Von Links Multikulti zu Ultra-Rechts National

Mustafa Erkan: in Deutschland SPD und in der Türkei AKP

Der SPD-Landtagsabgeordnete Mustafa Erkan wechselt von der SPD zur Erdogan-Partei AKP, um einen Platz in der Nationalversammlung Antalya zu kriegen. Hatte er einen seltsamen Sinneswandel, als er von einer Partei, die sich so leidenschaftlich für die Homo-Ehe, den Doppelpass, der Teilhabe von Minderheiten und Migranten, dem Familiennachzug und der Geschlechtergleichheit einsetzt, zu einer Partei wechselte, die nach deutschen Maßstäben ultra-national ist.

AKP-Chef Erdogan verlangte von Deutsch-Türken, die für die Armenien-Resolution stimmten, einen Bluttest, mit dem sie beweisen sollten, dass sie „Echte Türken“ sind. Bei BBC sagte er:„Gegenwärtig leben 170.000 Armenier in unserem Land. Nur 70.000 sind türkische Staatsbürger, aber wir tolerieren die übrigen 100.000. Wenn nötig, kann es passieren, dass ich diesen 100.000 sagen muss, dass sie in ihr Land zurückgehen sollen, weil sie nicht meine Staatsbürger sind. Ich muss sie nicht in meinem Land behalten.“ Was die Assimilation von Türken in Deutschland angeht, sieht der AKP Chef die Sache auch anders als die SPD.

Die Entscheidung von Mustafa Erkan war dennoch kein Sinneswandel. So hat er es selber nie formuliert. Er kann in der SPD den „Quoten-Migranten“ spielen und in seiner Community der sein, der er ist. Die Diskrepanz zwischen den Werten vieler, junger Muslime (meist türkisch) und der SPD wird dadurch überwunden, dass die SPD für die Deutsch-Türken nur der nützliche Idiot ist und der Türke für die SPD das nützliche Stimmvieh. Für das SPD-Mitglied Sawsan Chebli wurde beispielsweise die Stelle der „Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten“ extra geschaffen. Sie hat solche Projekte wie „Jung Muslimisch Aktiv“ins Leben gerufen.

Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Deutsch-Türken die SPD wählen und in der Türkei die AKP, obwohl das ja von der politischen Schnittmenge her gar nicht passt. Viele Türken wählen nur aus tribalistischen Motiven, die eigentlich gar nichts mit der Partei zu tun haben. Die Parteien nutzen das für sich und wissen, dass sie gute Chancen haben, wenn sie in einem Migranten-Bezirk jemanden aufstellen der den Nachnamen der dort ansässigen Migranten hat. Solange die deutschen Wähler dann nicht abspringen, geht die Rechnung auch auf und man bekommt Stimmen dazu. Das Problem der Parteien wie den Grünen, Linken und der SPD, denen ich diesen Vorwurf des Opportunismus und Selbstverrates, in Form von „nicht zu seinen Werten stehen“, mache, fängt dann an, wenn ihre Idee von dem, wie der edle Ausländer zu sein hat und wie er oftmals ist, auseinander geht. Beispielsweise kam diese Diskrepanz auch zu Tage, als Aydan Özoguz die Kinderehe in Deutschland tolerieren wollte. Gauland erwies ihr einen Bärendienst, als er sie in „Anatolien entsorgen“ wollte und sie mit dieser Formulierung aus dem Fokus direkt in die Opferrolle manövriert hat.

Diese genannten Parteien, sind selbstverständlich auch für die doppelte Staatsbürgerschaft und es geht einer Aydan Özoguz, Saswan Chebli und einem Mustafa Erkan nicht um Werte oder politische Schnittmengen, sondern darum Klientelpolitik für die eigenen Landsleute und ihre Familien zu machen, was ihnen mit der Doppelstaatlichkeit besser gelingt. Wie soll es dann werden, wenn die hiesigen Migranten dafür sorgen, dass hier in Deutschland immer mehr Klientel-Politik für ihre Landsleute gemacht wird, sie aber zugleich dort nationalen Parteien dienen. Vielleicht ist es ja auch bald möglich, in der AKP und SPD gleichzeitig zu sein. Das ist die Geschichte vom trojanischen Pferd.

Ich beende mit einem Zitat von Erdogan:

"Macht fünf Kinder, nicht drei, denn ihr seid Europas Zukunft."

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Frank und frei

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philip.blake

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tantejo

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