3 kuriose Beobachtungen in Valencia, die ich unglaublich gerne fotografiert hätte.

Die letzten beiden Wochen verbrachte ich in der drittgrößten Stadt Spaniens: Valencia. Berge und Strände standen auf dem Tagesprogramm, Spaniens Kulinarik auf dem Nachtprogramm. Meinen Laptop ließ ich Zuhause, mein Handy nutze ich fast nur im Hotel. Abschalten war die Devise meiner Reise. Und während ich ganz ungeniert durch die Gegend schlenderte und Land und Leute beobachtete, fielen mir mindesten drei kuriose Situationen ins Auge, die ich am liebsten in einem Foto festgehalten hätte.

Platz 3 – Die heilige Kuh.

Da ich mit meiner Freundin auf Reisen war, stand an einem der 14 Tage unweigerlich ein Shopping-Tag auf dem Programm. Die ersten Minuten begleitete ich sie auf diesem Ausflug durch die Stadt. Danach zog ich mich zurück und beobachtete das Treiben am Plaza del Ayuntamiento. Wie Unkraut sprießen hier die Ale Hops aus dem Boden. Alleine an diesem Platz entdeckte ich drei Läden und mit ihnen drei lebensgroße Plastikkühe, die seit Jahren das Maskottchenen der günstig-trashigen Läden sind. Die Kuh aus Plastik empfand ein vorbeilaufender Inder weniger trashig. Er drappierte seine Frau am Eingang, setzte ihr einen Hut aus dem Laden auf und stellte sich in sicherer Entfernung auf für ein Fotoshooting der indischen Art. Im Stehen, Hockend und sogar auf beiden Knien benötigte er beinahe zwei Minuten für das perfekte Foto seiner Liebsten.

Platz 2 – Der Trick mit dem Handbuch.

Einige Jahre hielt ich meinen Bruder für den Erfinder des Handtuch-Tricks: Hose ausziehen, Handtuch um die Hüfte wickeln, darunter die Unterhose ausziehen und hinter dem Handtuch versuchen die Badehose hochzuzippeln. Beim Verlassen des Strandes wiederholt sich das Spektakel in umgedrehter Reihenfolge. Irgenwann musste ich feststellen, dass viele eitle Männer diesen Trick anwenden. Weniger routiniert als mein Bruder war hingegen ein Badegast am Strand. Zum einen war sein Handtuch zu kurz, so dass er es nicht an der Hüfte fixieren konnte und zum anderen war der schlacksige Körperklaus kaum in der Lage sich tief genüg zu bücken, geschweige denn einbeinig die Hose anzuziehen. Seine Frau musste helfen. In leidenschaftlicher Art und Weise tat sie alles dafür, um des Mannes bestes Stück der Öffentlichkeit zu verbergen. Sie hingegen sah das Thema Freikörperkultur entspannt. Oben ohne und nur mit einem knappen String bekleidet, werkelte sie ihrem Mann gelassen zwischen den Beinen.

Platz 1 – Verrenkungskünstler?

Keinen Meter vom Meereswasser und dem endlosen Wellenspiel entfernt lag ein Mann am Strand. Graues Haar, sonnengebräunte Haut und eine Spur Gelassenheit im Gesicht. Mit beiden Händen hielt er ein Buch. Mit seinem Rücken lag er auf einem kleinen Sandberg und unter seinem Kopf blitze sein Bein als Kopfkissenersatz vor. Sein schwarzer Lederschuh machte mich aufmerksam. Mit Schuhen am Strand, ha, das fand ich komisch und wunderte mich erst im nächsten Moment über die Verrenkung, die der Mann angestellt hatte – ehe ich merkte, dass er seine Beinproteste abgenommen hatte und als Kopfkissenersatz benutzte. Ach, so viel Gelassenheit würde wohl jedem gut tun.

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MartinMartin

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Margaretha G

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