(Inspiriert von: Wenn der Krieg ins Spaßbad kommt)
(c)SteveBushman http://sea-nomads.blogspot.de/p/impressum-angaben-gema-5-tmg-jurgen.html
Um 13.30 Uhr am Sonntag fielen in der Kassenschlange die (deutschen) Balgen über die fünf ältere Herren in Team Telekom-Outfits her, die lauthals verkünden, dass sie nach 15 Kilometern Rad fahren jetzt noch 35 Bahnen schwimmen werden. Eine interessante Triathlon-Variante: erst mit dem Fahrrad ins Schwimmbad, mit dem Krankenwagen wieder zurück. Die balgenden Kids waren natürlich die Enkelkinder und verlangten Ultimativ nach Eis! Mehr Eis, trampelten mir über die Füße und bekleckerten mich mit lustig farbenfrohem Softeis. Entschuldigung das ich im Weg stand!
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Danke!
Drei halbstarke (deutsche) Teenies zwängen sich durch die Reihe nach vorn. Auf meinen freundlichen Hinweis, sie sollten sich doch bitte hinten anstellen, antwortet einer mit einem ebenso freundlichen: „Halt die Fresse, Alter!“
Ich suche mir ein nettes Plätzchen auf der Liegefläche, lege mein Handtuch auf eine achtlos weggeworfene Tüte Pommes mit Mayo resten und freu mich einfach auf den schönen Tag. Die Sonne scheint, die Kinderlein schreien und die Kids nebenan erfreuen das ganze Schwimmbad mit dem lieblichen Gegröle von Justin Bieber „Love Yourself“ welches aus einer iphone 6s Lautsprecheranlage dröhnt.
Ach, das Leben ist schön!
Langsam bekomme ich Durst und greife zu meiner Wasserflasche, natürlich aus Glas. Umweltbewusstsein, na klar!. Als ich gerade trinken möchte, rennt mir ein süßes Balg von hinten ins Kreuz, was dazu führt, dass ich mir am Flaschenhals ein lustigeres kleines Stück vom Schneidezahn abschlage... „steh doch nicht im Weg rum Opa!“ faucht der Bengel. Ich Entschuldige mich vielmals und Pflichtgemäß. Na klar, wie kann ich auch unverschämt einen Quadratmeter für mich beanspruchen und so blöd im Weg stehen? Recht hat er. Im Schwimmbad ist es echt toll!
Zeit für einen Sprung ins kühle Nass! Ich bitte den netten Mann mit 10 jährigem Filius neben mir, doch Bitte ein Auge auf meine Sachen zu haben, während ich schwimmen gehe, dann schlendere ich zum Becken. Hier ist es toll! Viele kleine Kinder rennen herum. Eins rennt mir voll über die Füße und fängt an zu heulen, weil es danach hingefallen ist. Die (deutsche) Mutter schreit mich ein wenig an, weil ich ihrem lieben Kind das da so lebenslustig herumtobt, meinen unverschämten Fuß in den Weg gestellt habe. Das tut mir natürlich Leid, da hätte ich wirklich besser aufpassen müssen.
(c)SteveBushman http://sea-nomads.blogspot.de/p/impressum-angaben-gema-5-tmg-jurgen.html
Endlich bin ich im Wasser. Das ist echt schön! Durch die Chlorverätzten Augen scheint die Welt in einen lieblichen Schleier gehüllt. Das Sonnenöl von unzähligen Leuten schillert auf der Wasseroberfläche. Ich tauche unter und genieße gerade den Wechsel zwischen kaltem Wasser und warmem Pipi, als mir ein nettes kleines Kind vom 1-Meter-Brett auf den Rücken springt. Als ich japsend auftauche, um mich zu entschuldigen, sehe ich, dass es genau das gleiche Kind von eben war! Hach wie süß! Hoffentlich hat es sich nicht weh getan! Es hört auch tatsächlich gleich auf zu weinen, nachdem ich ihm meine wasserdichtes Smart Phone geschenkt habe. So ein nettes, süßes Kindchen!
Gruppen pubertierender Teenager mit ca. 700% Hormonüberschuss, beginnen mit ihren lustigen, bunten Schwimminseln und Figuren, eine neue Variante der Skagerak Seeschlacht. Wichtigstes Ziel sind nicht die gegnerischen Schlachtschiffe, sondern die Bikinis der sexy hübschen Teenager Girls. Natürlich benötigen sie dafür das gesamte Becken und ist es ein Gebot der Höflichkeit, das alle Personen über 18 schnellstmöglich das Wasserbecken verlassen. Wirklich schön, so ein Besuch im Spaßbad!
Erfrischt entstieg ich als Wassergott Adonis dem Wasser, was merkwürdigerweise einige süß- freche Teenagerinnen zum tuscheln und kichern veranlasste und gehe zurück zu meinem Liegeplatz. Dort ankommen ist der nette Nachbar, der ein wenig auf meine Sachen aufgepasst hat, nicht mehr da. Mein Geldbeutel auch nicht. Dafür aber sein süßer Bengel, der gerade meine sauteueren Turnschuhe als Ziel für ausgespuckte Kirschkerne benutzt. Bravo, so ein aufgewecktes, geschicktes Kind! Ach, das Leben ist schön!
Gar nicht so schlecht, so ein lustiger Besuch im Spaßbad.
Mit freundlichen Grüßen
PS: ach ja, ein paar „gefährlich“ ausländisch aussehende Typen gab es auch. Sicherlich Flüchtlinge, Asylanten, Nordafrikaner, Araber, Türken, Afghanen, Syrer oder „so was“. Komischerweise hielten sie sich geradezu ängstlich erschreckt von diesem deutschen Treiben schüchtern im Hintergrund und guckten mit staunenden, großen Augen unsicher umher.