Deutschland hat ein Image-Problem.
Wussten Sie schon?
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Frau Merkel und die Flüchtlinge und die Nazis und ...
Aber davon rede ich gar nicht.
Vielmehr gehts um die Arbeit.
Sie wissen schon: "Lern was Gescheites, Kind, damit mal was aus dir wird!"
Aber was? So viel ist mal klar: Irgendwas mit Abitur und Studium hinterher.
Alles andere ist ja des Morgens-Aufstehens nicht wert.
Hört man ja alle Tage im HartzIV-Fernsehen.
Da sitzen sie, unsere Wohlstandsverwerter, und behaupten, für DAS Geld stehen sie gar nicht erst auf. So im Vergleich zu HartzIV macht das ja keinen Sinn. Können sie gleich liegenbleiben und kriegen das Gleiche. Und wer bei Verstand ist, muss zugeben, dass sie Recht haben.
Fazit: HartzIV und das Krams muss weniger werden.
Is aber keine Lösung, denn schon davon kann man ja kaum überleben. Nicht mal, wenn man die Ratschläge beherzt, die einem gern von solchen Leuten gegeben werden, die für ein Abendessen schon mal einen ganzen Monatssatz ausgeben.
Ist aber doch eigentlich komisch, dass die, die arbeiten, genauso wenig kriegen wie die, die´s nicht tun. Kriegen dann nicht eigentlich die, die arbeiten, zu wenig? Und meist sind das dann gerade die, die so richtig arbeiten. So mit Schwitzen, Rückenschmerzen und Stress. Selbst bei Mindestlohn und Vollbeschäftigung gibts dafür nur 1500 Euro Brutto im Monat. Lächerlich.
Dass jetzt nun alle studieren, ist - von den individuellen Grenzen mal abgesehen - auch nicht die Lösung. Dann haben wir wieder Taxi-fahrende Hochschulabsolventen, weil es so viele Stellen im hochdotierten Bereich nicht gibt. Oder es dauert wieder ewig, bis einer eine Festanstellung kriegt und man hangelt sich vom Praktikum zum Zeitvertrag zum Zeitvertrag.
Und was ist das mit Frau Merkel und ihren ausländischen Fachkräften? Brauchen wir die wirklich? Oder ist es so schön praktisch, dass man die bei Nichtbedarf wieder heimschicken und vorher sehr viel schlechter bezahlen kann als die Einheimischen? Sind da nicht allerhand Ingenieure und andere Fachleute, die zu jung für die Rente, aber vermeintlich zu alt für den Arbeitsmarkt sind? Die bringen jede Menge Erfahrungen mit, die sie auch mit Bandscheibenschaden, nach Herzinfakt oder sogar vom Bett aus einbringen könnten. Und trotzdem lässt man sie nicht? Sind sie vielleicht einfach nur zu teuer?
Und warum eigentlich wird Arbeit so gravierend unterschiedlich nach geistiger und körperlicher Arbeit bewertet?
Ich zum Beispiel schätze jeden, der seine Arbeit beherrscht. egal welche. (Ich selbst sagte irgendwann in einer grauen Zeit meines Lebens, dass ich im Zweifelsfall eben Klofrau würde. Und fügte hinzu: "Ich werde Legende sein!", weil ich denke, dass es nicht auf die Art der Arbeit, sondern ihre Qualität ankommt.)
In Wahrheit bin ich Kopfarbeiter, hege aber so meine Zweifel, wie viel gesellschaftlichen Nutzen es wohl haben mag, dass ich seitenlange Paragraphenketten aus dem Gedächtnis für irgendwelche juristischen Begründungen daher schreiben kann.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass der Bäcker an der Ecke etwas viel Sinnträchtigeres macht: Er sorgt dafür, dass wir satt werden. Und das mit Genuss.
Apropos Bäcker.
Letzthin hörte ich, dass das Handwerk, eben hauptsächlich das Lebensmittelhandwerk, Probleme bei der Nachwuchssuche hat. Und da fiel mir der Dingens mit dieser großartigen Integrationsaussicht ein. Der hatte Bäcker werden sollen. Und alle feierten das als Eingliederungserfolg. Wohingegen ich schon meine Zweifel hatte, ob es DAS ist, wovon so ein Flüchtling hier träumt. Kann er wahrscheinlich auch daheim machen. Für sowas kommt doch keiner her. Weil ... sowas will auch hier keiner machen. Für wenig Geld sich praktisch jede Nacht der Woche um die Ohren schlagen.
Dieses wählerische entweder-ich-werde-Bänker-oder-ich-werde-gar-nichts unserer Jugend, fürchte ich, haben wir uns selber eingebrockt. Weil es viel zu viele Berufe gibt, die zwar irgendwer machen soll, aber möglichst nicht unsere Kinder.
Warum nicht? Jede Arbeit, die nicht Selbstzweck ist, die gebraucht wird, ist des Respektes wert. Und einer angemessenen Bezahlung. Wer, um beim Bäcker zu bleiben, billiges Maschinenbrot fr... . äh, essen will, soll das tun. Und die anderen sollen eben mehr dafür hinpacken und sich der Leistung ihres Bäckers bewusst sein. Wer den Müll regelmäßig abgeholt bekommen will (und jeder hat die Bilder des müllbestreikten Neapel vor sich), soll seinen Müllmann, der noch dazu richtig schwer arbeitet, nicht geringschätzen. Wer morgens in ein sauberes Büro kommen will, soll sich darüber im Klaren sein, dass da nachts keine Heinzelmännchen, sondern fleißige Menschen herumwuseln, die für jeden Handgriff nur Bruchteile von Minuten an- und berechnet bekommen.
Wer meint, der Deutsche (wahlweise Österreicher) sei zu gut für derlei Arbeiten, die noch dazu schlecht bezahlt werden, soll sich nicht wundern, wenn da jede Menge Ausländer vieler Nationen eben genau diese Dinge tun.
Und ... da sind.