Der 1988 gegründete Weltklimarat gibt seit 1990 Berichte zum Klimawandel heraus. Die wissenschaftliche Basis zu allem kommt von seiner "Working Group I" (WGI), die die relevanten Veröffentlichungen von Klimaforschern usw. weltweit sichtet und zu einem in sich schlüssigen Teilbericht zusammenfaßt. Soweit die Theorie.
Bekanntlich knüpft der IPCC die klimatische Zukunft der Erde zu gefühlten 99% an die menschengemachten CO2-Emissionen. Dabei unterteilt er die Wirkung des CO2 in
(a) das, was es alleine anrichtet, und
(b) die Gesamtwirkung incl. Sekundäreffekte - genannt Rückkopplungen -, allen voran die "Wasserdampfverstärkung": Die Erwärmung durch das CO2 verstärkt die Wasserverdunstung, und ein Zuwachs des stärksten Treibhausgases Wasserdampf in der Atmosphäre treibt die Globaltemperaturen noch weiter hoch.
Zu (a) schreibt die IPCC-WGI in ihrem 2007er Bericht auf Seite 631 aufgrund theoretischer Berechnungen
IPCC
D.h. das CO2 soll bei einer verdoppelten Konzentration ("doubling of atmospheric CO2" ) das globale Klima um ca. 1,2°C erwärmen. Der Fachbegriff dazu lautet "Klimasensitivität", zahlenmäßig ausgedrückt: 1,2°C / 2xCO2. Im 2013er Bericht der WGI wird die isolierte Wirkung des CO2 (a) nicht mehr benannt.
Schauen wir uns nun einmal
die IPCC-Gesamtberechnung des Globalklimas
an. Sie beruht einem Strahlungsmodell, das sich z.B. im 2007er Bericht der WGI auf Seite 96 findet:
IPCC (eigene Ergänzungen in rot)
Die wichtigste Größe für uns ist die rot umrahmte "Surface Radiation", die ein Maß für die durchschnittliche Temperatur der Erdoberfläche ist. Nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz entsprechen 390 Watt/m² einer Temperatur von 14,985°C, also rund 15°C, die auch üblicherweise als globale Mitteltemperatur genannt werden. Der natürliche Treibhauseffekt ist in diesem Modell als "Back Radiation" = Rückstrahlung mit 324 Watt/m² angegeben.
In 2015 wurde eine wissenschaftliche Studie zur isolierten Klimawirkung des CO2 veröffentlicht, also zum Thema a). Übersetzte Zitate aus dem Link: "Die Ergebnisse stimmen mit theoretischen Vorhersagen des Treibhauseffekts aufgrund menschlicher Aktivitäten überein. . . .Die Wissenschaftler haben den Beitrag des atmosphärischen Kohlendioxids zum Strahlungsantrieb an zwei Standorten, einem in Oklahoma und einem am Nordhang von Alaska, von 2000 bis Ende 2010 gemessen. Der Strahlungsantrieb ist ein Maß dafür, wie stark die Energiebilanz des Planeten gestört ist durch atmosphärische Veränderungen. . . Sie fanden heraus, dass CO2 an beiden Standorten für einen signifikanten Anstieg des Strahlungsantriebs verantwortlich ist, etwa zwei Zehntel Watt pro Quadratmeter und Jahrzehnt. Sie haben diesen Trend mit dem Anstieg des atmosphärischen CO2 um 22 ppm zwischen 2000 und 2010 in Verbindung gebracht . . . Die Kombination dieser Messungen ermöglichte es den Wissenschaftlern, die ausschließlich auf CO2 zurückzuführenden Signale zu isolieren." Ende der Zitate.
Der vom steigenden CO2 erzeugte Strahlungsantrieb von 0,2 W/m² ist Teil der "Back Radiation" der Treibhausgase zur Erdoberfläche. Damit die Erde dabei nicht langsam überhitzt, muß sie die zusätzlichen 0,2 W/m² wieder abstrahlen. Das Strahlungsmodell von oben mit 22ppm mehr CO2 sieht dann so aus:
IPCC (eigene Ergänzungen in rot)
Schon anhand der Zahlenverhältnisse 324,2 statt 324,0 und 390,2 statt 390,0 ahnt man, daß sich innerhalb der beobachteten 10 Jahre(!) nichts Dramatisches verändert haben kann. Wieder umgerechnet in die Temperatur der Erdoberfläche erhält man nun 15,022°C statt 14,985°C: das ergibt einen Anstieg der Globaltemperatur um 0,037°C infolge einer CO2-Zunahme von 22 ppm.
Aus diesem Zusammenhang von CO2-Anstieg, Erwärmung und den 370 ppm CO2 zum Beginn der Studie läßt sich eine
Klimasensitivität von 0,45°C / 2xCO2 ohne Rückkopplungen
ableiten: das sind grade mal 38% der 1,2°C / 2xCO2, die die WGI des IPCC im 2007er Bericht annimmt. So deutlich können also Theoriemodelle von der Realität zurechtgerückt werden. Man darf gespannt sein, ob diese Feldstudie im nächsten WGI-Bericht erwähnt wird.
Einwand der Klima-Alarmisten: Das CO2 erzeugt doch auch zusätzliche Rückkopplungen (b), und die muß man in die Klima-Erwärmung mit einberechnen!
Stimmt. Dazu schrieb die IPCC-WGI schon in ihrem 1990er Bericht auf PDF-Seite 33:
IPCC, eigene Ergänzungen
Im 2007er Bericht (Link zur deutschen Kurzversion) wurde die minimale Annahme von 1,5 auf 2°C / 2xCO2 erhöht. Dazu gab es eine hübsche Grafik (siehe folgendes rechtes Bild). Im Text unter der Grafik habe ich den laut IPCC wahrscheinlichen Bereich der Klimasensitivität incl. Rückkopplungen (b) rot eingerahmt:
IPCC, eigene Ergänzung in rot
Im 2013er Bericht findet sich zum gleichen Thema keine Grafik mehr, sondern wieder nur nüchterner Text, wie in den anderen Berichten:
IPCC, eigene Ergänzung in rot
Da schau her: Die Minimal-Annahme zur Klimasensitivität incl. Rückkopplungen (b) wurde ganz unauffällig wieder von 2 auf 1,5°C / 2xCO2 gesenkt. Erweitert man die obige 2007er Grafik entsprechend nach unten, dann sieht man folgendes:
IPCC (mit eigenen Ergänzungen)
Die unterste hellblaue Kurve entspricht nun der Erwärmung bei 1,5°C / 2xCO2 und verläuft kurz vor 1000ppm so beruhigend flach, daß man spontan denken könnte, daß sie danach gar nicht mehr weiter ansteigt (allerdings will der IPCC alles andere als beruhigen, mehr dazu weiter unten). Oben im Bild zeigen die roten Einträge der nötigen CO2-Zunahme für 2,5°C globale Erwärmung drastisch die (angebliche) Unsicherheit der IPCC-Vermutungen:
Abzüglich der 280ppm am linken Bildrand reichen bei der 4,5°C-Annahme schon 112ppm mehr CO2 aus, um das Klima um 2,5°C zu erwärmen; bei der 1,5°C-Annahme muß das CO2 um 720ppm steigen. Zwischen 112 und 750ppm CO2-Zunahme für die gleiche Wirkung(!) liegt eine Spanne von 642%: Das ist für mich ganz einfach eine pseudowissenschaftliche Gaunerei, die für fast jede Berechnung eine Variable liefert, die zum gewünschten Ergebnis führt!
Vergleichen wir nun noch die reale Klimaerwärmung mit dem vorausberechneten Verläufen, die sich aus den Klimasensitivitäts-Annahmen des IPCC ergeben. Hier als Einsteig die mittlere Globaltemperatur und der Anstieg des CO2:
Eigene Darstellung
Bei passend gewählten Achsenkalibrierungen wie hier zeigen CO2 und Klima in einem Minimalst-Teil der Milliarden Jahre langen Erdgeschichte einen groben Gleichlauf, auf dem die ganze Klimapropaganda beruht (die erdgeschichtlichen Diskrepanzen zwischen CO2 und Klima sieht man z.B. in der Eingangsgrafik hier).
In der folgenden Grafik zeigt die grüne Kurve, was das CO2 laut der Feldman-Studie zur Erwärmung beigetragen hat (a). Orange, rot und braun zeigen auf Grundlage der CO2-Kurve oben die berechneten Temperaturverläufe für den Fall, dass die IPCC-Annahmen zur Klimasensitivität incl. Rückkopplungen (1,5 bis 4,5°C / 2xCO2) eingetreten wären. Um das Bild nicht zu überfrachten, fehlen hier das 4-Jahres-Mittel und der CO2-Verlauf:
Eigene Darstellung
Die Abweichung zwischen Realklima (hellblau) und der CO2-bedingten Erwärmung (grün) zeigt, daß es außer dem CO2 tatsächlich noch andere wärmende Einflüsse geben muß - z.B. irgendwelche Rückkopplungen, die der IPCC zu erklären versucht.
Der Vergleich zwischen Realklima und den IPCC-Annahmen zeigt, daß die minimale Annahme (1,5°C / 2xCO2, orange) den realen Klimaverlauf recht treffend beschreibt. Aber schon die sogenannte "bestmögliche Abschätzung" in rot liegt deutlich zu hoch, und die maximale Annahme von 4,5°C / 2xCO2 kann man gegenüber dem realen Klimaverlauf nur noch als reine Panikmache deuten.
Hätte man diesen simplen Vergleich vor dem 1. IPCC-Bericht in 1990 angestellt, dann hätte man schon damals erkennen können, daß die Vermutung mit 4,5°C / 2xCO2 weit über dem tatsächlichen Globaltemperaturverlauf liegt. Trotzdem verbreitet man seitdem unbeirrt solche völlig überzogenen Annahmen zur Klimasensitivität.
Manchmal werden daraus abgeleitete Prognosen ganz brutal von der Realität eingeholt, wie z.B. im Glacier-Nationalpark des US-Bundesstaats Montana:
https://www.mmnews.de/vermischtes/126120-us-nationalpark-entfernt-hinweis-auf-abschmelzen-der-gletscher-2020
Warum ändert der IPCC nicht seine viel zu hohen Annahmen zur Klimasensitivtät?
Die überzeugendsten Antworten kommen wie so oft von Insidern: "Solange wir keine Katastrophen ankündigen, wird niemand zuhören." (Zitat von John Houghton, Vize-Präsident des IPCC in 1994), oder auch "Um Aufmerksamkeit zu erregen, brauchen wir dramatische Statements und keine Zweifel am Gesagten. Jeder von uns Forschern muss entscheiden, wie weit er eher ehrlich oder eher effektiv sein will." (Zitat von Prof. Dr. H. Stephen Schneider, Leit-Autor der Arbeitsgruppe II des IPCC, a.a.O.).
Aus dieser Erkenntnis heraus schreckt man offenbar auch nicht vor Fälschungen wichtiger Berichte zurück: Ein gewisser Lord Monckton warf dem Klimaforscher und Leit-Autor des IPPC Dr. Ben Santer in einer Talkshow vor, dass er im IPCC SAR Bericht von 1995 Stellungnahmen geändert habe, die sich gegen die These des anthropogenen Klimawandels gewandt hätten: "Nachdem Wissenschaftler ihren fertiggestellten Entwurf eingeschickt hatten, kam Santer daher und schrieb Teile um – gerade dort, wo an fünf verschiedenen Stellen explizit gesagt wurde, es gibt keine nachweisbar menschliche Wirkung auf die globale Temperatur. Ich habe eine Kopie gesehen - Santer ging den Entwurf durch, strich die entsprechenden Stellen, schrieb eine ganz neue Zusammenfassung und diese ist die offizielle Schlußfolgerung geblieben." Auf diesen Vorwurf antwortete Dr. Santer, daß es tatsächlich Kürzungen gab, weil der Bericht eine eindeutige Botschaft vermitteln sollte. Dieser gefälschte SAR Bericht wurde in 1996 veröffentlicht und ist eine der wichtigsten Grundlagen des 1997er Kyoto-Protokolls!
Auch Temperaturdaten werden nachträglich "korrigiert"
Man sollte meinen, einmal gemessene Daten wären Fakt. Das ist normalerweise so, aber Klimaforscher scheinen da etwas anders zu ticken, indem sie ihre Aufzeichnungen später "korrigieren". Dieses Diagramm der Globaltemperatuen seit 1979 zeigt einen besonders deutlichen Fall:
https://www.climate4you.com/GlobalTemperatures.htm#Quality class 1: Satellite record of recent global air temperature change
Rot zeigt die in 2015 veröffentlichten Daten, Blau ist die aktuelle Datenreihe. Rot indiziert von 1980 bis 2015 insgesamt eine Erwärmung von ca. -0,2 bis +0,2°C = 0,4°C Änderung (Anomalie), Blau eine Erwärmung von ca. -0,2 bis +0,4°C = 0,6°C Änderung. Somit stellt die blaue Reihe die globale Klimaerwärmung von 1979 bis 2015 um rund 50% stärker dar als die ursprünglichen roten Daten.
Es ist unmöglich, daß die roten und blauen Kurven gleichzeitig wahr sind, d.h. mindestens eine Version ist falsch bzw. gelogen (ratet mal, welche).
Man beachte: Beide RSS MSU-Datenreihen beruhen auf modernsten Satellitenmessungen und sind bei Climate4you als "Klasse 1" gelistet! (weiterführender Link)
Aber es hilft nichts: Die Klimapanik ist inzwischen ein Selbstläufer und die gehirnwaschende Propaganda drumherum so perfektioniert, daß es keine merklichen Proteste gegen die großangelegte Abzocke des Merkelregimes gibt.
Wie hätte das Deutschvolk wohl reagiert, wenn das Regime ehrlich bekanntgegeben hätte, wozu jährlich -zig Milliarden Euro mehr als vor wenigen Jahren benötigt werden: Lebenslange Versorgung von Millionen bildungsferner, un-abschiebbarer und un-integrierbarer Flüchtlinge, denen mit völlig offenen Grenzen die Einreise ohne Pass gestattet wurde und weiterhin gestattet wird!