Die Zeit von Lockdown und ständiger Unsicherheit hat sowohl Kindern als auch Eltern einiges abverlangt. Neben Geduld war immer wieder auch viel Flexibilität und Improvisationskunst gefragt. In diesem Artikel geben wir Eltern 7 Tipps rund um das Thema Homeschooling – für den Fall, dass die Schulen wieder geschlossen werden sollten.
7 Ratschläge für gelungenes Homeschooling
1. Das “digitale Klassenzimmer” richtig nutzen
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Das Unterrichten und Lernen von zu Hause aus kann durchaus etwas limitierend sein und viele Eltern fragen sich, wie sie denn das vielfältige Angebot und die Materialauswahl eines Schulzimmers kompensieren können. Schließlich haben nur die wenigsten zu Hause Wandtafel, Overheadprojektor oder andere schulische Hilfsmittel.
Das Gute ist: Das Lernen hat sich in den letzten Jahren zunehmend in den digitalen Raum verlagert und auch Schulen setzen immer mehr auf das Lernen mit Laptop, Tablet und Online-Tools.
Das können sich Eltern zu Nutze machen, denn die meisten werden wohl einen Computer und Handy zu Hause haben. Um sich also für gelungenes Homeschooling vorzubereiten, sind nicht nur Bleistift und Papier nötig, sondern auch das Bereitmachen des digitalen Klassenzimmers.
2. Eltern sollten den Umgang mit verschiedenen Unterrichtsmaterialien üben
Die meisten Lernmaterialien und Hausaufgaben wird Ihr Kind wohl direkt von der Schule erhalten – meist in Form von Schulbüchern, Heften und losen Blättern. Damit werden Sie als Eltern wohl keine Mühe haben, wenn Sie Ihrem Kind bereits früher bei Hausarbeiten und Prüfungsvorbereitung geholfen haben.
Daneben wird Ihr Kind aber wohl auch Unterrichtsmaterial in digitaler Form erhalten: Lernfilme, Audiodateien, Online-Aufgaben und so weiter. Als Ihr Kind dabei am besten unterstützen können.
Digitale Lernmittel sind nämlich nur dann effektiv, wenn sie ohne technische Probleme eingesetzt werden können. Auch den Umgang mit Ablenkungen sollten Eltern bereits lernen, da ein Handy oder Computer nun einmal viel mehr bereithält als ein klassisches Schulbuch.
Es gibt übrigens zahlreiche Alltags-Apps, die Eltern bei verschiedenen Aufgaben rund um Homeschooling unterstützen können: von der Terminplanung, über den Austausch mit anderen Eltern, bis hin zu YouTube Kids – einer kinderfreundlichen Version der beliebten Videoplattform YouTube.
3. Die richtigen Online-Lerntools nutzen
Viele Eltern möchten Ihrem Kind neben den von der Schule gestellten Materialien zusätzliche Lernunterstützung bieten – gerade, wenn ihr Kind in einem bestimmten Fach Mühe hat. Denn Homeschooling kann vorhandene schulische Defizite noch verschlechtern, da Lehrer hier nicht so leicht helfend eingreifen können. Hier kommen deshalb die Eltern ins Spiel.
Hat Ihr Kind Mühe mit dem Sprachunterricht? Dann gibt es einige hervorragende Apps und Webseiten wie Duolingo oder Memrise, mit denen Ihr Kind auf spielerische Art und Weise Fortschritte machen kann. Für 1:1 Sprachnachhilfe mit muttersprachlichen Sprachlehrern ist Preply die ideale Plattform.
4. Lernen und Freizeit klar voneinander trennen
Nicht nur für Erwachsene kann das Arbeiten im Home Office eine Herausforderung darstellen – auch für Kinder ist es häufig schwierig, beim Lernen zu Hause Freizeit von Unterricht zu trennen.
Als Eltern können Sie dabei helfen, indem Sie Ihr Kind während der Lernzeit zum Fokussieren auf den Unterricht motivieren – zum Beispiel, indem Sie zusammen einen Stundenplan mit klaren Lernzeiten erstellen. Auch das Einrichten eines “Schulzimmers” oder zumindest einer Lernecke kann hilfreich sein, um in der wohligen Umgebung des eigenen Zuhauses zumindest ein wenig Schulatmosphäre auskommen zu lassen.
Daneben ist es aber auch wichtig, dass Ihr Kind nach dem Lernen komplett abschalten und die Schule vergessen kann. Achten Sie darauf, dass Lernen und Freizeit nicht zu stark ineinander fließen und dass Ihr Kind seine Freizeit auch wirklich genießen kann – dann wird es beim Lernen wieder umso mehr Energie und Motivation haben.
5. Bewegung als “Lernboost”
Dass regelmäßiger Sport einen positiven Effekt auf Körper und Geist hat, ist kein Geheimnis. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Lern- und Leistungsfähigkeit des Gehirns von körperlich aktiven Kindern um ein Vielfaches besser ist, als die von Bewegungsmuffeln.
Was das mit Homeschooling zu tun hat? Nun, wie in der Schule sollten Sie auch im Heimunterricht ausreichend Bewegung ins Programm einbauen und Ihr Kind zu regelmäßigem Sport motivieren.
Dies kann besonders dann eine Herausforderung sein, wenn das bisherige Sportprogramm Ihres Kindes Corona-bedingt ins Wasser gefallen ist. Dann ist Kreativität gefragt, um Ihr Kind auch zu Hause oder draußen in der eigenen Umgebung zum Aktiv sein zu motivieren. Einige spannende Ideen für Homeworkouts haben wir hier zusammengestellt.
6. Mit der Doppelbelastung umgehen
Die meisten Eltern sind es nicht gewohnt, ihr Kind zu unterrichten – und dies mehrere Stunden am Tag. Es ist deshalb wichtig, dass Eltern früh lernen, mit dieser neuen Herausforderung umzugehen und eine Überlastung zu vermeiden.
Erreichen können Sie dies, indem Sie Ihrem Kind früh beibringen, selbständig zu lernen und Aufgaben ohne Ihre Hilfe zu meistern. So können Sie sich auf wichtige Aufgaben wie das Korrigieren von Aufgaben oder das Unterstützen bei Schwierigkeiten konzentrieren.
7. Die Kraft von Ritualen nutzen
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene schätzen eine gewisse Struktur und wiederkehrende Rituale. Diese geben einem im schnell vorbeiziehenden Alltag Halt und können willkommene Fixpunkte für Sie und Ihr Kind sein.
Was können solche Rituale sein? Ein gutes Beispiel sind sicherlich regelmäßige Pausen, in denen sich Ihr Kind bewegen und vom Lernen erholen kann. Sie können die Pausen zum Beispiel mit einem Wecker ein- und ausläuten, damit Ihr Kind etwas mehr “Schul-Feeling” bekommt.
Eine weitere Möglichkeit sind Feedbackrunden jeweils am Ende des Tages oder der Woche, in denen Sie und Ihr Kind Bilanz über den Unterricht und die erreichten Lernziele ziehen. Dies ist auch eine gute Gelegenheit, inhaltliche Probleme zu thematisieren oder die Lernmethoden zu hinterfragen und für den nächsten Tag anzupassen.
Fazit: Mit Gelassenheit geht alles einfacher
Wichtig zu erwähnen ist, dass viele Eltern sehr hohe Ansprüche an sich und ihre Homeschooling-Kompetenzen stellen. Dies ist zwar prinzipiell gut, es sollte aber nicht zu übermäßig hohen Anforderungen, unnötigem Druck und einer Überbelastung führen.
Denn die meisten Eltern haben weder eine didaktische Ausbildung, noch sehr viel pädagogisches Geschick. Seien Sie also nicht allzu streng mit sich selbst, geben Sie Ihr Bestes und üben Sie sich in einer gesunden Portion Gelassenheit. Denn: Auch Eltern müssen erst einmal lernen, was es heißt, gutes Homeschooling zu erreichen.