Die Nürnberger Gesetze sind gerade mal 80 Jahre her...

Vor 80 Jahren verabschiedeten die Nazis die "Nürnberger Gesetze" und erklärten ihre jüdischen BürgerInnen damit zu Menschen zweiter Klasse. Dieses „Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ zielte in erster Linie auf die jüdische Minderheit in Deutschland als Hauptfeind ab. Doch bereits Ende November 1935 stellte das Reichs- und Preußische Ministerium des Innern klar, dass auch Mischehen mit Angehörigen „anderer Fremder Rassen“ verboten waren, “wenn daraus eine Reinerhaltung des deutschen Blutes gefährdende Nachkommenschaft zu erwarten war.“ Der Reichsinnenminister ordnete bei der Beurteilung von „Mischlingen“ besondere Vorsicht an, da „Negerblut“ „häufig noch in der 7. oder 8. Generation äußerlich deutlich in Erscheinung“ trete. Die Auswirkungen dieses Gesetzes, eine der wichtigsten systematischen Verfolgungsmaßnahmen gegen Schwarze im Dritten Reich, führte zu einer systematischen Unfruchtbarmachung von Kindern deutscher Frauen mit Schwarzen Soldaten der alliierten Besatzungstruppen. Mindestens 436 von ihnen wurden 1937 unter Geheimhaltung sterilisiert.

In „Mein Kampf“ (S. 357) ist für den Mörder Hitler Klar: „Juden sind es, die den Neger an den Rhein bringen, immer mit dem gleichen Hintergedanken und klarem Ziele, durch die dadurch zwangsläufig eintretende Bastardisierung die ihnen verhasste weiße Rasse zu zerstören, von ihrer kulturellen und politischen Höhe zu stürzen und selber zu ihren Herren aufzusteigen“. Hier wird das spezifisch antisemitische Phantasma der Weltherrschaft von „Juden“ deutlich. Antisemitismus, Anti-Schwarzer Rassismus werden bis heute von bestimmten politischen Parteien unseres landes verbreitet und haben manchmal tödliche Konsequenzen. In der Euphorie der gegenseitigen Hilfe für Flüchtlinge dürfen wir eines nicht vergessen: am 26. September in Oberösterreich und am 11. Oktober in Wien wählen zu gehen. BürgerInnen und Bürger haben an diesen Tagen die einmalige Möglichkeit, ihrem „Nein“ für Parteien, die gegenüber Minderheiten, andere Religionen, Menschen anderer ethnischen Zugehörigkeiten Ausdruck zu verleihen. Parteien, die eine Politik der Assimilation befürworten und nicht die der Vielfalt sind in diesen Bundesländern zu sanktionieren. Nur auf dieser demokratischen Weise können wir die Zukunft dieses Landes besser gestalten.

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Erkrath

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