Reiner Stach hat sich 18 Jahre lang mit Franz Kafka auseinander gesetzt. Das ist ein unglaublicher Zeitraum. Die Recherchen haben ihn überall hin geführt, wo es Wissenswertes über Franz Kafka zu entdecken gab. Der letzte Band der Trilogie ist gewissermaßen gleichzeitig der erste, weil die Herkunft von Franz Kafka, also die Familie, hintergründig beleuchtet wird. Dies gestaltete sich für den Autor als besonders schwierig. Auf seiner Website geht Reiner Stach konkret auf die Arbeit am letzten Band der Trilogie ein und warum erst dann die Geburt von Franz Kafka verkündet wird.
Es kann mit Fug und Recht geschrieben sein, dass diese Biographie über Franz Kafka ein Meilenstein in der Kafka-Forschung mit literarischem Anspruch ist. Insbesondere der zweite Band („Die Jahre der Erkenntnis“) bringt Franz Kafkas literarische Größe und deren Auswüchse eindrucksvoll zur Sprache. Wieso Kafka dazu auserkoren war, sich literarisch dermaßen bedingungslos zu betätigen, mag nach der Lektüre der Trilogie ein wenig klar werden. Eine Annäherung an ein Genie kann wohl kaum besser gelingen.
Über Franz Kafka wurden zahlreiche Doktorarbeiten geschrieben. Ganz zu schweigen von Artikeln, Rezensionen etc. Manche Autoren fühlten sich dazu berufen, Kafka von einer spezifischen Warte in den Blick zu nehmen. Doch das jetzt vollendete Werk von Reiner Stach sticht aus den unzähligen Versuchen diverser Kafka-Forscher hervor. Ähnlich vorzüglich ist wohl nur die Jugendbiographie Kafkas von Klaus Wagenbach zu nennen.
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Ausgerechnet gegen Ende seiner langjährigen Arbeit entstanden Probleme. Es war zwischenzeitlich nicht einmal sicher, ob die Trilogie beendet werden kann. Durch glückliche Umstände konnte Reiner Stach schließlich einen letzten Punkt setzen. Er hat damit etwas Ungeheuerliches geschaffen. Die literarische Qualität insbesondere der ersten beiden Bände vermag es, tiefgehend in das Leben von Franz Kafka einzudringen. Wie könnte sich sein Leben abgespielt haben? Welche Erfahrungen, Erkenntnisse und Entscheidungen waren für ihn prägend? Wann war seine literarische Genialität erstmals erkennbar?
Franz Kafka ist mir durch die Trilogie von Reiner Stach noch ein Stückchen vertrauter geworden. Wenn ein Autor es schafft, den Leser zu Tränen zu rühren, dann ist es ihm gelungen, eine Verbindung zu der literarischen Ausformung einer Lebensbeschreibung zu schaffen, die auch emotional zu berühren vermag. Dies ist Reiner Stach sehr hoch anzurechnen. Danke für die vielen schönen, erhellenden und tiefgehenden Lesestunden, Herr Stach!