#tierschutz #Braunbaer #Rumaenien #Habitatverlust
Bogdan Cristel für Welttierschutzgesellschaft e.V.
Immer öfter streifen auf Nahrung suchende Braunbären durch rumänische Ortschaften. Aufgrund der Gefahr für die Bevölkerung dürfen diese „Problembären“ geschossen werden. Mitverantwortlich ist der schwindende Waldbestand, der vor allem durch illegale Rodungen vorangetrieben wird. Auch unter dem FSC-Label verkauftes Holz zählt dazu. Heute beginnen die internen Beratungen des Forest Stewardship Council (FSC) International zum Fall der Schweighofer Gruppe, denen illegale Holzhandelsaktivitäten in Rumänien nachgewiesen wurden.
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In der Vorstandssitzung des FSC International vom 7. bis zum 10. Februar 2017 wird über den Ausschluss des rumänischen Holzmarktführers Schweighofer Gruppe beraten. Laut FSC liegen „eindeutige und überzeugende Beweise" vor, dass das Holzindustrieunternehmen in illegale Handelsaktivitäten in dem osteuropäischen Land involviert war. Dazu zählt auch die Holzentnahme aus illegal erworbenen Waldgebieten. Laut dem Bericht der unabhängigen Untersuchungskommission hat das Unternehmen damit jahrelang gegen die Richtlinien des FSC-Labels verstoßen. Statt einer kompromisslosen Label-Aberkennung bekam die Schweighofer Gruppe eine Bewährungszeit bis heute, um einen Korrekturmaßnahmenplan zu erarbeiten.
Für die größte Braunbärenpopulation Europas bedeuten die schrumpfenden Waldgebiete den Verlust ihres Lebensraumes. Immer öfter kommt es infolgedessen zu Mensch-Tier-Konflikten in Städten und Dörfern, die für die meisten Bären tödlich enden. Die Welttierschutzgesellschaft fordert den Vorstand von FSC International daher auf, eine endgültige und transparente Entscheidung zu treffen. Bereits im November 2015 wurde beim FSC Beschwerde gegen die Schweighofer Gruppe wegen illegalem Holzhandel eingereicht, die bis heute ohne umfassende Konsequenzen für das österreichische Unternehmen blieb.
Katharina Kohn, stellvertretende Geschäftsführerin der Welttierschutzgesellschaft: „Unter dem Dach des FSC-Labels wurde in Rumänien jahrelang der Lebensraum der Braunbären zerstört und der Mensch-Tier-Konflikt geschürt. Eine unnachgiebige Entscheidung des FSC International für die Tiere kann das einzige Ergebnis der Vorstandssitzung sein."
Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Asociatia Milioane de Preteni (AMP) ermöglicht die Welttierschutzgesellschaft Europas größtes Bärenschutzzentrum im rumänischen Zarnesti und macht immer wieder auf die Folgen des Habitatverlusts der Tiere aufmerksam. Mittlerweile leben in dem 70 Hektar großen Zentrum mehr als 80 Bären, darunter auch „Problembären", die durch Umsiedlung ins Zentrum vor dem Abschuss bewahrt wurden. Seit den 1990er Jahren sind die imposanten Tiere durch die Berner Konvention geschützt, nach denen die Bären weder gestört, gefangen, getötet noch gehandelt werden dürfen.
Mehr interessante Infos zum Projekt sowie einen spannenden Live-Stream ins rumänische Bärenschutzzentrum findet ihr auf unserer Website: http://welttierschutz.org/projekte/wildtiere/barenschutzzentrum-rumaenien/
Pixabay