Reise nach Japan in den späten 70ern:
Ökista-Unitransport mittels Flugzeug von Ostberlin (ich bin über den berühmten "checkpoint charlie" eingereist) über Moskau und Irkutsk nach Chabarowsk: Beim letzten Flug kam die Maschine ins Trudeln konnte aber vom russischen Piloten im letzten Augenblick abgefangen werden. Seitdem hab ich ein ungutes Gefühl, wenn Flugzeuge, in denen ich sitze, zum Schaukeln anfangen.
In Chabarowsk wurde der alte Witz wahr: Was ist ein russisches Klo - zwei Stöcke, einen zum Stützen und den zweiten, um die Wölfe zu vertreiben: Ich konnte mich vom strengen Reiseführer absentieren und ein bisschen die Gegend erkunden und entdeckte nach den hässlichen Plattenbauten ein sehr schönes langgestrecktes Haus. Als ich näher ging, winkte mich ein Mongole hinein: In der Mitte ein riesiger offener Ofen, auf der einen Seite und nur durch ein paar Maschen getrennt die Tiere, auf der anderen Seite die Menschen und ich sah zum ersten mal ein fest gewickeltes Baby auf einem Rückentragegestell. Man bot mir Fladenbrot und Salz an und jede Menge eines Getränks, das ich im Nachhinein als Kumys identifizieren konnte. Als ich nach einem bestimmten Örtchen suchte, öffnete der Hausbesitzer nur die Türe und meinte "paschalusta".
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Ankunft in Japan
Von Chabarowsk weiter mit dem Transsibir nach Nahodka, dem Zivilhafen von Wladiwostock. Mit einem winzigen russischen Schinakel dann weiter Richtung Yokohama, wobei uns ein Taifun dazwischen kam - 14m hohe Wellen sind schon beeindruckend.
Vor der Hafeneinfahrt wurden wir von einem Zollboot der Japaner gestoppt und bekamen Listen ausgehändigt, wo jeder einzelne Gegenstand anzuführen war, sogar die Anzahl der mitgeführten Taschentücher und sonstiger Sanitärartikel wurde überprüft, meine Tampons riefen bei den Japanern einiges Kopfschütteln hervor.
Mit uns eine US-Ehepaar, von Moskau kommend, wo die Frau ein Kind geboren hatte. Da es zur Zeit des kalten Krieges keine US-Botschaft in Russland gab, hatten sie für das Baby nur eine Geburtsbescheinigung, was dem Zollbeamtem nicht genügte: Er wiederholte wie ein Automat: "You passport, man passport, baby no - you go, man go, baby no" Alle Erklärungen halfen nichts, bis die entnervte Mutter dem verduzten Zöllner das Baby in die Hand drückte und meinte: "OK, you keep that baby and we go" packte ihren Mann am Ärmel und verschwand, was das Baby mit einem ohrenbetäubenden Geschrei quittierte und den Zollbeamten zu einer Statue erstarren ließ, aus dem ihn dann - unter schallenden Gelächter der übrigen Passagiere, der Leit-Offizier der Truppe wieder befreite und eine Erlaubnis zur Einreise für den kleinen "blinden Passagier" ausstellte.
USA in den 70ern:
Meine Freundin an der Westküste lieh mir ihr Auto, um zu den "Sealions-caves" zu fahren, was bei amerikanischen Verkehrschildern nicht immer leicht ist, sich zurechtzufinden, denn es gibt keine Verkehrszeichen wir in Europa sondern nur gelbe Taferln, wo in schwarzer Schrift die Befehle stehen. Beim Rückweg natürlich verfahren und mühsam unter 10 Spuren endlich die richtige gefunden: Stoßstange an Stoßstange fuhren die Autos vorbei, ein Schild wies auf "merging traffic" hin - nur was heißt das? Also im Schritttempo langsam näher gefahren in der Hoffnung, es lässt mich wer rein - vergeblich, hinter wurde es langsam unruhig und dann hörte ich schon Polizeisirene: Ein Polizist wie eine Bullenkarikatur stieg aus (und Polizisten in den USA sind bekannt humorlos): "What's the matter honey why don't you go on?" "Bbbbut there are so much cars coming" Honey, don't worry, just go on" "Dddont you see the lot's of cars there?" "OK, honey, just close your eyes BUT GOOO ON!!!"
Studienbeginn UNi Wien
Frisch von strengen Internat auf die Uni, wir durften uns auf der Quästur Anatomiebücher ausborgen, mehrere Bände des berühmten "Tandler" und ich wurde - klein, zart und sehr jung aussehend - um den Band "Uro-Genital-System geschickt. Auf meine diesbezügliche Bitte reagierte der dortige schon in die Jahre gekommen Angestellte zuerst mit einem erstaunten Blick, dann legte er väterlich die Hand auf meine Schulter und meinte: "Weißt was, Mädel, du fragst am besten die Mutti" Das Gelächter der Kollegen drang damals bis in die ehrwürdige Aula.
Famulatur im Krankenhaus:
Dramatischer Notfall einer Placenta prävia (Plazenta direkt vor oder am Rand des Muttermundes) Die werdende Mutter hatte schon sehr viel Blut verloren und es kostete einige Mühe, sie nach dem Kaiserschnitt wieder zu stabilisieren, endlich erleichtertes Aufatmen, alles soweit im Lot und der Chefarzt fragte: "Was war denn das jetzt eigentlich, ein Bua oder ein Madl?" Ratloses Kopfschütteln, bis die Lernschwester bei den Instrumenten schüchtern aufzeigte: "Bitte, wenn sie mir das Kind zeigen, dann kann ichs ihnen sagen:" Von dem Gelächter wurde die Mutter am OP-Tisch wieder munter.