SA-TIERE. Die weltweite Verarmung von immer mehr Menschen hat nun der Tourismus für sich entdeckt. Sluming wird der neue Trend aus den USA genannt. Durch das biedermeiern der Mittelschicht verlieren viele Menschen den Kontakt zum einfach Volk und wollen diesen nun mit speziellen Reisen wieder herstellen.
Trend begann mit „Vacation at home“
Wie viele Trends seit dem Zweiten Weltkrieg kam auch dieser aus den Vereinigten Staaten von Amerika. „Wir haben vor rund fünf Jahren erkannt, dass sich nicht alle Menschen einen Urlaub weg von Zuhause leisten konnten. Besonders die Slumbewohner waren wegen ihrer finanziell angespannten Lage zum ‚Urlaub zuhause‘ verdonnert. Dann merkten wir, dass sich die Mittelschicht nicht mehr nur mit Doku-Soaps aus den Slums zufrieden geben wollte. Die Mittelklasse wollte hautnah spüren, was Dreck und Armut bedeutet“, so der Reiseveranstalter Hugh Domhall.
Erkennen unseren Slum kaum wieder
Dass das Leben im Slum auch Schattenseiten hat, mussten aber auch viele Slumbewohner nun feststellen. „Wir erkennen unser Slum nicht wieder. Statt abrissbereiten Wohnblöcken und trostloser Geschäfte haben wir nun viele Starbucks Filialen und sogar einen Juwelier hier. Besonders die neuen 3-Sterne-Hotels mit ihrem Luxus wie fließendem Wasser oder einen Hotelarzt verändern das Ortsbild“, so ein Slumbewohner.
Trend schwappt allmählich nach Europa
Wie alles, was aus den USA kommt, wird auch dieser Trend von Europa begierig übernommen. Ganze Gebiete Griechenlands werden im Augenblick für den Slumtourismus vorbereitet. „Wo vorher der Durchschnittsgrieche lebte, mussten wir eine Menge Geld in die Hand nehmen, damit dort echtes Slumfeeling aufkommt. Aber die Touristen aus Deutschland und Österreich danken es uns mit guten Bewertungen auf Trivago und Konsorten“, so der Tourismusexperte.
Die Pläne, auch Mitteleuropa für diese Art des Tourismus zu erschließen, würden laut des Experten auf Hochtouren laufen.