Die Wogen scheinen hochzugehen. Angesichts einer Aussage von Franziskus, der Handgreiflichkeiten eines Vaters gegenüber dessen Kind relativiert, und damit diesem Vater sozusagen ein möglicherweise schlechtes Gewissen erleichtert hat, wird der Papst gleich mal an den Pranger gestellt.
Allerdings wird bei alledem von der falschen Voraussetzung ausgegangen: Der angeblich „unfehlbare“ Papst DARF einfach nicht dermaßen ins Fettnäpfchen treten und Gewalt an Schutzbefohlenen legitimieren. Der Papst steht über den Dingen, also soll er dementsprechend agieren.
Zum Einen bezieht sich die „Unfehlbarkeit“ auf dogmatische Dinge, und selbst in diesem Zusammenhang würde ich dies in Frage stellen. Zum Anderen sieht sich Franziskus selbst keineswegs als jene Lichtgestalt, für die ihn plötzlich manche Atheisten und Agnostiker halten. Dieser Mann ist in erster Linie Bischof von Rom! Er hat den Kern des christlichen Glaubens wieder in den Vatikan einziehen lassen und das ist aller Ehren wert.
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Danke!
Freilich distanziere ich mich als Christ von solchen Aussagen, wie sie nunmehr medial kolportiert werden. Unabhängig davon, welche Worte konkret das Oberhaupt der katholischen Kirche verwendet hat, sollte jedoch eines klipp und klar sein: Franziskus ist kein Heiliger! Er ist ein Mensch wie Du und ich, er ist ein Suchender! Wir alle besitzen in uns die Möglichkeit, Heilige zu werden, egal in welcher Glaubensrichtung wir beheimatet sind. Im Heiligen steckt das Wort „Heil“ drin, das geschichtlich leider auf schreckliche Weise missbraucht worden ist. Doch das Ziel anzustreben, heil zu werden, also den ganzen Unrat aus der Seele zu tilgen, ist nicht bloß dem Papst vorbehalten.
Das einzige Vorbild des Christen kann nur Jesus Christus sein. Und er ist also auch das Vorbild von Franziskus. Es wäre anmaßend, wenn der Papst sich tatsächlich ernsthaft als „Stellvertreter“ Christi auf Erden betrachten würde. In so große Fußstapfen kann kein Mensch treten, auch nicht der Papst. Also versuchen wir, die Dinge zu relativieren und den Papst nicht größer zu machen als er ist. Das ist durchaus auch in seinem Sinne.