Seine Ankündigung, Anträge der Union zu Verschärfungen im Asyl- und Einwanderungsrecht in den Bundestag einzubringen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, wer diese Anträge unterstützt, ist bisher unwiderrufen.
Und Merz setzt noch einen drauf: Es sollen nicht nur Entschließungsanträge sein (die die Noch-Regierung kaltlächelnd ignorieren könnte), sondern knallharte Gesetzesanträge - denen auch die AfD zustimmen müßte, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit vor den Wählern behalten will.
Merz scheint die Gunst der Stunde als Rückenwind zu nutzen, denn laut einer Umfrage unterstützen 66% der in Dummland Befragten die Pläne von Merz, darunter sogar mehr als die Hälfte der SPD-Wähler.
Die ersten Reaktionen von Rot und Grün waren absehbar: Anstatt endlich die Stimmung im Volk aufgrund der Asylkatastrophe made by Merkel & Scholz wahrzunehmen und entsprechend zu handeln, wirft man Merz sinngemäß primär vor, die Brandmauer zur AfD zu demontieren.
Merz' Timing innerhalb des Wahlkampfes scheint mir recht geschickt zu sein, denn:
-> Wenn das Thema knappe 4 Wochen vor der BTW im Bundestag vsl. hoch-emotional hochgekocht wird, hat Rotgrün kaum noch eine gesichtswahrende Chance, es bis nach der Wahl zu verschleppen, ohne daß Merz es als fortgesetztes Ignorieren des Wählerwillens anprangern kann - und so IMO auch die Umfragewerte der Union weiter hochziehen könnte.
-> Versteift sich rot und / oder grün weiterhin auf eine angebliche Nazi-Kooperation von Union und AfD, um deswegen Merz' Anträge abzulehnen, dann kann Merz das relativ plausibel begründet widerlegen und den Verweigerern eine ideologisch-starrsinnige Weiter-so-mit-Mord-und-Totschlag-Haltung attestieren - was wiederum die Unions-Umfragewerte eher erhöhen als schwächen würde.
Macht Merz aber irgendeinen Rückzieher, dann würde wohl die Union in den Umfragen schlagartig absaufen.
So habe ich seit vielen Jahren zum 1.Mal das Gefühl, daß sich in den nächsten Tagen beim Thema Asylkatastrophe etwas zum Guten ändern könnte. Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Zur thematischen Vertiefung:
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