Weinkauf ist in erster Linie Vertrauenssache: Vertrauen in den Winzer, Vertrauen in den Jahrgang, Vertrauen in die Vinothek und Vertrauen in den Lebensmittelhandel.

Im Vergleich zu früher ist es heutzutage leicht, an guten Wein zu kommen. Man muss nicht mehr ins abgelegene Weingut fahren. Gerade in den Ballungszentren gibt es genug Adressen, um qualitativ gute Wein kaufen zu können. Individuelle Spezialitätenhändler kommen dabei leider etwas unter die Räder. Sie müssen im Kampf der großen Händler ihre Nische finden.

Punkten können kleine Fachhändler vor allem in Sachen Beratung. Denn in der riesigen Fläche der Großen fehlt oft die Beratungskompetenz. In diesem Fall ist mein Tipp für den Weinkauf: Greifen Sie am Besten zu den etablierten Namen, die Verlässlichkeit versprechen.

Guten Wein im Regal zu erkennen ist nicht immer einfach, Übermengen werden natürlich oft günstigst angeboten, eine Flasche Wein unter € 5,— im Handel ist aber unabhängig von der Herkunft schwer handwerklich zu produzieren. In Österreich kann man da schon von € 10,— ausgehen.

Von Weinen über Aktionen zu kaufen, halte ich persönlich wenig. Einerseits sollte Wein als Genussmittel einen gewissen Preis haben. Andererseits geht der Aktionspreis immer zu Lasten des Produzenten, selten zu Lasten des Handels.

Wer sich beim Weinkauf von Neuem überraschen lassen möchte, der sollte unbedingt das kompetente Fachgespräch in der Vinothek suchen. Das ist in meinen Augen durch Nichts zu ersetzen! Und der Besuch am Weingut hat natürlich immer noch einen besonderen Charme, weil man sich vor Ort von der Arbeitsweise und der Philosophie überzeugen kann.