Ich möchte meinen ersten Blog mit einer Sache beginnen, die mir persönlich große Sorge bereitet und immer wieder Fragezeichen in meinem Kopf hinterlässt. Die Sorglosigkeit mit der viele um mich herum, im Internet, im Fernsehen, in Foren, in Artikeln auf die Veränderungen unserer Welt reagieren.
Ich kann diese, wie anzunehmen ist nicht nachvollziehen und ich frage mich oft, sehe ich die Welt, die Veränderungen nur mit sehr skeptischen Augen oder die andere sie mit einem sehr blumigen Blick? Irgendwo in der Mitte scheint die Wahrheit zu leigen. Ich stelle sehr oft fest, das Themen wie die Zuwanderung oder eben die Flüchtingskrise eine bunte Mischung aus Haltungen beinhaltet, die sich im Kern oft selbst widersprechen. Sowohl bei Befürwortern als auch bei Kritikern. Ich stelle oft fest das sich dem Thema nur oberflächlich genähert wird und schon bei der ersten Nachfrage pauschale Äußerungen genannt werden.
Ich persönlich werde das Gefühl nicht los. Das dies verschiedene Ursachen hat, wie so ziemlich alles im Leben. Aber eine ragt sehr weit hervor. Es ist unangenehm, man kann in solchen Themen selten glänzen. Auf die Frage wie es denn nun gehen soll und was man genau tun sollte, kommt meist Schulterzucken und die nicht ausgesprochen Formel, einer soll es einfach machen und man würde am liebsten nichts davon mitbekommen wollen. Eine Art Sorglosigkeit, die uns meiner Ansicht nach genau in das Dilemmer geführt hat in dem wir jetzt versuchen einen Faden zu finden. Merkel muss es richten, egal wie und auch egal ob sie dafür nun die richtige ist. Das unangenehme Thema muss verschwinden, damit ich mir keine Gedanken mehr machen muss und in Ruhe gelassen werde.
Mich wundert das großflächige Fehlen von gefestigten Meinungen und Ansichten. Mögen sie falsch oder vermeintlich richtig sein. Mittlerweile begüße ich schon jemanden der überhaupt eine gefestigte Meinung hat, die er oder sie mir ernsthaft vermitteln kann. Was mich sehr verunsichert ist aber die Schnelligkeit mit der viele in den Zustand der Verdrängung umschalten wollen und regelrecht genervt reagieren will man bestimmte Thema ansprechen. Dies ist etwas womit ich persönlich nicht gerechnet habe. Ich dachte und habe dies auch mehrfach angesagt, lass den ersten Anschlag kommen dann ... ja dann kippt alles, die Leute wachen auf. Berlin war nicht nur als Anschlag aus meiner Sicht schlimm, sondern auch alles was danach kam. Bis heute! Man nimmt es als gegeben einfach hin.
Mich persönlich beunruhig es sehr wenn ich Henryk M. Border auf einer Bühne den Satz sagen höre "er wüsste nicht mehr was er noch sagen solle, schreiben, so schnell wechseln die Ereignisse und er wäre in einer ausgesprochen schlechte Laune". Ein Mann der besonders dadurch glänzt, man muss sagen heute, geglänzt hat, besonders spontan zu relativieren und Dinge ins rechte Licht zu rücken. Diesem Mann bleibt die Spucke weg. Das ist sehr bedenklich und festigt mich in meiner Wahrnehmung irgendwas gerät hier langsam und sicher völlig aus den Fugen. Ich kann keine Art von Sorglosigkeit empfinden höre ich von solchen Männer und auch Frauen diese beunruhigenden Worte. Und draußen..? Nichts .. da tickt die Zeit noch so als wäre nicht passiert. Anschläge überall in Europa, die Silvesternacht in Köln und so vieles mehr, scheinen behandelt und wahrgenommen zu werden, wie eine Niederlage der National Mannschaft bei einem Freundschaftsspiel.
Zum Islam fange ich in meinem ersten Gehversuch hier erst gar nicht an. Was ich da oft, zu oft zu hören bekomme sträubt mir die Nackenhaare derart in die Höhe, das mir schwarz vor Augen wird was die Zukunft angeht.
Ich schließe hier und bitte um nachsehen, wenn dieser Blog kein Meisterwerk geworden ist. Freue mich aber schon wenn der ein oder andere seine persönlichen Erfahrungen tauschen mag.