Russland heute: Wenn Nazi-Literatur angehimmelt wird...

Die Gedichte von Gennadi Rakitin haben große Erfolge in Russland gefeiert. Seit vergangenen Sommer veröffentlichte er auf dem Netzwerk VKontakte seine Lobenshymnen auf Putin und den Überfall auf die Ukraine. Viele Russen folgten ihm, darunter etliche Abgeordnete des Parlaments und andere ranghohe Politiker.

Nun kommt heraus: Rakitin ist eine Erfindung. Bilder von ihm wurden von Künstlicher Intelligenz generiert. Seine Gedichte sind Übersetzungen aus dem Deutschen - sie stammen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Eine anonyme Gruppe von Kriegsgegnern bekennt sich dazu, die Gedichte übertragen und leicht angepasst zu haben. So sei der Name Hitler durch Putin ersetzt worden, wie etwa der "Guardian" berichtet. Eines der Gedichte hieß demnach ursprünglich "Führer" und stammt von dem nationalsozialistischem Autor Eberhard Möller. Es wurde auf VKontakte umgearbeitet mit einem Bild von Putin versehen.

Das satirisch-kritische Projekt sollte die Nähe kremlnaher Politiker zur nationalsozialistischen Ästhetik und Kriegspropaganda offenlegen. Tatsächlich wurden Rakitins angebliche Werke von fast 100 russischen Duma-Abgeordneten sowie von zahlreichen Föderationsräten und Offizieren über soziale Netzwerke geteilt. Die Gedichte erreichten u. a. das Halbfinale des 18. Allrussischen Wettbewerbs für patriotische Twardowski-Poesie in der Kategorie „Gedichte über Verteidiger des Vaterlandes“

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