Seit geraumer Zeit höre und sammele ich Argumente von politisch aktiven Menschen, Zeitungen, Zeitschriften und Blogs, die nicht objektiv informieren, prüfe sie und wäge ab. Das Wichtigste, wenn man Thesen und Behauptungen aufstellt, ist, dass man sie selbst einer harten Prüfung unterzieht: Das heißt, ein kluger Mensch wird sich mit der Gegenseite so befassen und schon vorher wissen, wo die eigene Argumentation Lücken aufweist und vorbereitet sein auf die Argumente der Gegenseite.
Dieses tut man aber nicht, wenn man nur für seines gleichen in der Echokammer schreibt. Aber wehe, man wird aus dieser Echokammer raus gezwungen. Diese von mir gesammelten Perlen von Schreibern, seit Slivester 2015 bis heute, kommen nur zustande, wenn diese Schreiber so arrogant sind, dass sie glauben, man hätte das Recht und die Logik für sich gepachtet, ohne nachdenken zu müssen.
Wienerin
Ich fange an mit meinem liebsten Satz aus einem Beitrag, der am 05.01.2016 auf dem Online-Portal der Zeitschrift „Wienerin“ erschien: „Ich arbeite mit Sexualstraftätern und ich kann KEINEN Zusammenhang zw. religiöser Herkunft oder Nationalität feststellen, ganz im Gegenteil.“ Welches logische Verständnis, hat ein Mensch der sagt etwas hat nichts mit der Herkunft zu tun, sondern im Gegenteil. Was will man damit sagen. Es hat nichts mit der Herkunft zu tun sondern im Gegenteil, es hat etwas mit der Herkunft zu tun? Was diese Frau mit „im Gegenteil“, ausdrücken wollte ist klar. Sie wollte sagen, dass es ihrer Meinung nach eher Österreicher sind, die so etwas tun. Aber dann hat es doch auch etwas mit Herkunft zu tun, wenn man sagt, dass Österreicher eher Sexualstraftäter sind. Wie dumm oder verblendet muss man sein, um so etwas zu Papier zu bringen. Ich rede gerade gar nicht von der Meinung oder ihrer inhaltlichen Schlussfolgerung, sondern von der Logik ihrer Argumentation, die schlichtweg keine Logik beinhaltet. Es geht hier nicht um ein Kreuzverhör, wo so etwas passiert und man sofort klarstellt, dass man sich falsch ausdrückt. So etwas passiert, wenn man sich selbst keiner Prüfung unterzieht oder dessen auch geistig gar nicht fähig ist.
TAZ
Die verwendeten Zitate stammen aus ein und demselben Artikel über dasselbe Thema, dem toten Iraker mit epileptischen Anfällen „Das Rätsel um Schabas Al-Aziz' Tod“ von Steffi Unsleber. „Die Ärzte sagten „er (Shabas al Aziz) sei ein Trinker – deshalb habe er so viele Anfälle. Was nicht stimmte, sagt die Ärztin. In seinem Blut hat man nie Alkohol gefunden.“ Und kurz darauf „Schabas Al-Aziz geht etwas später noch mal in den Nettomarkt – wieder kommt die Polizei. Als er es am Abend ein drittes Mal versucht, wird er gefilmt. Ein paar Minuten lang sieht man, wie Al-Aziz mit der Kassiererin diskutiert und sich weigert, zwei Weinflaschen zurück ins Regal zu stellen,“ Davon gibt es Aufnahmen bei Youtube, „dann marschieren vier Männer in den Markt. Sie packen Al-Aziz. Als er sich wehrt, schlagen sie ihn zusammen und schleppen ihn nach draußen.“ „Einige Menschen aus Arnsdorf glauben, dass die Aktion von Mitgliedern der rechten Szene inszeniert war, um der Öffentlichkeit zu zeigen, wie man sich gegen aufmüpfige Flüchtlinge zur Wehr setzen will. Warum sonst hätte die Filmerin minutenlang das völlig uninteressante Gespräch zwischen Schabas Al-Aziz und der Kassiererin aufnehmen sollen?“ Also erstens, hat heutzutage jeder ein filmfähiges Smartphone bei sich, das er in Sekunden rausziehen kann und ein Dieb, der geklaute Weinflaschen nicht zurück ins Regal stellen will, ist für viele Filmens wert. Na gut, sagen wir, es wäre inszeniert gewesen. Warum hat Al Aziz bei der Inszenierung mitgemacht? Die Kamera, die Bürgerwehr und die Netto-Verkäuferin waren laut Steffi Unsleber inszeniert. Meinetwegen. Aber Al Aziz war doch echt und authentisch. Er war doch ein wahrer Dieb, oder haben die ihn überredet beim Schauspiel mitzumachen.
Der Artikel versucht auf knapp acht Seiten Al Aziz als sympathischen Flüchtling aussehen zu lassen und einen Zusammenhang zwischen der AfD, der Bürgerwehr und dem Tod von Aziz herzustellen, was beides nicht gelingt. Der Trick den man hier versucht, ist so viel zu schreiben, in der Hoffnung, dass die interessanten Dinge, die ebenfalls in dem Artikel stehen, überlesen werden. Ebenfalls aus demselben Artikel: „Am 22. Dezember kommt Schabas Al-Aziz zurück. Er hat das Personal der Psychiatrie beschimpft, geschlagen und die Krankenschwestern belästigt.“ „Manchmal überfällt Al-Aziz Panik, dann greift er andere Bewohner an.“ „Schabas Al-Aziz wird unruhig. Einmal wirft er in der Nacht alle Blumenkübel um.“ „Einmal will er etwas und verfolgt die junge Frau, die im Heim ihren Bundesfreiwilligendienst macht. Sie will mit dem Auto wegfahren, er stellt sich davor. Versucht sie, rechts an ihm vorbeizukommen, geht er ein paar Schritte nach links. Versucht sie, links vorbeizufahren, geht er nach rechts. Eine halbe Stunde lang geht es so, dann gibt er auf.“ Alles in allem, hatte er wieder einen epileptischen Anfall und ist im Winter in den Wald gelaufen und erfroren. Das ist sicher tragisch, hat aber mit der Bürgerwehr und seinem Betreuer, der AfD Politiker ist, nichts zu tun. Frau Unsleber schreibt ja am Ende selbst in diesem Artikel: „Sie ermitteln nur, ob er auf unnatürliche Weise zu Tode kam. Das sei nicht der Fall. Die Obduktion ergab, dass er erfroren ist.“ „Vielleicht erlitt er einen Anfall, als er durch den Wald lief, und er wurde bewusstlos, wie so oft. Er muss dann eine Weile im Schnee gelegen haben, so lange, bis er nicht mehr aufstehen konnte“ Der Artikel beginnt aber so: „Wie konnte es sein, dass der Staatsanwalt erst monatelang Zeugen einsammelte, sie auf zehn Verhandlungstage terminierte und dann zustimmte, das Verfahren einzustellen? Hatte er Angst bekommen, weil er bedroht wurde? Und was war mit dem Iraker passiert? Dem Hauptbelastungszeugen? Er wurde südlich von Freital gefunden, wo die Polizei vor einem Jahr eine rechte Terrororganisation hochgenommen hatte. Wollte jemand verhindern, dass er aussagt? Wurde er von Neonazis umgebracht?“ Nein, wurde er nicht. Das wissen sie ja ein paar Seiten später selber Frau Unsleber und das Fragezeichen können sie sich schenken.
Venja Lang Mitglied des Landesvorstandes NRW CDA
Als Susanna F. getötet wurde, fragte ich einen Arbeitskollegen, wie die Verfechter der offenen Grenzen das jetzt erklären werden. Ich fing an vor meinen Kollegen einen dieser Verfechter zu parodieren und sagte: „Die wäre ja sowieso gestorben, so in 60 Jahren vielleicht. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir stark gegen die AfD sind“ Es war eine geschmacklose Parodie auf einen Gutmensch- Menschenverachter. Es platzte so aus mir raus, weil ich diese Rhetorik nicht mehr ertrage und so habe ich etwas übertrieben und überspitzt. Es stellte sich heraus, dass das keine Parodie ist und ich gar nicht übertrieben habe.
Venja Lang Postete auf Facebook
„Woher wissen Sie das vlt wäre sie von einem Auto überfahren worden oder jemand anders hätte sie getötet. Ob jemand gewalttätig ist oder nicht hat nichts mit der Religion und der Herkunft zu tun und Grenzen zu schließen verstößt gegen alle christliche Prinzipe.“
Auf den ersten Satz gehe ich nicht mehr ein. Wenn Gewalttätigkeit nichts mit Religion und Herkunft zu tun hat, dann müssten Menschen doch nicht vor Gewalt, Diskriminierung und Homophobie aus einer Region in eine andere Region fliehen. Ich rede hier NICHT von Krieg, unter dem die Zivilbevölkerung durch die Annektierung eines Fremden, ihnen feindlich gesinnten Staates oder Volkes, leiden muss. Dieses ist oft von außen gesteuert und entsteht dadurch, dass die Armee die Grenze aufgrund militärischer Unterlegenheit, nicht schließen, das heißt schützen kann und feindliche Invasoren in das Land eindringen können, die die Bevölkerung unterdrücken und foltern. Ich bezweifele, dass das Schützen der polnischen Grenze am 01.09.1939 unchristlich war. Jedoch denke ich auch nicht, wie jemand der in einem religiösen Gottes Staat aufgewachsen ist und somit hat christlich oder unchristlich nicht so die Gewichtung für meinen moralischen Kompass. Jedoch gibt es ja auch im Christentum den Himmel und die Hölle und da werden die Grenzen vom Vater geschützt.
Hagen Rether
Hagen Rether erklärt, dass unser Wohlstand an der Misere der Welt Schuld ist. Das weiß ich auch und das ist etwas, was ich auf keinen Fall für gut heiße. Ich weiß auch, dass oftmals in Afrika und Latein- Amerika Diktatoren vom Westen aufgestellt wurden, um dem Westen (meist Amerika) den Handel um Rohstoffe leichter zu machen. Das ist eine Tragödie.
Deswegen müssen wir, aus der Sicht von Hagen Rether und vieler seiner Gefolgsleute, Migranten aufnehmen, um eine bessere Welt zu schaffen. Dieses Argument benutzt er nicht direkt, doch in vielen Blogs und Diskussionen taucht es auf.
Zusammengefasst: Die Flüchtlinge/Migranten die nach Europa kommen, beuten ja dann auch aktiv aus. Sie wollen auch den ausbeuterischen Lebensstil. Die Afghanen, Türken, Tunesier und Marokkaner gehen lieber zu BMW, Mercedes, KIK und in den Handyshop, als zu Amnesty International oder Green Peace.
Ich frage mich, wie viel Erfahrung man mit Migranten haben muss und mit welcher Klientel, um zu glauben, dass sich diese in der Mehrheit gegen einen hohen Lebensstandard, der auf Ausbeutung basiert, entscheiden. Die muslimischen Migranten sind die besten Konsumenten und Kapitalisten, die in der Mehrheit so was von gar nichts mit Rethers Werten zu tun haben, sondern eher andere Werte teilen. Es reicht doch ein Blick vor die Shisha Bar in deiner nächsten Großstadt um Protzkarren zu zählen. Du wirst auch auf dem AMG Mercedes keinen „Rettet die Wale“ oder „Atomkraft nein danke“ Aufkleber finden, aber dafür am Innenspiegel Boxhandschuhe in türkischen oder marokkanischen Farben.
Nach der Logik, nehmen wir eine Handvoll Menschen aus beispielsweise Nordafrika auf, lassen die ausgebeuteten kongolesischen Bergarbeiter, die indischen Steinbruch-Kinder, die Diamanten-Mienen-Arbeiter aus Sierra Leone zurück und vergrößern unsere Bevölkerung mit Menschen aus Algerien, Afghanistan, Tunesien, Syrien und Kurden aus der Türkei, die uns beim Ausbeuten helfen. Es sind unter den Flüchtlingen über 70% Männer, die I-Phones mit Coltan aus dem Kongo haben wollen und gerne deutsche, große Autos fahren wollen.
Hagen Rether die Zweite
„Angst vor dem Islam? Letztes Jahr sind 70.000 deutsche an Alkohol krepiert, haben sie Angst vor Alkohol?“
Ja, doch schon, deshalb hab ich beim Saufen auch eine Obergrenze von einer halben Flasche Wodka oder Slivovic. Ich habe aber keine Angst, eine Karikatur über den Alkoholismus zu zeichnen oder mich gegen den Konsum von Alkohol in Talkshows zu äußern. Wenn ich das tue, muss ich nicht von Bodyguards geschützt werden. Sabatina James und Hamed Abdel Samad müssen bei Talkshow -Auftritten geschützt werden.
Anekdotische Evidenz
Ich bediene mich hier jetzt keiner Quelle, da ich an die existierenden Quellen nicht rankomme und sie für die Argumentation auch nicht von Belang sind.
Häufig fällt das Argument, dass durch eine größere Bevölkerung durch Zuwanderung ja logisch sei, dass die Kriminalität steigt und eine steigende Kriminalität kein Argument sei und nur von Populisten genutzt wird. Man liest so etwas wie, „ist doch klar mehr Menschen, mehr Kriminalität, da mehr Menschen natürlich auch mehr Verbrechen begehen.“ Man kann es aber auch so ausdrücken: Je mehr kriminelle Menschen, umso hoher die Kriminalität im Durchschnitt und in absoluten Zahlen, je mehr gesetzestreue Menschen, umso geringer die Kriminalität im Durchschnitt (nicht unbedingt in absoluten Zahlen). (NUR Beispiel: Ausgangspunkt 1. 1000 Einwohnergemeinde verzeichnet 10 Straftaten von 10 Straftätern = 1% Kriminelle absolut 10 Kriminelle. 2. Kommen 10 Straftäter mit 10 Straftaten dazu = 1,99% Kriminelle absolut 20 kriminelle Einwohner 1010. Kommen gar keine Kriminellen, aber 100 gesetzestreue Bürger also 1100 Einwohner= 0,9% Kriminelle absolut bleibt bei 10 Straftaten 10 Kriminelle).
Nicht mehr Menschen gleich mehr Kriminelle, sondern mehr kriminelle Menschen gleich mehr Kriminelle. Dieses führe ich nicht als Beweis für eine gestiegene oder eine gesunkene Kriminalität an. Es ging nur um die simple Aussage, die sich manch einer für seine Agenda zurechtgelegt hat, oder sie nachredet und wiederholt ohne sie zu prüfen und die Agenda dahinter zu verstehen.
Was viele auch nicht verstehen wollen, ist, dass die Frage ob die Kriminalität, ab einem Zeitraum gestiegen oder gesunken ist, völlig irrelevant ist. Denn es ist mir klar, dass 2 Millionen Neubürger in absoluten Zahlen nicht mehr Verbrechen leisten können als 20 Millionen der deutschen Männer im Alter von 15 bis 50. Hier habe ich abgerundet. Wenn jetzt 2 Millionen Neubürger einen steigernden Einfluss auf die Gesamtstatistik von 80 Millionen haben sollten, müssten diese ja am Fließband im Dreischichtsystem Verbrechen begehen und sich dann immer erwischen lassen, bis man dann am Ende sagen könnte, diese 2 Millionen begehen mehr Verbrechen als 80 Millionen. Relevant ist also nicht, ob sich die Statistik verändert hat, sondern ob diese 2 Millionen Neubürger im Durchschnitt krimineller sind als die schon immer da gewesenen und die Art und Schwere der Verbrechen und womit das, falls es so ist, was zu tun haben könnte. Wenn man sich Statistiken des BKA anguckt oder die Statistik von Vergewaltigungen in Großbritannien und Schweden auf Festivals, könnte man davon ausgehen.
Ebenfalls zu Absatz anekdotische Evidenz
Es wird hin und wieder das Argument gemacht, dass es ja logisch sei, dass Leute aus Kriegsgebieten und aus Ländern die durch archaische Clanstrukturen organisiert werden, verroht sind und man mit diesen, wenn sie Verbrechen begehen, Mitleid haben sollte. Man kann meiner Meinung nach sehr wohl Mitleid mit ihnen haben und es ist auch wichtig zu verstehen warum jemand so geworden ist aber auch zu akzeptieren, dass dieser jemand jetzt so ist. Und wenn man wirklich verinnerlicht hat, warum jemand so geworden ist, wird man auch verstehen, dass Herkunft mit Sozialisation, Sozialisation mit Werten und Werte mit dem Umgang mit anderen Menschen zu tun haben. Man wird dann auch verstehen, warum dieser jemand seine Kinder anders erziehen wird und man wird auch verstehen, dass wenn seine Werte von Ehre und Verteidigung des Clans und seines Ehrgefühls, ihm in einer liberalen gewaltfreien Welt einen Vorteil bringen und keinen Nachteil, er diese Werte beibehält und sie an die nächste Generation weitergeben wird, statt sich der hiesigen Gesellschaft anzupassen. Den Grund warum er sich anpassen und integrieren sollte ist man mir schuldig. Um Claudia Roth und mir einen Gefallen zu tun?
Mitleid zu haben ist in Ordnung aber wem oder was hilft es faktisch? Dem Pfad zur besseren Welt sicher nicht.
Ich hatte schon einmal eine Argumentation mit einem Anschlagsrelativirer nach dem Motto, uns im Westen geht es doch gut. Guck mal was wo anders täglich passiert. Das stimmt, aber ist das jetzt besser, wenn es bei uns auch irgendwann eine Anschlagfrequenz wie in Afghanistan gibt. Ist das dann besser im Gesamten. Vielleicht verstehe ich dieses Prinzip von Gerechtigkeit auch nicht, was dann die Logik beinhaltet: Wenn dann alle Kinder überall getötet werden und überall Anschläge passieren, ist das gerecht. Vielleicht ist das ja die Definition von Gerechtigkeit und „Alle sind gleich“.
SVT 2 schwedischer öffentlich rechtlicher Sender
Joakim Ruist veröffentlichte einen Report über die Kosten die durch Flüchtlinge und Migranten in Schweden entstehen. Er wurde daraufhin zu einem Interview bei SVT 2 eingeladen. Die Moderatorin fragte: „Warum ist es wichtig zu wissen, was ein Flüchtling kostet?“ Ich rede hier vom öffentlich rechtlichen, nicht von der Schülerzeitung einer Grundschule. Joakim Ruist gelang es dann doch, seine Antworten dem Niveau in aller Ruhe und Gelassenheit anzupassen: „Es ist wichtig für die Finanzpolitik und die Budgetplanung und weil es die Öffentlichkeit interessiert.“ Sie stellte die nächste Frage: „Aber Schweden, die im niedrig Lohnsektor arbeitet zahlen auch wenig Steuern und kosten auch." Joakim Ruist: „Äh..Ja!“ Moderatorin: „Warum sich also nur auf Flüchtlinge fokussieren. Es geht doch nicht darum, dass es Flüchtlinge sind, sondern, dass sie im niedrig Lohnsektor arbeiten.“ Joakim Ruist: „Oder gar nicht arbeiten.“ Man muss sich ihr Weltbild mal vor Augen führen. Kostenermittlung gleich böse. Erstens werden Kosten von den anderen Schichten der Gesellschaft ja auch ermittelt, weil man diese Kosten sonst nicht tätigen könnte und man fokussiert sich eben nicht nur auf Flüchtlinge. Zweitens ist in eine Ermittlung von Kosten keine moralische Wertung. Nach dieser Logik wäre es ein Zeichen, dass man gegen ein Studium seiner Kinder ist, wenn man die Kosten dafür ermittelt, weil der Geigenunterricht ja auch Geld kostet und man sich nicht nur auf Studienkosten fokussieren sollte. Die Moderatorin: „Andere behaupten, dass die Flüchtlinge einen ökonomischen Gewinn erbringen“ Er antwortete darauf: „Es ist schwierig das zu behaupten, dass Asyl Migration einen Profit generiert und ich wüsste nicht wie man darauf kommt oder wie man etwas anderes sagen kann. Das bedeutet nicht, dass wir keine Flüchtlinge aufnehmen sollen. Wir machen es doch aus humanitären Gründen nicht aus finanziellen.“ Und es kam was kommen musste! Sie meint zu ihm, sie wundere sich nur, ob er bei der Recherche und Erstellung nicht in Betracht gezogen hat, dass sein Report kontrovers sein könnte und ob er glaubt, dass der Report im schwedischen Wahlkampf genutzt werden wird. Im ganzen Interview ging es nicht um die Kosten an sich, sondern um die moralische Frage, ob man überhaupt Kosten ermitteln darf. Aber natürlich stellt sich nur dann die Frage, wenn die ermittelten Kosten nicht das wiederspiegeln, was man gerne hätte. Schwedische und deutsche Berühmtheiten, die sagen, dass die Migration gewinnbringend ist (Menschengeschenke, wertvoller als Gold und so, kostet weniger als ein Netflix Abo) werden nicht gefragt, ob sie meinen, dass ihre „Recherche“ für den Wahlkampf von Kräften mit einer Agenda genutzt wird.
Aber ich finde, der Wetterbericht sollte öfter Sonnenschein vorhersagen, weil die Freizeitindustrie sonst unter schlechten Prognosen leiden könnte und Spaziermuffel (Hobbyblogger) könnten den schlechten Wetterbericht auch für ihre Agenda nutzen. Äh….
…ich lass jetzt doch mal lieber einen schlauen Menschen zu Wort kommen: Joakim Ruist, Doktor der Ökonomie: „Wenn Leute etwas wissen wollen und ich ihnen dieses Wissen liefere, tue ich etwas Gutes und auch falls jemand mit diesen Informationen eine Agenda pushen will, ist Wissen und Wahrheit in eine Debatte und ein Thema zu bringen, im Endeffekt etwas Gutes.“ Dieser kluge Mann musste seine Rhetorik ziemlich abspecken und hat es damit, glaube ich, jedem schwedischen Grundschüler erklärt.
Original Interview, mit Engl. Sub von Angry Foreigner
Hoecker
Sein Youtube Beitrag ist schon lange her und wurde viel diskutiert. Eine Sache noch, die ich loswerden muss. Er ließ in einer vollen Talkshow zwei Frauen aufstehen und meinte, dass das der prozentuelle Anteil der Flüchtlinge verglichen mit Deutschland ist. Er fragte, wie diese zwei Frauen jetzt das Studio übervölkern sollen. Er nannte exakt das Beispiel und fragte, dass wenn diese beiden Frauen jetzt Metal hören würden, wir jetzt auf einmal alle Metal hören würden? Wenn die beiden Frauen Maschinengewehre hätten oder keiner was gegen sie unternimmt schon. Im Bataclan wurde dieses Experiment umgekehrt durchgeführt… und die „Eagles of Death Metal“ haben wegen einer kleinen Minderheit im Publikum aufgehört zu spielen, obwohl die Mehrheit doch "Eagles of Death Metal" hören wollte. (Gleiches für Charlie Hebdo.)
Und nochmal anekdotische Evidenz
Das Pendeln zwischen: „Migranten sind eine große kulturelle Bereicherung, sind somit ein großer Einfluss und haben Deutschland aufgebaut.“ Und „Eine kleine Minderheit kann Deutschland nicht verändern. Islamisierung ist eine rechte Verschwörungtheorie!" „Vielfalt“ vs. „Alle Menschen sind gleich. Es gibt keine Unterschiede.“ Entscheidet euch!
Schlusswort
Es gibt noch jede Menge Perlen von „Prinzessinenreporter“, Julia Schramm, Anne Wizorek, Michel Abdolahi, Nico Wehnemann.
An euch alle: Seid gerne Links und für eine Flüchtlingshilfe. Ich habe jeden Respekt vor Leuten, die Menschen hier helfen und noch mehr Respekt vor Menschen, die vor Ort helfen. Habt ruhig eure Meinung, dass die Probleme aufgebauscht sind und widerlegt sie und überzeugt mich. Aber argumentiert mit Logik und ausschließlich mit der Wahrheit. Prüft eure Aussagen nach Inhalt und Logik. Kommt nicht damit, dass ihr für das Gute lügt, besonders nicht dann, wenn „das Gute“ eure Karriere zu Lasten von Menschen meint, die die Auswirkungen direkt tragen.
Jemanden Nazi zu rufen, wird von immer weniger Menschen als Argument gesehen.
Lest und guckt euch die „andere Seite“ an, bevor ihr in den Diskurs einsteigt. Ich hab es ja nachweislich für diesen Beitrag auch getan. Blockt nicht. Seid bereit für den Diskurs. Hört auf einzuschüchtern und zu Gewalt aufzurufen, wenn euch der vermeidliche Feind gar nicht bekannt ist.
Die Spaltung der Gesellschaft, die immer von denen angeprangert wird, die für diese verantwortlich sind, kann doch nur stattfinden, wenn man Leute übertönen, blocken oder einschüchtern möchte.
Natürlich stößt man bei diesem Verhalten auf immer mehr Kritik, auch in den eigenen Reihen und wenn man dann nicht sehr kritikfähig ist, wird der Kritiker gleich als rechts diffamiert und der Kritiker persönlich diffamiert und nicht das Argument analysiert. Ist euch aufgefallen, wie viele in euren Augen mittlerweile „rechts“ geworden sind.
Diese Art mit Kritik umzugehen, ist reinster Fanatismus, der religiöse Züge trägt. Die „Rechten“(dieses Wort ist hier nur als, „gegen progressive Linke“ verwendet worden) hören sich die „Linke“ Seite an. Deswegen gibt es ja unzählige Videos, von Youtubern, die Videos von beispielsweise Ryak Anders und Moritz Neumeier auseinander nehmen, oder beispielsweise Kommentare, die sich bei FuF direkt auf den Artikel beziehen und sich mit dem Inhalt kritisch auseinander setzten. Hier, hier, hier, hier, hier, hier. Umgekehrt sehe ich das eher weniger, aber nicht weil die andere Seite so höflich ist, sondern weil sich ein Linker gar nicht die Mühe macht, sich ein Martin Sellner Video bis zum Schluss anzusehen, es zu analysieren und einen Kommentar zu schreiben, der sich mit dem Inhalt auseinander setzt. Es ist einem Linken ja auch verboten, sich mit der „anderen“ Seite zu befassen und frei zu denken. Das ist auch der Grund, warum Böhmermann mit seinen Liebestrollen keinen Erfolg haben wird, weil er sie erst einmal dazu animieren müsste, in Kontakt mit „dem Feind“ zu gehen. Sozusagen das zu tun, was von seinesgleichen verboten wurde.
Ich drücke es mal wie eine Journalistin von „Wienerin“ aus: Logik und Wahrheit hat nichts mit der politischen Gesinnung zu tun, ganz im Gegenteil.