Leuten, die vielleicht öfter oder gar regelmäßig meine Blogs lesen, ist es wohl schon aufgefallen: Der regt sich gern über alles und jeden auf, mal etwas schaumgebremster, mal etwas heftiger. Und er ist kein Freund des Staates und seiner Behörden und Ämter, der Wirtschaft, der Gesellschaft, von Vorschriften und Regeln und von überhaupt allem. Und ein Pessimist ist er auch.
Ich versuch mich mal als Wutbürger, bei einem Thema, das so kontrovers besetzt is, wie kaum ein anderes.
Ich bin Autofahrer. Ich mag es. Ich bin ungebunden von Öffis zu jeder Tages- und Nachtzeit und kann überall hinfahren. In der Stadt, außerhalb der Stadt. In meinem Vehikel allein oder mit gewollter Begleitung zu sein ist schöner, angenehmer und meiner Laune und inneren Ruhe zuträglicher, als mich mit zig Menschen, die stinken, lärmen oder sonstwas tun in den Proletenschlauch zu zwängen. Kennt jemand die Straßenbahnlinie 6 in Wien, oder die U-Bahnlinie U6? Die haben besonders hervorzuhebenden "Charakter". Die gern gehörte Aussage: "Grad in Wien brauch ich kein Auto, ich komm mit den Öffis eh überall hin" mag zwar stimmen, aber nur unter der Voraussetzung, das alles stört einen nicht.
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Autofahrer sind wie ich aus leidiger Erfahrung weiß, eine der beliebtesten Melkkühe des Staates. Wir haben zwar noch eine vergleichsweise niedrige Besteuerung auf Sprit, die aber auch schon exzessiv hoch ist, aber dafür so geile Sachen wie die Normverbrauchsabgabe. Und in Wien noch teure Kurzparkzonen usw... Damit wären wir auch schon beim Thema: Parken in Wien.
Erste Jeschichtö: 1. Bezirk. Um samstags dort zu arbeiten, fahre ich in der Früh mit dem Auto hin. Selbst mit eklatanten Stau bin ich zigmal schneller als ich mit den Öffis je sein kann, weil ich nämlich direkt hinfahren kann. Parkplätze waren auch nie wirklich Mangelware, also alles schön und gut. Bis in der Stadtregierung die Idee beschlossen wurde, Anrainerparkzonen zu schaffen in den Bezirken, in denen es Parkpickerl gibt. Sprich, dort wo man als Nicht-Anrainer sowieso nur kostenpflichtig und zeitlich extrem begrenzt stehenbleiben darf. Is ja nicht so, dass man außerhalb seines Wohnbezirkes als Autofahrer nie was zu tun hat. Nein, nein! Aber die armen Anrainer haben ja trotzdem keine freien Parkplätze. Ach herrje! Wann denn eigentlich?! Untertags, wenn der Großteil von ihnen sowieso auch in der Arbeit ist? Oder wann?! Jedenfalls Anrainerparkzonen, um den Anrainern Plätze frei zu halten. Und "Frei" ist auch das richtige Wort. Denn besagte Anrainerzonen sind zumindest im 1. Bezirk an einem Samstagmorgen nur äußerst spärlich besetzt, während man immer genervter seine Runden dreht und in dem unsäglichen Wust an Halteverbotszonen aus Ladezonen von Dienstag dreiviertel elf vormittags bis Sonntag fünf nach sieben abends, Anrainerparkzonen, Diplomatenparkzonen und Behindertenparkzonen, die am besten alle in einander übergehen, den allgemeinen Überblick verliert. Und dann irgendwann mal froh ist, doch einen Platz zu ergattern, während man schön Sprit verfahren ist, der eh überhaupt nicht zusätzlich die Umwelt belastet. Sich dann schnell umschaut, ob eh keine Halteverbotsschilder um einen herum stehen... NUR um dann DOCH wieder einen Strafzettel vorzufinden, wenn man zurückkommt, weil man DOCH eines der Schilder irgendwo am anderen Ende der Straße übersehen hat und ein geschäftiger Parksheriff sich gefreut hat, wieder wen strafen zu dürfen. Ja, ich unterstelle diesen Menschen, Freude daran zu haben, Mitmenschen strafen und schikanieren zu dürfen und sinnloseste Vorschriften aufoktroyieren zu dürfen. Man nimmt mit Magenkrämpfen den Strafzettel, zahlt ihn, scheltet sich innerlich, wieder mal eine Deppensteuer abgedrückt haben zu dürfen und heißt die Stadt einen krummen Hund.
Zweite Jeschichtö: Am Stadtrand. Wohngegend. Meine Freundin zog kürzlich dorthin. Parkplätze für Bewohner, die dafür blechen und sonst die eine oder andere zugeparkte Sackgasse. Dazwischen Halteverbotszonen (JA AUCH DORT!) und eine Straße, die mit einem fetten Fahrverbotsschild betafelt ist, die dann zu den einzelnen Wohnblöcken führt, ausgenommen für Müllabfuhr und Einsatzfahrzeuge. Natürlich nirgends freie Parkplätze. Will ich also meine Freundin daheim abliefern oder sie eventuell besuchen kommen, soll ich was tun? Auto am Kopf balancieren? Luft auslassen und einstecken vielleicht?! Mit den Öffis fahren, in der Kälte stehen, doppelt so lang zu brauchen und die traute Zweisamkeit eines öffentlichen Verkehrsmittels zur Rushhour genießen?!? Es bleiben also nur die physikalischen Möglichkeit: Halte- oder Fahrverbot. Als wir Möbel transportierten, hab ich das Fahrverbot beinhart ignoriert und bin bis direkt zu ihrem Wohnblock gefahren, weils mir scheißegal war. Ich schlepp keine sauschweren Möbel hunderte Meter weit, weil irgendeinem Kellerkind fad war und meinte: "Ha! Dort passt no a Verbot hin!" Am Ende der Transporterei, die doch einige Male in Anspruch nahm, stand das Auto also mit mir und Freundin darinsitzend, sich verabschiedend, in der Fahrverbotsstraße, als es ans Fenster klopft. Irgendwer. Womöglich ein selbst ernannter Nachbarschaftswächter. Kommt auf altklug und besserwisserisch daher mit Aussagen: "Wissma eh was das runde Schild da vorn bedeutet?" usw. Dann mit gönnerischem "Ich hätt a glei die Polizei rufen können, das kostet 400 Euro." Na da kennt sich aber einer aus! Macht sich das wohl zur Aufgabe, verbrecherische und revoluzzerische Bürger anzuzeigen. Hat sonst wohl keine Freude im Leben. Gott, wie ich solche Leute verabscheue. Und dann mit der Straßenbeschaffenheit: "Die Straße is ned zum Fahren gedacht, weil da drunter Rohre liegen, die kaputt werden und nur eine dünne Schicht Asphalt drüber is." Aber die Müllabfuhr fahrt tagtäglich rein! Aber die schweben ja auch! Hatt ich ganz vergessen! Ich halt mich so gut es geht zurück, um nicht ausfallend zu werden, diskutier kurz, und merk der Typ is nur drauf aus, andere zu schikanieren und sinnloseste Vorschriften durchsetzen zu wollen - die ihn persönlich nicht einmal betreffen! Man nimmt also mit erneuten Magenkrämpfen zur Kenntnis, dass der Typ ja rein von der Legalität her gesehen vollkommen im Recht ist und fahrt raus, um sich ins Halteverbot zu stellen, weil ja sonst nirgends Platz ist. Bin ich froh, dass mir der dann nicht nochmal gekommen ist und gemeint hat, da darf ich nicht stehen. Bin ich froh!
Dritte Jeschichtö: Eine Bekannte bitte mich, sie abzuholen und heimzubringen, weil sie nicht quer durch den Bezirk fahren will mit Öffis, da es einen direkten Weg zu ihr damit nicht gibt. Nett und zuvorkommend sage ich: Aber gerne doch. Ich bring sie nach Hause. Mitten im 10. Bezirk, wo Autos schon kolonnenweise nach einem Parkplatz suchen und selbst die nicht erlaubten Plätze schon überfüllt waren, bleib ich als Schrägparker vor ihrem Wohnblock neben dem letzten erlaubten Platz stehen, wo ich niemanden in seinem Verkehr behindere, kein Auto, keinen Fußgänger, wissend meine Bekannte aussteigen lassen zu müssen, wenn ich sie nicht im freien Flug aus dem Wagen werfen will. So stehen wir dort keine Minute, ich drehte gerade einmal das Licht ab, denn wenn ich stehe, schalte ich auch den Motor aus, man muss ja nicht unnötig die Umwelt belasten. Kommt von der gegenüberliegenden Straßenseite ein Parksheriff daher. Um halb sieben abends. Ich sag noch zu meiner Bekannten: "Der sieht ja, dass wir hier sitzen und wenn es ihn so dermaßen stört, dass ich hier stehe, wird er es mir wohl sagen." Dann kann er ja auch seine vermeintliche Macht ausspielen und sich profilieren, war mein Gedankengang mit logischem Menschenverstand. Was tat er? Stellte sich präpotent vor mich hin und begann einen Strafzettel in seinen Minicomputer zu tippen. Ich dachte mir, ich bin im falschen Film und schau ihn fassungslos an und deute ihm, was das denn bitte solle. Woraufhin sich sinngemäß folgendes Gespräch ergab: "Was deutens da herum? Sie dürfen da ned stehen." in demselben herablassendem Tonfall, wie der schon genannte Nachbarschaftswächter. Einfach nur mehr zum dem Typen sein Gerät aus der Hand nehmen und ihm quer in den Allerwertesten schieben. Ich mühsam um Contenance ringend darauf: "Ja und das könnens nicht einfach sagen?!" - "Ich schreib a andere auf, da schreib ich Sie a auf." - "Und wo soll ich bitte stehenbleiben?!" - "Suchen sa sich an Parkplatz. Des is ned mei Problem." Ich: Türe zu, starte Auto, und bin dezent agitiert, ob so einer unglaublichen Arroganz und Chuzpe. Kann nicht nach hinten, weil dort schon einer der im Stau befindlichen Parkplatzsucher steht, schlag also ein und will nach vorn los fahren, nur um festzustellen, dass der Typ nichts Besseres zu tun hatte, als sich schräg vor meinem Auto zu positionieren und seelenruhig weiter seinen Strafzettel zu schreiben und ich in die Eisen springen musste, ihn ned niederzufahren. Rechnet ja keiner damit, dass der Mensch auf der Straße stehenbleibt und weiter seine "Amtshandlung" durchführt! NA WAS? SOLL ICH JETZ WEGFAHREN UND MA AN PARKPLATZ SUCHEN ODER NED?! In übertrieben dramatischer Manier springt der Sheriff davon, nur um sich halb auf meine Motorhaube zu werfen. Vermutlich reibt er sich scho die Hände wegen Anzeigen über schwere Nötigung, versuchte Körperverletzung oder gar versuchtem Mord. Zutrauen tu ich diesen Individuen alles.
Und den Leuten, die was gegen Autos und deren Fahrer haben, die Stadt am liebsten als Paradies für Radfahrer und Fußgänger sehen würden und jedem Autofahrer jeden Strafzettel vergönnen, einfach nur weil er Auto fahrt, sei versichert: Ja auch ich weiß, dass all die Leute in den drei Stories im Recht waren und ich nicht. Rein aus rechtlicher Sicht. Und das wars dann auch schon. Ich unterstelle diesen Personen ganz verallgemeinernd eine schlichte Regel- und Vorschriftenhörigkeit, keinen Dekagramm selbstständiges Denken, eine weidliche, sadistische Ausnutzung ihrer so genannten Macht gegenüber den Bürgern, Ignoranz und vor allem ein seelenruhiges Vertrauen darauf, dass ihre Uniform Respekt und Buckelung auslöst - was sie immer seltener tut. Denn es gibt immer mehr Leute, die sich von Recht und Gesetz nur mehr recht ausgenützt, gegängelt und als Geldspender ausgenutzt sehen. Denn das ist alles, was man im alltäglichen Leben von Recht und Gesetz mitkriegt: Vorschriften und Strafen und eine dazugehörige herablassende Behandlung wie ein Schwerverbrecher. Wie man ja an immer öfter stattfindenden tatsächlichen Übergriffen auf die Parkraumüberwachungsorgane sehen kann, greift die in den Bürger hineingezüchtete Angst vor gesetzlicher Strafe nicht mehr so komplett. Na wenn die alle so san, wie der, der mir begegnet ist, bin ich verwundert, dass noch keiner von denen öffentlich gelyncht wurde von irgendwem, dem wegen der Überreglementierung und der daraus resultierenden Bestrafungen endgültig die Hutschnur geplatzt ist und sich nicht so gut im Griff hatte wie ich. Was der Staat und seine Beamtenschäfchen nämlich nicht checken können oder wollen, ist, dass sie trotz aller gesetzlichen Reglementierungen und Verbote, nicht unantastbar in einem Elfenbeintürmchen sitzen und wohl einmal die Rechnung für ihre immer dreisteren Handlungen präsentiert bekommen werden. Und dass sich dann nicht an die Gesetze gehalten werden wird, dürfte wohl einleuchten.
Bis dahin, liebe Politik, entweder verbietet ihr Autos, oder IHR SCHAFFT MEHR REGULÄRE UND LEGALE PARKPLÄTZE IHR ARSCHLÖCHER!!!
P.S.: Aber dann würden euch ja 65,7 Millionen Euro an Strafgeldern entgehen, könntet ihr niemanden mehr kontrollieren und strafen... -.-