Verständnis der Symptome und Behandlung von Stiller Reflux bei Kinder

Mit dem Begriff Reflux verbinden wir Sodbrennen, ätzendes Aufstoßen oder lästigen Mundgeruch. Es ist der Rückfluss von Magensäure, die diese Beschwerden verursacht. Im Grunde genommen handelt es sich um Verätzungen der Schleimhäute der Speiseröhre, die diesen beißenden Schmerz hinter dem Brustbein auslösen. Das ist soweit bekannt, denn Sodbrennen gehört mittlerweile zu den Volksleiden Nummer 1. Weniger ist bekannt, dass es eine stille Ausprägung gibt, die sich durch andere Beschwerden zeigt, welche nicht sofort auf den Rückfluss schließen lassen. Besonders gefährlich kann es werden, wenn stiller Reflux Kinder quält, da der Ansatz der Therapie unter Umständen nicht richtig ist. Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir die dringenden Fragen zu dem Thema stiller Reflux hier auf den Punkt gebracht.

Welche Symptome auf stillen Reflux hinweisen

Ein Hinweis ist ständiges Räuspern, Heiserkeit, permanenter Hustenreiz und Kitzeln im Hals. Diese Symptome werden oft mit einer Erkältung verbunden. Tatsächlich kann es sich um Reflux oder Rückfluss handeln: aufsteigende Gase und Säure aus dem Magen. In dem Fall spricht man von stillem Reflux, weil er nicht die typischen Beschwerden zeigt.

Die medizinische Bezeichnung für stillen Reflux ist Laryngopharyngealer Reflux. Anders als beim klassischen Reflux, steigt Magensäure über die Speiseröhre hinaus, weiter nach oben als üblich. Das Gemisch von Säure und Gasen gelangt in den Kehlkopf und Rachenraum. Dort kommt es zu einer Reizung der sensiblen Schleimhäute. Sogar bis in das Mittelohr kann das aggressive Gemisch vordringen, in Nase und Nebenhöhlen. Überall dort reagieren die Schleimhäute besonders empfindlich auf diese Angriffe. Oft verstärken sich die Probleme im Liegen, da die Säure ungehindert nach oben dringen kann.

So kann sich stiller Reflux bei Kindern zeigen

Kinder, die sich in der Wachstumsphase befinden, zeigen nicht selten Reflux Symptome. Das liegt daran, dass der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen noch nicht voll ausgeprägt ist. Das führt zu einem Aufsteigen des Mageninhalts. Bei Säuglingen ist das Aufstoßen sehr oft gewollt und unter "Bäuerchen machen" im allgemeinen Sprachgebrauch verankert.

Wenn das Kleinkind allerdings längere Zeit über Schmerzen nach den Mahlzeiten klagt und unruhig ist, dann kann bereits gastroösophagealer Reflux vorliegen. Ältere Kinder zeigen bereits die alltäglichen Symptome, beispielsweise Brennen hinter dem Brustbein, ätzendes Aufstoßen oder schlechter Geschmack im Mund.

Reflux muss nicht immer die angestammten Symptome zeigen. Er kann sich genauso gut hinter Reizhusten und Asthmaanfällen "verstecken". Darum kann es öfter zu Fehldiagnosen kommen, die Gefahren einer falschen Behandlung sind in solchen Fällen nicht von der Hand zu weisen.

Wenn Ihr Kleinkind die folgenden Symptome zeigt, kann stiller Reflux vorliegen:

• häufiges Spucken und Erbrechen

• Verweigerung der Nahrungsaufnahme

• Essen und Trinken bereitet Schwierigkeiten

• Während des Essens (Fütterns) gereiztes Verhalten

• häufiges Aufstoßen, Schluckauf

• kaum Gewichtszunahme

• gewölbter Bauch

• häufiger Husten, immer wieder Lungenentzündung

• immer wieder Schlafstörungen

Manche dieser Symptome sind eher normal. Kinder können diesem gelegentlichen Reflux entwachsen. Die Gefahr ist, dass sich tatsächlich ein schwerer Reflux entwickelt, weil dessen Behandlung zu spät erfolgt ist. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, ist auch bei geringem Verdacht ein Kinderarzt zu konsultieren, damit sich kein chronischer Reflux daraus entwickelt.

Aus welchem Grund bekommen Babys Reflux?

Die Verdauungsorgane des kleinen Kindes sind noch unterentwickelt und bedürfen etwas "Training", damit sich die Muskeln richtig entwickeln. Das Schlucken und Verdauen sind erst zu erlernen. Zu Beginn des jungen Lebens ist es nur natürlich, wenn unverdauter Speisebrei in die Speiseröhre zurückfließt. Es sollte allerdings ein vorübergehendes Problem sein. Wenn das Verdauungssystem sich besser entwickelt, sollte die Ausprägung des Reflux gegen null gehen.

So kann man stillem Reflux vorbeugen

Reflux birgt die Gefahr, dass sich die Speiseröhre entzünden kann, deshalb minimieren folgende Maßnahmen die Gefahr:

• das Kleinkind bei jeder Fütterung aufrecht halten

• kleinere, dafür häufigere Mahlzeiten geben

• nach der Nahrungsaufnahme das Baby 30 Minuten aufrecht halten

• das Aufstoßen während und nach dem Essen fördern

Stiller Reflux Behandlung bei Kindern

Die Schwierigkeit ist, dass sich Kinder nicht so konkret äußern, ihre Beschwerden sprachlich nicht mitteilen können. Deshalb können sie an Reflux leiden, ohne dass es die Eltern merken. Wenn Sie die ersten Hinweise auf stillen Reflux erkennen, dann ist dringend die Konsultation des Arztes empfohlen. Wenn sich der Verdacht auf Reflux bestätigt, rät er zu einer Therapie mit Medikamenten, die die Säure im Magen reduzieren. Es ist wichtig eine für Kinder unschädliche Medizin, zu wählen. Verlassen Sie sich unbedingt auf den Rat Ihres Arztes.

Der Arzt wird genau untersuchen, ob eine andere Erkrankung vorliegt. Abhängig von dem Ergebnis wird er Empfehlungen abgeben, wie diese zu behandeln ist.

Im Normalfall ist die Gefahr für Kinder durch stillen Reflux nicht sehr gefährlich. Die Magensäure kann schon zu Entzündungen in der Speiseröhre und dem Rachenraum führen. Eine Schädigung der Milchzähne ist nicht auszuschließen.

Stiller Reflux Erfahrungen

In aller Regel wird die meist lange und aufwändige Diagnose genannt. Aufgrund der indifferenten Symptome wird eher auf eine HNO-Erkrankung geschlossen. Erst die Untersuchung beim Spezialisten ergibt die endgültige Diagnose.

Zusammenfassung und Fazit stiller Reflux Kinder

Als Erwachsene leiden fast 80 Prozent der Bevölkerung, zumindest gelegentlich an Reflux. Der verursacht Sodbrennen, saures Aufstoßen und unangenehmen Mundgeruch. Stiller Reflux zeigt sich mit anderen Beschwerdebildern, die einer Erkältung oder HNO-Erkrankung ähnlich sind.

Bei Kindern erschwert dies die Diagnose, da sie ihre Beschwerden nicht so klar äußern können wie Erwachsene. Für die Eltern ist daher Beobachtung und Analyse wichtig, um frühzeitig die Symptome zu erkennen.

Abgeraten wird von Experimenten. Die beste Alternative ist der Weg zum Kinderarzt, der mit Erfahrung und Fachwissen die richtige Diagnose stellen wird. Die Therapie, die er entwickelt kann teilweise auf die Hilfe durch Medikamente basieren, die vor allem auf die Neutralisierung der Säure fokussieren. Begleitende Maßnahmen durch die Eltern sind die richtige Zusammenstellung der Nahrung, der Versuch den Oberkörper des Kindes über längere Zeit (30 bis 60 Minuten) beim und nach dem Füttern aufrecht zu halten. Dadurch fällt es der Säure schwerer hochzusteigen.

Reflux und stiller Rückfluss sollten bei Kleinkindern vorübergehend sein. Der Organismus und die Muskulatur brauchen eine gewisse Zeit um die Schluck- und Verdauungsbewegungen zu "erlernen". Erst nach Abschluss dieser Phasen wird die gesamte Nahrungsaufnahme ohne Schwierigkeiten erfolgen und die Belastungen durch Magensäure gehören der Vergangenheit an. Zentral ist, dass die Diagnose rechtzeitig erfolgt. Nur das garantiert die richtigen Maßnahmen.

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