Was, dachte ich gestern als ich Frau Bundeskanzlerin halb verlegen und halb unterwürfig um den Herrn Präsidenten herumtrippeln sah, was wäre, wenn alles Absicht ist?
Nach dem Rezept: Man beschäftige ein Volk. Mit jeder Menge Umbruch, jeder Menge Fremden.
Man erzeuge Angst vor dem Fremden. (Was nicht schwer ist, denn die Angst vor dem Fremden ist ein Teil von uns.)
Man beschäftige die Menschen so sehr, dass sie nicht hinschauen auf all die anderen Dinge, die noch passieren. Dass sie nicht nach TTIP und CETA fragen. Dass sie es gut finden, überwacht zu werden. (Dass sich das einstens gegen sie wenden wird - sie werden es merken, wenn es zu spät ist.) Dass sie sich nicht wundern, warum stets genug Geld für die Banken da ist, aber die Rentner immer weniger kriegen sollen und das auch noch immer später.
Man halte ein Volk in Bewegung. Mache aus ihm Ehrenamtliche, Diskutanten und Zögerliche. Und wenn es dabei abrutscht, das Volk, nach rechts (so weit, dass da nicht einmal mehr der Daumen links ist), ist das nicht schlimm. Man wird sagen können, sie hätten es selbst so gewollt. An der Wahlurne, wo man sie fragte. Rechts sind all jene, die sich über TTIP durch die Hintertür hätten schleichen müssen. So kommen sie ganz offen, vom Volk gewählt, dem irgendwann der Kiefer nach unten klappen wird.
All das dachte ich einen Moment lang. Vielleicht habe ich es geträumt.
Und mir wurde kalt, so kalt.