Am Sonntag Abend ist der Wahlkampf endgültig zu Ende und wenn dieser gar nichts erreicht hat, dann aber doch zumindest, dass er die Bürger politisiert hat. In der Stichwahl wurde es der erwartete harte Lagerwahlkampf.

Ich habe seit Bekanntwerden der Stichwahlkandidaten viele lange Texte geschrieben, um zur Wahl und den Kandidaten Stellung zu beziehen. Heute fasse ich mich kurz und ziehe ein Fazit über die Berichte, die ich recherchiert und verfasst habe: Mit großem Abstand ist Alexander Van der Bellen der bessere Kandidat für die Hofburg.

Warum?

Van der Bellen zeigt eine hohe Übereinstimmung mit Rudolf Hundstorfer, Andreas Khol und Irmgard Griss, bezüglich der gemeinsamen Werte und Ziele. Sowohl Hundstorfer, als auch Griss, haben konkret angegeben, Van der Bellen ihre Stimme zu geben. Diese Übereinstimmungen und „Empfehlungen“ zeigen sehr klar, dass Alexander Van der Bellen auch Wähler dieser Kandidaten nicht enttäuschen wird.

Hofer selbst, und die Partei für die er antritt und die mit ihm mehr oder weniger wesensgleich ist, hat genug Gründe geliefert, um ein Vertrauen in Form einer Stimme eher nicht zu rechtfertige. Und das fing nicht erst mit Unwahrheiten über den Israel-Besuch an (nein, da ist nicht der ORF schuld). Schon seit Jahren werden Themen wie die Gleichstellung, die Offenheit und auch Wirtschaft und Bildung in einer Art und Weise angegangen, die nicht akzeptabel ist. Man berücksichtige wiederum, dass ich niemandem vorschreiben kann, will oder möchte, was oder wen er zu wählen hat. Aber gönnen Sie mir Ihnen zu empfehlen, die beiden Artikel zu Hofer und der FPÖ zu lesen und dann zu entscheiden, ob es das ist was Sie für unsere gemeinsame Heimat wollen. Bei aller berechtigter Kritik an manchen Kursen, die Österreich gerade fährt – in diese Richtung sollten wir nicht abbiegen.

Auf der anderen Seite haben wir mit Alexander Van der Bellen einen Kandidaten, welcher in diesem Wahlkampf gezeigt hat, dass er vielleicht nicht jung, super-aktiv, oder populistisch ist, aber sehr wohl, dass er unser Land nach innen verbinden und nach außen würdig repräsentieren wird. Jegliche Anfeindungen gegen ihn, wie dass er die Grenzen öffnen werde oder den Grünen hörig sei, wurden mehrfach widerlegt. Er ist sicher nicht der perfekte Mensch und auch kein Messias, der uns von heute auf morgen von allen unseren Sorgen und Problemen befreien wird. Doch er hat gezeigt, dass er unsere Sorgen und Anliegen kennt, diese mehr als ernst nimmt und gemeinsam mit uns und der neuen Regierung Lösungen finden möchte und kann.

Es gibt viele Gründe Alexander Van der Bellen zu wählen. Ich habe meine ausführlich dargelegt. Andere Wähler wiederum wollen ihn als FI-Schalter gegen eine politische Radikalisierung und manche sehen ihn einfach als das kleinere Übel, und auch das ist legitim. Leider haben wir ja in einer Demokratie selten eine 100%-Übereinstimmung, aber ich denke, dass bei genauer Betrachtung viele meiner Mitbürger mehr Gemeinsamkeiten im Wesen des Zusammenhalts und der Nächstenliebe sehen, als in einem gegensätzlichen Kurs.

Eines sei noch gesagt: Ich bedanke mich bei all jenen, die unabhängig von ihrer Wahl am 22. Mai dazu bereit waren in den letzten Wochen sachliche Diskussionen mit mir und Anderen zu führen. Unsere Demokratie lebt von Meinungsvielfalt und einer seriösen Gesprächskultur. Jenen, die pauschal alle Hofer-Wähler als Nazis bezeichnet haben,oder die Grün-Wähler auf Bäumen aufhängen wollten... Naja. Denen sei ins Stammbuch geschrieben, einmal ein wenig über Anstand und Sitte nachzudenken.

Abschließend bitte ich Sie an diesem 22. Mai von Ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Und es sei mir auch wirklich erlaubt, Sie darum zu bitten für Alexander Van der Bellen zu stimmen. Ich halte eine Stimme für Zusammenhalt und Hoffnung in diesen Zeiten für deutlich sinnvoller, als eine Stimme für Trennung und Furcht.

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brain4free

brain4free bewertete diesen Eintrag 04.10.2016 09:45:24

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