Ich schäme mich, ein Deutscher zu sein.

Diesen Slogan liest man heute allzu oft in den Netzwerken unserer Zeit. Sieht man pöbelnde Massen vor Unterkünften unserer Gäste skandieren und randalieren, dann lässt sich der deutsche Normalbürger allzu schnell dazu hinreißen, dieses zu äußern.

Und ja, auch ich schäme mich mittlerweile Deutscher zu sein.

Ich schäme mich dafür, dass unseren Gästen, die zum Teil unsagbar viel Elend und Not ertragen mussten, um final hier anzukommen, soviel sinnfreier Hass entgegenschlägt.

Ich schäme mich dafür, dass die Länder (nun auch bewiesenermaßen) die "linke Gegenwehr" zum "Pack" (Sigmar Gabriel) finanziert, um bewusst Hotspots in die mediale Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu rücken.

Ich schäme mich dafür, dass unsere Volksvertreter alles andere tun als das Volk zu vertreten und diese mediale Aufmerksamkeit für eigene Inszenierungen missbraucht, um Empathie vorzuheucheln. Ja, ich sage bewusst vorheucheln, denn nichts anderes trifft es besser, als diese negative Wertung. Wer Waffen liefert und aktiv oder passiv daran mitarbeitet, ganze Regionen, ganze Kontinente zur Ausbeutung und "Demokratie-Export" zu destabilisieren, der weiß auch, dass sich jahrelanges "Einwirken" als fremde Macht eben dieses auslöst, 51 Mio. Menschen weltweilt auf der Flucht. Und nein, liebe Politiker, der Syrer ist nicht dumm, das Bildungsniveau unter Assad war sehr hoch, und der Syrer hat auch verstanden, wer maßgeblich Mitschuld trägt an dem Flächenbrand Naher Osten und fordert nun vollkommen zurecht Obdach und Hilfe bei den Mitverursachern.

Ich schäme mich dafür, dass mein Land, meine Heimat, die so wohlhabend ist, die nach einem schrecklichen Krieg mit Hilfe von außen und eigener Kraft wieder zu Wohlstand und Glück gefunden hat, die einst von Menschen regiert wurde, die sagten: "Nie wieder Krieg von deutschem Boden!" oder "Nie wieder Faschismus auf deutschem Boden", die einst Heimat der Dichter und Denker war, hervorragende Wissenschaftler und Knowhow hatte, eben diese Heimat nun zu einem Sammelpool einer Eilte voller Doppelmoral geworden ist.

Von den kleinsten regionalen Behörden, durch die gesamte Justiz, bis hin zum Kanzleramt herrscht eine Art von "Gottesgröße", man zeigt mit erhobenem Finger auf andere Staaten und Nationen, auf deren Umgang mit den Menschenrechten, während man im eigenen Land, im eigenen System, Menschenrechte mit Füßen tritt.

Ich schäme mich dafür, dass mein eigner Wirtschaftsminister meine Landsleute als "Pack" bezeichnet, dass "hinter Gitter" gehört, während er wohlwollend über TTIP und dessen Chancen vollmundig referiert und die Gefahren daraus vorsätzlich verschweigt.

Ich schäme mich dafür, dass meine eigene Kanzlerin die Meinung meiner Landsleute mit "...Hass in ihrem Herzen…" abtut, während die Altersarmut meiner Landsleute in einer nicht mehr fernen Zukunft bei mehr als 40% liegen wird.

Ich schäme mich dafür, dass meine Familienministerin sich zur "Stärkung Alleinerziehender" (Frauen - nicht gesagt, aber gemeint!) feiern lässt, während schon heute über 2 Mio. Kinder in meinem Land unterhalb der Armutsgrenze leben.

Ich schäme mich, dass Richter, Bürgermeister, Beamte außerhalb jedes gesetzlichen Rahmens in meinem Land ihre eigenen Wüsche und Vorstellungen vollkommen unbehelligt durchsetzen können, ohne auch nur die geringste Gegenwehr zu erleben.

Ich schäme mich für meinen Justizminister, der offen von geplanter Zensur im Internet spricht und komme unweigerlich zu den Bildern der Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten.

UND! Ich schäme mich zutiefst dafür, dass WIR Deutsche uns durch Massenverdummung dazu missbrauchen lassen zwei Lager zu bilden: aktuell in der Debatte über Flüchtlinge - Asyl - Bleiberecht - ........(die Zahl der Schlagworte ist unendlich!) am deutlichsten zu sehen, um uns besser regieren zu lassen von einer machtbesessenen Elite, die den Faschismus des NS-Regimes zurecht immer wieder aufs Schärfste verurteilt, selbst aber diesen bereits um Längen überholt hat.

Gerade wir als Deutsche tragen ein Stück weit eine historische Verantwortung, aber diese gilt entweder vollumfänglich oder gar nicht mehr!

Gerade wir als Deutsche haben die Mittel und die Möglichkeiten, nahezu endlos vielen Menschen Obdach, Hoffnung, Mut und Sicherheit zu bieten, sie zu unterstützen, sie zu integrieren, aber ihnen auch Mut zu machen, anschließend wieder in ihre Heimat, das Land ihrer Vorfahren zurückzukehren und ihnen ein Paket aus Hilfe zu schnüren, um dieses Land in Frieden wieder aufzubauen.

Eine Krankheit heilt man nicht, indem man die Symptome bekämpft, sondern ihre Ursache. Und die Ursache für die Scham vieler Deutscher auf ihre eigene Heimat sitzt nachweislich in Berlin.

Ja, liebe Frau Merkel und lieber Herr Gauck, ich schäme mich dafür, Deutscher zu sein und das verdanke ich letztendlich Ihnen!

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:13

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