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SA-TIERE. Im Jahr 2008 sah es düster aus. Die Arbeitslosenquote im Land war besonders niedrig, die Solidargemeinschaft konnte sich die wenigen Arbeitslosen locker leisten. Damals mussten allerdings eine Vielzahl an Mitarbeitern der Arbeitsämter nach Hause geschickt werden, um am nächsten Tag arbeitslos zur ehemaligen Arbeitsstätte zurückzukehren. „Wir freuen uns nun, dass wir die alten Kollegen alle bald wiedersehen und noch viele neue kennenlernen werden“, so der Chef eines Arbeitsamtes.
Angebot und Nachfrage
2008 sah es mit dem Angebot an nach Arbeit Suchenden eher schlecht aus. Damals waren lediglich 6 Prozent der potentiell arbeitsfähigen Österreicher arbeitslos – heute sind es 10 Prozent. „Endlich ist es so weit, dass es so weit ist. Unsere Chefin meinte, sobald wir zweistellig sind, holen wir nicht nur die alten Kollegen zurück, sondern auch gleich neue hinzu“, freut sich ein Mitarbeiter, der sich um Arbeitslose kümmert.
„Ich dachte an Schikane“
Ein bald ehemals Arbeitsloser ärgerte sich zu Beginn, als er die Nachricht seines Betreuers erhielt, er müsse ab kommender Woche jeden Tag im Arbeitslosenamt erscheinen. „Ich dachte mir am Anfang, die wollen mich doch verarschen? Das ist doch reine Schikane, mich jeden Tag an denselben Ort kommen und immer das gleich tun zu lassen. Aber dann sagten sie, ich müsse einfach wieder jeden Tag kommen und das gleich tun wie früher – ich kann ihnen gar nicht sagen, wie erleichtert ich war und immer noch bin“, so die Frau erleichtert.
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Arbeitsamt will Gleichgewicht schaffen
Wir vom Arbeitsamt wollen nun auf eine Art Gleichgewicht hinarbeiten. Wir wollen weder die neuen noch die alten Kollegen als Kollegen wieder verlieren. Somit werden wir mit der Wirtschaft sprechen, dass diese auf Anfrage von uns nicht mehr nur Leute einstellen, sondern auch ausstellen soll. Damit wird ein Gleichgewicht geschaffen und die Mitarbeiter der Arbeitsämter können ohne Sorge vor dem Jobverlust weiterarbeiten. „Denn, wer will hier schon jeden Monat einmal herkommen, wenn er das auch jeden Tag haben kann“, sagt einer der neuen Mitarbeiter und zwinkert dabei verschwörerisch.