Es ist der sozialistische Ur-Traum; unterschiedliche Kulturen durch eine gemeinsame Währung zusammenzuschweißen. Tatsächlich treibt der Euro aber einen Keil durch Europa – und einen Keil zwischen die Schichten. Am Ende wird er Europas Finanzmärkte wie Fukushima abschmelzen lassen.
Von Steven Garcia (Orwell 2024)
Es ist 1848, als Karl Marx im Kommunistischen Manifest die Schaffung einer „Zentralisation des Kredits durch eine staatliche Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol“ fordert. Nichts anderes ist heute die Europäische Zentralbank, EZB. Mit Christine Lagarde (und zuvor Mario Draghi) steht sie unter linker Kontrolle.
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Auf nach Deutschland, den Fabriken hinterher
Das Grundproblem: der Euro macht Europas Produkte vergleichbar. Da fällt es schnell auf, dass die Güter West- und Südeuropas - bei gleichem Preis - viel schlechter sind als jene aus „Deutschland und Co“. Heute kaufen die Griechen ihren Feta in Holland, und Italiener ihre Autos in „Germania“.
Die Folge ist ein Fabriken-Sterben, quer durch West- und Südeuropa. Millionen Menschen hat der Euro bereits ihre Jobs gekostet.
Sie waren (und sind) gezwungen, nach „Deutschland und Co“ auszuwandern. Immerhin stehen dort jetzt ihre „alten Fabriken“ – nur in modern.
In den deutschen Fabriken sind die Zuwanderer herzlich willkommen, halten sie doch die Löhne der hiesigen Arbeiterschaft klein. Dass die Zuwanderer den deutschen Mietenmarkt zum Kochen bringen, ist den Fabrikanten egal. Genauso wie den Verfechtern des Euros.
Denn die Elite wohnt in den eigenen vier Wänden. Sie konnte vom (T)Euro voll profitieren. In nur zehn Jahren haben sich die Häuserpreise verdreifacht! Kostete eine 30 m²-Wohnung in München 2011 „erst“ 91.000 Euro, sind es zehn Jahre später bereits unglaubliche 275.000 ! 200 Prozent Preisanstieg in bloß 10 Jahren!
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Euro? Soziale Kluft
Welch „Zufall“, dass die EU solch Preisexplosionen nicht in die Inflationsrate mit einrechnet . Die (echte) Inflation liegt also nicht bei vier Prozent – sondern dank (T)Euro eher bei sechs oder sieben Prozent.
Der Euro vertieft aber nicht nur den Spalt zwischen Nord- und West-/Süd-/Osteuropa – er vertieft ihn auch zwischen den Bevölkerungsschichten. Die explodierenden Mietpreise senken den Lebensstandard der deutschen Unterschicht - während der Aktien- und Immobilienboom (auf Kredit) das obere Viertel noch reicher macht.
„Druck mich, Baby!“
Die Risse, die der Euro quer durch Europa schlägt, verschwinden erst mit dem Euro selbst. Dass dies schon bald möglich sein könnte, dafür sorgt die Europäische Zentralbank. Sie richtet ihre Geldpolitik auf Punkt und Komma am „Lehrbuch für Keynesianer“ aus. Der Weg ist das Ziel: Konsumieren auf Pump.
Deshalb laufen bei der EZB die Notenpressen auf Hochtouren. Unfassbare 14,5 Billionen Euro beträgt die Geldmenge M3 schon – bei stark steigender Tendenz.
Die Billionen verleiht die EZB zinsfrei (= gratis!) an Pleitestaaten wie Frankreich oder Italien (die sie für staatliche Großprojekte verplempern). Und sie verleiht die Billionen an „normale“ Geschäftsbanken. Diese schlagen ein, zwei Prozent Spanne auf und werfen die Billigkredite dann unter´s Konsumhungrige Volk.
Euro? Pulver für Spekulanten
Die Idee linker Ökonomen: die Billigkredite sollen (wieder einmal) unsere Wirtschaft ankurbeln. Tatsächlich kurbeln sie (wieder einmal) nur unsere Börsen an. Denn „ehrgeizige Menschen mit Sinn für die vier Grundrechenarten“ - von Linken gerne als „Spekulanten“ verhöhnt - haben sich ebenfalls an den Billigkrediten bedient. Jetzt zocken sie an den Börsen der Welt. Mit Aktien, Rohstoffen, Münzen, Uhren, Kryptowährungen, Oldtimern oder Immobilien – überall wird auf „Teufel komm´ raus“ mit Euro-Krediten gehandelt.
Ralf Roletschek www.fahrradmonteur.de
Euro: macht aus Bürgern Spekulanten
Etwa bei Oldtimern. War ein Porsche 911 (Baujahr 1982), vor zehn Jahren noch um 15.000 Euro zu haben, ist er heute das Dreifache wert. Ein Preis-Plus von satten 200%. Das gleiche bei Grundstücken, Golduhren, Häusern und Aktien. Alles auf Schulden gekauft.
So legte der „Dow Jones“-Aktienindex in nur zehn Jahren von 12.000 Punkten auf 36.600 zu. Auch hier: 200% Plus in nur zehn Jahren (beim DAX sind es gut 150%).
Nun wissen wir, dass weder die Firmen Amerikas noch jene in Deutschland Umsätze oder Gewinne (binnen zehn Jahren) verdreifachen konnten. Verdreifacht haben sich nur ihre Aktienkurse.
Finanzkrise? Sozialismus.
Zumindest vorerst. Man erinnere sich an das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Da ruft ein unschuldiges Mädchen laut in die Menge: „Der Kaiser ist ja nackt!“. Heute würde es rufen: „Die Aktien sind ja überspekuliert!“. Dann werden die Ängstlichen hektisch verkaufen. Das löst einen Kursrutsch aus, dem sich nach und nach auch die Hartgesottenen anschließen.
Der Crash ist perfekt, die Lehren daraus dieselben wie immer:
Lehre eins: Die „Euro-Druckerei“ der linken EZB hat (wieder) zum Finanzcrash geführt.
Lehre zwei: Die linke Presse erkennt, dass die Schuld den „rechten Kapitalismus“ trifft.
Folge drei: Die linke EZB druckt als Antwort auf den Finanzcrash (noch) mehr Euros.
Der Wahnsinn geht in die nächste Runde.
Das Friedensprojekt der EU darf nicht gefährden. Darum muss man den Euro fundamental verändern. Doch zuvor brauchen wir eine mediale Diskussion - ohne ideologische Scheuklappen.
Orwells „1984“ geht weiter: „Orwell 2024“
„Alles, was George Orwell vorhergesehen hatte, ist eingetroffen!“, betont Romanautor Steven Garcia.
Unbequeme Wahrheiten werden totgeschwiegen oder zurechtgelogen. Über die Kunstsprache „Political Correctness“ („Neudenk“) wird das Denken der Menschen am kulturmarxistischen Gleichheitsideal ausgerichtet. Die staatlichen Unis erfinden neue Wahrheiten am laufenden Band; etwa die eines dritten Geschlechtes. Und um das Volk hinter sich zu scharen, schürt die Regierung den Hass auf äußere Feinde. Wie etwa auf „Populisten“, „Rechte“, „Islamophobe“ – oder den amerikanischen Präsidenten.
Wen wundert es da, dass der Große Bruder heute eine Frau ist und einer kommunistischen Pfarrersfamilie entstammt?
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„Orwell 2024“, 2021 bei Baier Media erschienen
€ 19,90 Taschenbuch, ca. 352 Seiten
€ 9,99 eBook