Viele Jahre litt ich ab Mitte März bis Juli oder August unter Heuschnupfen. Ich ließ mir von meinem Hausarzt Tabletten verschreiben, die ich dann täglich während des genannten Zeitraums einnahm. Meine allergischen Reaktionen gingen zurück, es ließ sich halbwegs mit den Allergien leben. Das wurde 2013 anders. Kaum hatte die Pollen-Saison begonnen, ging es mir ziemlich schlecht. Die üblichen Mittelchen blieben wirkungslos. Ich hatte insbesondere abends schwere Hustenattacken und Atemprobleme. Das dauerte einige Minuten, erfolgte drei oder vier Mal pro Stunde. Nachdem ich eine Veranstaltung, bei der ich selbst aus einem literarischen Werk vorgelesen hatte, wegen akuter gesundheitlicher Probleme verlassen musste, zog ich Konsequenzen und machte mir am Tag darauf einen Termin bei einer Allergieambulanz aus. Die Intensität meiner allergischen Reaktionen wurde ausgetestet. Und anlässlich der wenige Tage späteren Befundbesprechung meinte die Ärztin, ich hätte Jahre früher hierherkommen sollen. Es stünde an der Kippe.
Ich hatte also fast bis zum bitteren Ende abgewartet. Was dann noch erfolgen hätte können? Ein allergischer Schock oder Asthma! Mir wurde geraten, mich einer spezifischen Immuntherapie zu unterziehen. Diese dauert bis zu drei Jahre und wird auch als Impfkur bezeichnet. Hierbei werden mir alle paar Wochen die entsprechenden Allergene eingeimpft. Dadurch soll sich der Körper an die Allergene gewöhnen und leichter damit umgehen können, wenn die Pollen fröhlich in der Luft herumschwirren. Die Impfkur begann dann nach dem Ende der Pollensaison. Zur Überbrückung meiner schwerwiegenden Probleme bekam ich Symbicort, einen Inhalator zur Behandlung von Asthma. Recht bald ging es mir etwas besser, nach einer Woche deutlich besser und nach einem knappen Monat verspürte ich nur mehr die „üblichen“ Reaktionen.
Die spezifische Immuntherapie ist die derzeit wohl sinnvollste Methode, um seiner Allergien Herr zu werden. Als ich dann davon hörte, dass 70 %!!! der Patienten diese wirksame Therapie innerhalb der ersten Monate abbrechen, war ich gar nicht mal erstaunt. Offenbar nehmen sich immer weniger Menschen ihrer Gesundheit zuliebe Zeit. Dabei verbringe ich im Durchschnitt vielleicht eine Stunde in der Allergieambulanz, um geimpft zu werden und hernach aus Sicherheitsgründen eine halbe Stunde zu warten, schließlich könnten unangenehme Reaktionen auf die Impfung auftreten.
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Die erste Pollen-Saison nach Beginn der Impfkur (ich bin hauptsächlich gegen Gräser, Esche, Haselnuss und Birke allergisch) habe ich gut überstanden. Zwar hat eine zwischenzeitliche weitere Austestung keine wesentlichen Veränderungen meines Allergie-Status ergeben, doch ich fühle mich besser, und das ist ja wohl die Hauptsache.
Wann es weniger aufwändige und effizientere Methoden geben wird, Allergikern zu helfen, lässt sich nicht so leicht voraussagen. Angeblich soll es nur mehr wenige Jahre dauern. Ich kann aus heutiger Sicht die spezifische Immuntherapie auf alle Fälleempfehlen.