Einen Beitrag von Johannes Voggenhuber zum Anlaß nehmend, sei folgendes gesagt (geschrieben): In einem modernen Europa der 28 Mitgliedsstaaten reicht es nicht mehr, sich ständig zu jedem Thema kritisch zu äußern. Natürlich gibt es in Europa Korruption, politisches Unvermögen, alte Vorurteile, Sozialmißbrauch, Förderungsmißbrauch, alte "Kriegsherbeibeter" und trockene Lobbyisten, die nur die Vorteile ihrer Klientel im Auge haben. Natürlich gibt es in Europa Menschen und ich behaupte, das ist die überwiegende Mehrheit, die ständig mit dem wirtschaftlichen Überleben beschäftigt sind und ganz einfach keine Zeit haben, sich mit "großer" Politik zu beschäftigen.
Das eigentliche Problem der EU sind Millionen junger Menschen, denen in den letzten Jahren der Horizont vernebelt wurde, und die im Vergleich mit wirtschaftlich wieder (USA) oder noch immer (ASEAN Länder) erfolgreichen Ländern die Perspektiven gestolen wurden. Einen kleinen Beitrag dazu hat auch gerade wieder Österreich mit seiner Steuer"reform" abgeliefert, die nur dazu dient, politisches Kleingeld zu verdienen (wer verdient nicht gerne Euro 1.000.-/Jahr mehr?).
Die wirklich wichtigen Themen sind wieder einmal links (im wahrsten Sinn des Wortes) liegen gelassen worden. (Schulreform, mehr Geld für Schulen und hohe Schulen, Entlastung von Betrieben - Lohnnebenkosten usw., Vereinfachung von Betriebsgründungen, massive Programme zur Förderung von Forschung und Entwicklung usw) Dazu gehört natürlich auch das Thema - gemeinnützige Stiftungen - über das seit Jahren nachgedacht wird, für das es aber noch immer keine Lösung gibt. (Dabei könnte man das Know how leicht bei unseren Lieblingsnachbarn abstauben)
Alles, um wohlmeinende Wähler gewogen zu halten und nur ja nicht unproduktives Vermögen zu belasten und dazu zähle ich nicht operativ tätige Betriebe. Zu guter Letzt hat man es auch noch schwerer gemacht, Betriebe in leistbarer Form an Junge weiterzugeben oder zu vererben. Vielen Menschen ist es schlicht zu riskant, einen Betrieb mit einem Rucksack zu übernehmen, sie wollen lieber etwas Neues aufbauen und scheitern dann wieder an Hindernissen wie Basel 3.
Es wird Zeit für neuen Optimismus und ein stärkeres Auftreten der " Jungen". Und eines würde mit Sicherheit helfen - ein geändertes Wahlverhalten oder zumindest die massive Drohung damit, denn das lernt man in der freien Wirtschaft im ersten Jahr: Ohne Druck geht gar nichts!