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SA-TIERE. Ehre, Ruhm und das gute Gefühl, seinem Land zu dienen – dafür, und für den Sold, gehen Männer schon seit Menschengedenken zur Armee, und wir Drückeberger, die sich immer hinter diesen Männer mit Nerven aus Drahtseilen verbargen, ehren diesen Männer mit Orden und besonderen Tagen. Morgen feiern wir also den Ehrentag der 4. Erschießungsdivision unserer glorreichen Armee.
Dem Feind Auge in Auge gegenüberstehen
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Kampfpiloten, Pioniere, Panzerfahrer, Kavalleristen, Stabsoffiziere – in den Armeen der Welt gibt es viele tapfere, hoch dekorierte und mit einem Ehrentag geehrte Soldaten. „Aber am tapfersten sind jene, die dem Feind jeden Tag mehrmals Auge in Auge gegenüberstehen, mit dem Wissen, dass in wenigen Sekunden einer von uns beiden tot sein wird. Und das waren wir – mutig bis in die Haarspitzen“, sagt das letzte noch lebende Mitglied der 4. K-u-K-Erschießungsdivision, die morgen ihren Ehrentag feiern darf.
Der 1.000ste Tote
An diesem Tag vor exakt 100 Jahren, haben die Mitglieder des Erschießungskommandos ihren 1.000sten Kriegsgefangenen hingerichtet. „Ich erinnere mich, dass unser Kommandant, Heinrich Ludwig von Zappendusster-Herrwillsdorf, Gott hab ihn selig, den Befehl gab. Wir drückten alle gleichzeitig ab und der Herr zuckte noch kurz, ehe er tot zu Boden sank“, erzählt Thomas deKraisier, damals blutjunge 17 Jahre alt.
Er wird, wie die vergangenen Jahre auch, die Parade zu ehren seiner toten Kammeraden anführen.
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„Briefe in letzter Sekunde taten uns weh“
„Am schlimmsten fand ich immer diese Briefe von einem Regierungsmitglied, die den zu Erschießenden im letzten Augenblick retten sollte. Was mischten die sich immer in unsere Arbeit ein. Wir ließen die doch auch in Ruhe, zumindest bis sie Landesverrat begingen, hehehe. Manchmal haben wir einfach so getan, als sei der Brief 10 Sekunden zu spät eingetroffen, haben dann unser Bedauern ausgedrückt und sind zur Tagesordnung übergegangen. Wir haben uns dann immer das Gesicht des Politikers vorgestellt, als er erfuhr, dass sein Brief nicht rechtzeitig angekommen war. Wir fanden das immer wieder lustig und daraus entwickelte sich auch so eine Art kleines Spiel. Immer wenn jemand in Richtung unseres Schießplatzes in großer Hast gerannt kam, haben wir denjenigen mit einer Maß Bier belohnt, der sein Gewehr am schnellsten hochreißen konnte, um den Mann an der Mauer von unserer tadellosen Arbeitsmoral zu überzeugen“, so der mittlerweile 117-jährige Kriegsveteran.
„Wir waren keine Feiglinge“
Ich weiß, viele glaubten nicht an das was wir taten, nannten uns Feiglinge und verstanden nicht, was heldenhaft daran war, einen gefesselten Gefangenen, den wir durch eine Augenblende blind machten, mit einer Überzahl von 5:1 mit überlegenen Distanzwaffen zu erschießen. Aber wir hielten die Moral der Truppe hoch. Wir ersparten dem Staat die Kosten für Rekrutierung, Ausbildung von Neuen und oftmals, und das ist das paradoxe an unserem Erschießungseinsatz, die Kosten für viele Beerdigungen – denn wer weiß, dass Fahnenflucht mit dem sicheren Tod bestraft wird, der kämpft solange, bis er tot ist. Klever, nicht wahr?“, freut sich der Berufserschießer.
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Aus diesem Gemälde soll ein Denkmal zu Ehren der tapferen Männer der 4. Erschießungsdivision gemacht werden.
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