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Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Super Mario, wie viele Medien Mario Draghi nennen, Präsident der EZB hat geliefert, was die Kapitalmärkte von ihm erwartet hatten und noch darüber hinaus.

Erstmals in der Geschichte hat die Europäische Zentralbank den Leitzins von 0,05 auf 0,0% gesenkt. Das ist jener Zins, zu denen sich Banken Kapital ausborgen. Der 10. März ist ein guter Tag, zumindest kurzfristig für Aktienmärkte, aber was bedeutet dies für Sparer und Banken?

Der Einlagensatz wurde heute von -0,3 auf -0,4% gesenkt. Viele Experten hatten vor diesen Schritt gewarnt. Zu diesem Prozent parken Banken über Nacht ihr nicht benötigtes Geld bei der EZB. Nun wird es noch teurer und die Marge der Kreditinstitute sinkt weiter. Dies ist auch das Ziel von Draghi, denn er erhofft sich, dass das Kapital als Kredit den Unternehmen weitergegeben wird und so direkt in die Wirtschaft fließt. Die Investitionen sollen zu neuen Arbeitsplätzen führen. Auch John Cryan, der Co- Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank ist nicht begeistert: "Wenn die Zinsen weiter in den negativen Bereich sinken, machen die Banken größere Verluste auf der Haben-Seite ihrer Bilanz, bei den Einlagen. Das müssen wir kompensieren, und das bedeutet, dass wir für Kredite mehr verlangen müssen. Und just das versuchten Notenbanker, eben nicht zu tun." Bedeutet also nichts anderes, dass Kredite für Unternehmen noch teurer werden und sich die Kreditklemme weiter erhöht. Es ist Paradox. Einerseits sollen Banken mehr Geld verborgen, aber andererseits wird ihnen durch Basel II/III, das Leben zu schwer gemacht. Das hängt vor allem mit BaselIII zusammen, das ist die Eigenkapitalvorschrift für die Institute. Diese bewertet zukünftige Kreditnehmer nach der Bonität und je schlechter dieses Rating ausfällt, desto mehr Eigenkapital muss das Institut aufbringen. Bedeutet im Klartext: Nur Kunden mit einer guten Bewertung erhalten ein Darlehen. Das führt natürlich zu einer Kreditklemme, denn die meisten Firmen erfüllen diese Anforderungen nicht.

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Die Situation derzeit ist so verrückt, dass bald Sparer für die ihre Einlagen zur Kasse gebeten werden und Kreditnehmer machen damit sogar Gewinne, weil es Negativzinsen gibt. Schulden machen ist eben derzeit in. Bedeutet die Schuldner zahlen weniger zurück, als sie Geld erhalten haben. Bei vielen Anleihen, z.B.Deutsche Bundeslanleihen ist dies bereits der Fall. Die heutige Entscheidung hat die Situation für Banken und Sparer noch weiter verschärft. Kreditnehmer können sich über diese ungewöhnlichen Zeiten freuen.

Das Beispiel Japan zeigt, welches bereits seit Jahren eine expansive Geldpolitik betreibt, dass diese Maßnahmen nicht zu einer Stabilisierung der Wirtschaft beitragen müssen. Das Land benötigt immer und immer mehr Liquidität, die Wirtschaft erholt sich denn noch nicht.

Aus dieser Geldpolitik wird die EZB nicht mehr herauskommen, wenn sie einen Zusammenbruch des Kapitalmarktes verhindern will. Nach über zehn Jahren hatte die FED (USA) im Dezember versucht den Leitzins um 0,25 Prozent zu erhöhen. Das Ergebnis waren Verwerfungen an den Märkten.

Fazit:

Aktionäre erfreuen sich über den heutigen Tag, auch wenn der Kurssprung höchstwahrscheinlich nur von kurzer Zeitdauer sein wird, denn bald wird das Thema Brexit in den Fokus der Anleger rücken. Auch Kreditnehmer können über den heutigen Tag jubeln. Schuldner mit einer guten Bonität ist es möglich, sich so günstig verschulden wie noch nie. Es kann dabei sogar ein Gewinn herauskommen.

Langfristig gesehen, schadet diese Geldpolitik höchstwahrscheinlich mehr als sie bringt. Während die Kapitalmärkte in Zukunft immer mehr Liquidität benötigen, kommt es in der Wirtschaft nicht an und ist somit nicht nachhaltig. Sparer werden in Zukunft noch mehr enteignet und Banken dazu gedrängt, risikoreichere Geschäfte abzuschließen, um eine gewisse Marge erzielen zu können. Für Sparer und Banken ist die Situation nicht besonders erfreulich.

Diese Entscheidung ist ein Ausdruck der Hilfs- und Ratlosigkeit, nun hat die EZB all ihr komplettes Pulver verschossen. Deshalb möchte sie auch das Bargeld abschaffen, um noch weiter die Zinsen senken zu können.

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