Das AIDS-Memorial in Maria Grün

Es ist nicht lange her, da hat die Gemeinde in Maria Grün gemeinsam mit Pater Clemens sein 25-jähriges Jubiläum der Priesterweihe gefeiert. Bereits im Jahre 1992, also etwa zwei Jahre danach, begann er als AIDS-Seelsorger zu wirken. Diese Aufgabe war insbesondere in den ersten Jahren eine enorme Aufgabe für ihn. Er begleitete oft Menschen bis in den Tod.

Auch heute noch sterben Menschen an den Folgen von AIDS. Dies hat Gery Keszler in seiner berührenden Rede anlässlich der Eröffnung des Life Balls anklingen lassen. Sein Bekenntnis dazu, selbst HIV-positiv zu sein, geriet zu einer medialen Sensation. Der Hintergrund, seine Erkrankung öffentlich bekannt zu geben, geriet allerdings weitgehend in Vergessenheit. Gery Keszler hat einen guten Freund verloren, der wie er selbst schon viele Jahre den AIDS-Virus in sich trug.

Wenngleich von AIDS Betroffene zumindest in reicheren Ländern gute Möglichkeiten der Therapie in Anspruch nehmen können, sterben nach wie vor weltweit sehr viele Menschen an dieser heimtückischen Krankheit. Dass dies sogar in einem Wohlfahrtsstaat wie Österreich möglich ist, darf nicht ausgeblendet werden.

Pater Clemens Kriz hat initiiert, dass Maria Grün, wunderschön in den Prater Auen gelegen, seit dem Jahre 2000 Sitz der AIDS-Seelsorge der Erzdiözese Wien ist. Schließlich wurde am 2. Juni 2007 – eingebunden in den Kreuzweg – das AIDS-Memorial enthüllt, das als namentliche Gedenkstätte für Menschen dient, die dem HIV-Virus erlegen sind. Seitdem finden alljährlich Gedenkfeiern statt, im Rahmen derer Blumen für die jeweils im Vorjahr Verstorbenen hinterlegt werden. Für jeden Verstorbenen gibt es einen kleinen Gedenkstein, der dem AIDS-Memorial angeschlossen wird.

Wer einen Ausflug nach Maria Grün macht, hat die Gelegenheit, beim AIDS-Memorial vorbei zu schauen, das sehr liebevoll gestaltet ist. Pater Clemens ist zu wünschen, dass er noch viele Jahre als AIDS-Seelsorger wirken kann und mag. Solange es Menschen gibt, die seinen Beistand benötigen, ist dies leider dringend vonnöten. Und wenn es nötig sein sollte, wird sich zum gegebenen Zeitpunkt hoffentlich ein Seelsorger finden, der seine Nachfolge antritt. Pater Clemens ist für sein Engagement herzlich zu danken.

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