Laut Transparency International rangiert Ungarn 2022 auf Platz Eins der korruptesten Länder in Europa. Untersuchungen des Corruption Research Center Budapest haben ergeben, dass allein zwischen 2005 und 2021 etwa zwanzig Prozent des Wertes aller öffentlichen Aufträge – die grundsätzlich zur Hälfte aus EU-Mitteln gedeckt werden – an 12 regierungsnahe Personen geflossen sind, darunter Orbans Vater, Brüder, Schwiegersohn, Freunde.

Das Prinzip ist einfach: Den Zuschlag für Bauvorhaben und Projekte aller Art erhält immer der gleiche kleine Zirkel, auch wenn die in den Angeboten ausgewiesene Marge das Zehnfache der Konkurrenz beträgt. Das sei kein Verbrechen, sagt Orban, sondern wohlüberlegte Strategie. Er nennt es «das Wiedererstarken der nationalistisch-kapitalistischen Klasse».

Er hat es gelernt, von seinem Busenfreund aus dem Kreml.

2,5 bis 5 Milliarden Euro werden jährlich aus Brüssel überwiesen, etwa 3 Prozent des BIP.

Nur diese EU-Transfers konnten den Schein aufrechterhalten, dass die Wirtschaft wachse, ohne das Geld wäre ein Zusammenbruch der Wirtschaft unvermeidbar gewesen. Und nun? Zurzeit sieht es wirtschaftlich ohnehin nicht rosig aus, die Teuerung ist mit fast 25 Prozent die höchste in der EU:

In diesen Tagen will die EU entscheiden, ob seinem Land Gelder der europäischen Steuerzahler vorenthalten werden sollen, weil es gegen die Prinzipien verstösst, auf denen die Staatengemeinschaft fusst. Das gab es noch nie.

Die EU friert zum ersten Mal im grossen Stil Gelder für Ungarn ein.

Quelle: http://www.crcb.eu/