Kunsthappening über die Situation der Flüchtlinge in Europa und der Welt.

Es weht ein rauer Wind und die Temperaturen sind für Anfang Juli nicht gerade warm. Einige Passanten stoppen, halten inne, tauschen nachdenkliche Blicke aus und gehen weiter. Zwischen alle den Segelbooten und Yachten des Hafens von Warnemünde liegt die M/S Anton, beladen mit 70 Bronzeskulpturen, die für die aufgefischten Flüchtlinge Europas und der Welt stehen. Sie tragen Lumpen und graue Decken, die man sonst nur zu Gesicht bekommt, wenn die Maler im Haus sind. Darüber tragen sie bunte Gewänder. Sie gucken nicht gerade glücklich und schauen in Richtung Land, sie schauen zu uns. Und während sie so verloren auf dem Wasser treiben, zieht sich mein Magen zusammen und ich spüre ein komisches Gefühl, das sich nach und nach ausbreitet.

Aber das Gefühl ist gut. Es regt mich zum Nachdenken an. Und endlich habe ich mal das Gefühl, dass ich Kunst verstehe und sie auf mich wirkt. Kunst soll meiner Auffassung nach Dinge verarbeiten und zum Nachdenken anregen und diese Art von Kunst ist genau jene, die wir in der heutigen Zeit brauchen. Flüchtlingskatastrophe vor Italien, Flüchtlinge ertrunken vor Malta, wieder 800 Menschen gestorben bei Lampedusa. Fast jeden Tag erreichen uns solche Nachrichten in den Medien. Und anstatt nachdenklicher zu werden  - stumpfen wir ab.

Kunstinstallationen, wie die des dänischen Bildhauers und Künstlers Jens Galschiøt, der den Kutter des dänischen Vereins „Lebendige See“ bereits im Jahr 2010! als Aktionsschiff verwandeln durfte, ermahnen uns an das Weltgeschehen. Die schwimmende Kunstinstallation setzt Europas Verantwortung für eine menschliche Behandlung von Flüchtlingen sowie das globale Flüchtlingsproblem in den Fokus und ist heute aktueller als damals.

Wir haben in unserer Generation die Möglichkeit Armut zu überwinden und eine Welt zu erschaffen, die in Balance ist. So das alle Menschen in sozialer Geborgenheit aufwachsen und leben können, ohne Krieg und ohne Flucht. Aber das bedeutet, dass wir alle eine positive Entwicklung unterstützen müssen – von der Auseinandersetzung mit der Flüchtlingsthematik bis zur Akzeptanz von Ausländern in unserem täglichen Leben.

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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