Die Arbeitsgesellschaft hat sich durchgesetzt und übt Zwang aus. Nicht nur auf die Arbeitenden, sondern ebenso auf die Arbeitslosen. Wobei es hierbei immer und ausschließlich um Erwerbsarbeit, also bezahlte Arbeit, geht. Steigende Arbeitslosenzahlen belegen, dass es offenbar nicht mehr genügend Erwerbsarbeit für alle gibt. Diese „Milchmädchenrechnung“ sollte allgemein hinlänglich bekannt sein. Technischer Fortschritt führt zu Rationalisierung und – welch Glück – ehemals bestehende Erwerbsarbeit wird von Maschinen oder Computern übernommen. Anstatt den Menschen mehr Freiheit zuzugestehen und sie von (Erwerbs)arbeit zu entlasten, wird nach wie vor so getan, als wäre es ein hehres Ziel, jedem arbeitsfähigen Menschen eine Erwerbsarbeit angedeihen zu lassen. Um es mit einer Metapher zu illustrieren, die mir ein Freund erzählt hat: Da ist ein Raum, der mit Menschen vollgestopft ist. Und nun wird der Versuch unternommen, viele weitere Menschen in diesen ohnehin schon übervollen Raum hineinzupressen. Dies kann das sogenannte „Arbeitslosenproblem“ unmöglich lösen! Wenngleich prekäre Arbeitsverhältnisse wie Schwammerln aus dem Boden wachsen und auch „angeboten“ werden, lässt es sich in diesem vollgestopften Raum nicht gut atmen.
Die einzige adäquate Lösung besteht darin, den Raum zu vergrößern! Hierfür gibt es einige Möglichkeiten, die das kreative Potenzial der Vielen außerhalb des derzeit vollgestopften Raumes zur Entfaltung bringen können. Zwei Optionen möchte ich kurz erwähnen: Zum Einen Arbeitszeitverkürzung, also ein Teilzeit-Modell. Die Weltwirtschaftskrise in den 1970´er Jahren hat ein Umdenken bewirkt. Die plötzlich weniger werdende Arbeit sollte auf mehr Menschen aufgeteilt werden und da bot sich eine Reduktion der Arbeitszeit an. Warum wird dies heute nicht angestrebt? Zum Anderen die Aufwertung von ehrenamtlicher Arbeit, und damit einhergehend der Arbeit von Alleinerziehenden und pflegenden Angehörigen! Also, erweitert den Raum!