Dritter Akt: Cannes
Natur in Cannes? Gibt’s nicht. Gibt’s ja wohl. Rauf auf die tahitianische Pirogge, wenige Minuten über das Meer und schon befinden wir uns in isolierter Natur der Inseln Sainte Marguerite und Saint-Honorat. Spazieren, Picknicken, Tauchen, Schnorcheln vor den Gewässern der Filmstadt. Zum Mittag ein handgemachter Snack im Imbiss, wenig später im Gespräch mit Novotel-Hoteldirektor Michael, der erstaunlich viel für die Natur macht (trotz Hotelkette) und sich ehrlich engagiert. Hier ist es Stadt und Natur zugleich.
Verdammt, hier bleib ich.
Vierter Akt: Côte d´Azur
Wir bleiben in der Küstenregion, aber nicht an der Küste. Rauf auf die Berge, zu Fuß oder mit dem Fahrrad um von ganz oben die halbe Côte d´Azur zu überblicken. Wahnsinns Aussicht, tolle Dörfer, von der Sonne gebrannte Menschen, denen die Sonne aus dem Herzen scheint. Zwischen ihnen leben Tiere, deren Ursprung ich nicht hier vermutete: Bisons und Wildpferde.
Verdammt, hier bleib ich.
Fünfter Akt: Lozère
Raus aus der Bequemlichkeit der letzten Tage. Wir tauschen Sterneunterkünfte gegen Sternenhimmel. Zeltplätze, Camping, Glamping, Kanutouren und Höhlentrekking. Wie Abenteurer ziehen wir durch die Region. Über Felsen, Flüsse und feuchte Erden. Am nächsten Tag ein Bungeejumping. Es regnet und wird abgesagt. Ich bin erleichtert. So viel Abenteuer bin ich dann doch nicht gewöhnt, daher:
Verdammt, hier bleib ich.
Ich sitze im Flugzeug. Lasse die Reise Revue passieren. Alle die Erfahrungen, all die Erlebnisse. Ein tolles Land. Würde ich hier wohnen wollen? Meine Heimat ist die Welt. Mein Zuhause sind die Menschen der Welt. Also nein. Ich muss noch mehr entdecken.
Doch ein Freund lebt seit Jahren mit Frau und zwei Kindern an der Küste unweit Marseilles. Die Frage nach seiner Zukunft und eine mir bekannte Antwort:
Verdammt, hier bleib ich. Aber wirklich.