So hofften die Amerikaner 1945.

Nun kann man geteilter Meinung sein, was denn genau nun Demokratie sei.

Fritz Bauer, Jude, Generalstaatsanwalt in Frankfurt, Initiator des Eichmann-Prozesses (in Israel) und des Auschwitz-Prozesses (in Deutschland) war sich jedoch der Problematik nur allzu bewusst:

"Es ist ein großer Unterschied in der Bundesrepublik, was offiziell gesagt wird und was die Leute zu sagen wagen."

Die bewusst ausgewählten jungen, unvorbelasteten Staatsanwälte im Auschwitz-Prozess benutzten das Telex im nahe gelegenen Gemüsemarkt, weil sie sich dessen bewusst waren, dass das hauseigene nicht sicher war. Zu viel brauner Sumpf war in der Justiz noch gegenwärtig.

Während des Ausschwitz-Prozesses beklagt Bauer, dass keiner der Angeklagten auch nur "ein menschliches Wort" an die Zeugen gerichtet habe. Vielmehr hatten alle mit militärischem Tonfall darauf beharrt, unschuldig zu sein und nichts gewusst zu haben. Während dieser eine Zeuge erklärt hatte, er hätte schon am zweiten Tag ALLES gewusst.

Weiter erklärt Bauer:

"Was uns eine tiefe Lehre in diesem Leben ist und was die Leute nicht hören wollen, das ist, dass es in unserem Leben eine Grenze gibt, wo wir nicht mehr mitmachen dürfen."

Irgendwann, ebenfalls in dieser Zeit (das waren die Sechziger), sagt Bauer: " Ich möchte eigentlich, dass junge Menschen heute denselben Traum von Recht besäßen, den ich einmal hatte."

Es gibt nicht Wenige, die behaupten, dass diese Geschehnisse Auslöser für die Studentenrevolten waren. Junge Menschen, die Rechenschaft von ihren Eltern einforderten und es besser machen wollten.

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Tatsächlich?

DIESE jungen Menschen von damals sind wir. Wir hatten eine gute Grundlage, ein gutes Leben. Wir können es uns leisten, gute, redliche Gedanken zu haben.

Warum, verdammt, haben wir die nicht. Nicht einmal nach Generationen von Eltern und Eltern und Eltern, die allesamt sagten: "Meine Kinder sollen es mal besser haben als ich."

https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-history/moerder-unter-uns-fritz-bauers-kampf-102.html