In der internationalen Vorstandssitzung des Forest Stewardship Council (FSC) vom 07. – 10. Februar 2017 wurde über die weitere Zusammenarbeit mit dem rumänischen Holzmarktführer Schweighofer beraten. Grund dafür waren laut FSC „eindeutige und überzeugende Beweise“, dass die österreichische Unternehmensgruppe in illegale Handelsaktivitäten in Rumänien involviert sei.
Wie der FSC nun in einer Pressemitteilung bekannt gab, hat sich der internationale Vorstand für eine Trennung von der Schweighofer Gruppe entschieden. Die Entscheidung fiel aufgrund zusätzlicher Informationen über mögliche Regelverstöße der Unternehmensgruppe bei der Holzvermessung. Das Risiko, dass Produkte in die Verarbeitungskette gelangen könnten, die die Standards und Regeln des FSC nicht erfüllen, sei für ein glaubhaftes Zertifizierungssystem nicht tragbar.
Mit dieser Entscheidung hat der FSC nicht nur ein wichtiges Signal für nachhaltige Forstwirtschaft, sondern auch für den Erhalt des Lebensraums der Braunbären gesetzt. Dieser schrumpft aufgrund des schwindenden Waldbestandes, angetrieben vor allem durch illegale Rodungen, immer weiter. Braunbären streifen auf der Suche nach Nahrung daher vermehrt durch rumänische Ortschaften.
„Wir begrüßen die Entscheidung des internationalen FSC Vorstandes und hoffen auf eine Signalwirkung auch zugunsten der Braunbären in Rumänien“, so Katharina Kohn, stellvertretende Geschäftsführerin der Welttierschutzgesellschaft.
Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Asociatia Milioane de Preteni (AMP) ermöglicht die Welttierschutzgesellschaft Europas größtes Bärenschutzzentrum im rumänischen Zarnesti und macht immer wieder auf die Folgen des Habitatverlusts der Tiere aufmerksam. Mittlerweile leben in dem 70 Hektar großen Zentrum mehr als 80 Bären. Seit den 1990er Jahren sind die imposanten Tiere durch die Berner Konvention geschützt, nach denen die Bären weder gestört, gefangen, getötet noch gehandelt werden dürfen.
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