Alles beginnt mit einem Wort, das plötzlich dasteht. Ich wundere mich immer wieder darüber, wie das passieren kann. Wörter ergeben Sätze, Sätze Absätze, Absätze einen Text. Manchmal wird eine Erzählung daraus, in einigen Fällen ein Roman oder ein Sachbuch. Es ist keine Selbstverständlichkeit, diese Prozedur zu bewältigen. Jedes Mal kostet es Überwindung, immerhin ist das Scheitern nie auszuschließen.

Wird es mir gelingen, werde ich zufrieden sein, werde ich mich wie üblich in Frage stellen? Wer seiner selbst zu gewiss ist, der macht sich verdächtig. Ein Autor, der sein eigenes Werk belobigt, führt sein eigenes Schreiben ad absurdum. Ein Kunstwerk erschaffen zu wollen ist der Ausgangspunkt der Konfrontation. Doch ist es nach Stunden, Tagen, Wochen oder Jahren als selbstverständlicher Teil der eigenen Geschichte da, dann kann nur Staunen einsetzen. Staunen darüber, dass etwas da ist, was es vorher noch nicht gegeben hat. Die Erkenntnis, etwas Unvollkommenes gestaltet zu haben, ist enorm. Überhaupt ist es von Anfang an ein Risiko, etwas in Angriff zu nehmen, schließlich wird das Scheitern schnell zur Maxime. Ich scheitere gerne. Zu scheitern heißt, etwas versucht zu haben. Möglicherweise das Unmögliche. Wer viel scheitert, der hat viel versucht. Wer nie scheitert, bildet sich das entweder ein oder stellt sich in keinem Lebensbereich irgendeiner Herausforderung. Jedem Scheitern liegt die Möglichkeit des Erfolgs inne, also höre ich nicht auf, mich stets neu zu versuchen. Mit Betonung auf neu. Denn stets am gleichen Hindernis zu scheitern ist langweilig. Wenn schon ständig scheitern, dann mit neugierigem Blick.

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Kristallfrau

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fischundfleisch

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Silvia Jelincic

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