... Damit ist nicht mein Bemühen gemeint, Buchstaben zu schreiben und damit die Voraussetzung zu schaffen, irgendwann in der Lage zu sein, dafür eine Leidenschaft zu entwickeln, wenn diese Buchstaben zu Wörtern verbunden werden, mehrere Wörter Sätze bilden, mehrere Sätze Absätze, mehrere Absätze Kapitel, mehrere Kapitel im besten Fall einen gelungenen oder misslungenen Roman. Nein, ich habe gekritzelt. Also so getan, als könnte ich schreiben, und mit Leidenschaft minutenlang Papier beschmiert. Das war einige Zeit vor meinem Eintritt in die Schule, ich präsentierte die Kritzeleien allen Menschen, die mir vertraut waren, also insbesondere meinen Eltern und Großeltern. Ich weiß nicht mehr genau, wie die Reaktionen auf meine „Kunstwerke“ ausfielen, doch es wurde wohl nicht gemeckert.
Das Schreiben schien mir im Blut zu liegen, obzwar ich es noch gar nicht erlernt hatte. Wie viele Blöcke ich vollgekritzelt habe, weiß ich nicht mehr zu sagen. Nur, mit welcher Inbrunst ich vorgegangen bin. Denn wenn ich mich auf die Schule freute, dann ausschließlich deswegen, weil ich dort schreiben lernen würde. Und tatsächlich hat sich ja erwiesen, dass mir genau diese Fertigkeit bis zum heutigen Tage und wohl darüber hinaus die größte Freude bereitet, auch wenn ich mittlerweile nur mehr Notizen handschriftlich verfasse und hauptsächlich mittels eines Computer-Textprogramms in Anwendung der Fertigkeit des 10-Finger-Systems meine Gedanken manifestiere und auf Datenträger speichere. Falls je mein literarischer Nachlass von Interesse sein sollte, gibt es aber durchaus einige Manuskripte, die belegen, dass ich nicht immer auf eine angenehme Kulturtechnik verfallen war, durch die ich mir das Schreiben mit der Hand weitgehend ersparte.
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