es gab einmal eine zeit, noch kein menschenleben ist das her, da hatte jeder mann die vollständige macht über "seine frau". er konnte mit ihr schimpfen, sie schlagen und auch so über sie bestimmen. z.b. darüber, ob sie arbeiten gehen "darf" oder nicht.natürlich musste so ein mann für "sein eigentum" dann auch aufkommen.

weil das in den augen vieler männer weniger schlimm war, als die gefahren, denen so eine frau bei der arbeit ausgesetzt war, verboten sie ihren frauen die arbeit, indem sie die kinderfrage stellten: "was ist denn dann mit den kindern?". so als ob die kinder nur sache der frauen seien. in wahrheit hätten die frauen ja andere männer kennenlernen können, die sie ihm wegnehmen, oder andere frauen, die sie gegen ihn aufwiegeln.(nein, das war nicht in anderen teilen dieser welt, sondern hier, hier bei uns.)

und wenn so eine frau dann trotzdem mal auf gepackten koffern saß, dann sagten die männer oft: "du kannst gehen. aber die kinder bleiben hier. und wenn du gehst, siehst du sie nie wieder." und weil das stimmte, weil richter zu frauen, die ihre kinder verlassen hatten, meist sehr böse waren, packten viele von diesen frauen ihre koffer wieder aus, auch wenn es noch so schlimm bei dem mann war.

später dann, als die frauen auch ohne erlaubnis der männer arbeiten durften (und viele verließen dann wirklich die männer, die böse zu ihnen waren), ärgerten sich viele männer, dass es nicht mehr so ist wie früher. und sie taten wieder so, als seien die kinder nur frauensache, indem sie keinen unterhalt für die kinder zahlten.

ich sag euch, kinder, das war eine zeit mit ganz, ganz vielen "unsichtbaren" männern. man glaubt ja gar nicht, was manche männer darin für ein geschick haben: etwas nicht zu tun, was sie nicht tun wollen.

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und glaubt bloß nicht, dass das einfach war. denn damals gab es noch nicht genug kindergärten und die meisten hatten nur bis mittags auf. (lacht nicht! das war wirklich so! nicht einmal mittag essen konnten die kinder dort.) weswegen viele von den frauen gar nicht oder nur halbtags arbeiten konnten, auch wenn sie es anders wollten. und dann musste das amt für sie zahlen. und alle sagten: das geeeht doch nicht! und meinten, die frauen hätten lieber bei ihren männern bleiben sollen.

wenn sie aber wirklich einen ganztags-kindergartenplatz oder eine schule mit nachmittagsbetreuung fanden, meinten die leute, dass sie "rabenmütter" seien, die sich nicht richtig um ihre kinder kümmern. über die väter, die nicht für ihre kinder zahlten und sich auch sonst nicht kümmerten, redeten nur ganz wenige. am ende waren immer irgendwie die mütter schuld.

der nächsten mädchengeneration musste dann schon keiner mehr großartig erklären, wie wichtig es ist, ordentlich zu lernen und einen guten beruf zu haben. das hatten die selbst erlebt. in der eigenen familie oder im umfeld. und als diese mädchen erwachsene frauen wurden, kümmerten sie sich selbst um das, was zu einem unabhängigen leben vorher gefehlt hat. nämlich um kindergärten, schulbetreuung und all das. plötzlich nannte auch kaum noch jemand die alleinstehenden mütter "rabenmütter". es war so, als wäre es nie anders gewesen.

und als diese ganzen dinge da waren, merkten plötzlich auch allerhand väter, die vorher nicht einmal für ihre kinder hatten zahlen, geschweige denn sich um sie kümmern wollen, dass kinder doch eine feine sache sind. besonders, wenn deren mütter ordentliche berufe haben und guten unterhalt zahlen könnten. und eben zu dieser zeit wollten allerhand männer die kinder plötzlich selbst groß ziehen. und rieben sich die verweinten augen, weil sie doch solche sehnsucht nach ihren kindern hatten. und da waren die frauen in den augen der männer nun die bösen. und nicht genug damit, beklagten sich die männer auch noch darüber, dass frauen jetzt auch in der politik mit bestimmten, wie alles läuft. und jetzt seien sie die stets benachteiligten.

und wie wir ja alle wissen, haben männer viel lautere stimmen. das klingt, auch wenn die nur wenige sind, als wäre es ein ganzer saal voll.

ihr braucht, liebe kinder, jetzt nicht traurig sein, nur weil die männer traurig sind. früher waren es die frauen. die haben nicht so ein theater gemacht, sondern zugesehen, dass es ihren kindern trotzdem gut geht.

wie ihr gesehen habt, klärt sich manchmal in ein, zwei generationen allerhand. wenn ihr mal groß seid, ist es ganz normal, dass mütter und väter sich gemeinsam um ihre kinder kümmern. auch wenn sie sich nicht mehr lieb haben. denn das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. und viele der eltern begreifen das gerade.

wenn ihr mal groß seid, wird das ganz, ganz normal sein. denn dann werden alle, nicht nur jene, die sich benachteiligt fühlen, verstanden haben, dass kinder eine feine sache sind.

denn kinder sind unsere zukunft.

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