Staatsakt, hunderte Polizist:innen, in Zivil und Uniform.

Wir teilen uns das Backstage und die Schnittchen mit einigen Kasseler Beamten.

Nur eine Toilette, folgerichtig staut es sich. Ich frage den Polizisten vor mir in der Reihe, ob er zum ersten Mal den Bundespräsidenten beschützen muss. Nein. Wir plaudern, über Scharfschützen, die Queen, die Air Force One und Walter Lübcke.

Auf seiner Brusttasche steht sein Name: Mehmet.

Irgendwann reden wir auch über Rassismus, den Grund, warum wir beide an der Gedenkfeier für den CDU-Politiker teilnehmen. Er sagt: „Als Migrant in zweiter Generation muss ich leider zugeben, dass die meisten Leute, die wir aufgreifen, so einen Vornamen haben wie ich.“ Ich sage: „Würden sie woanders mehr kontrollieren, würden die meisten Matthias heißen.“ „Ja. Vermutlich.“

Später, als wir unser Konzert vor der Martinskirche spielen, steht er an der Bühne und wippt im Takt.

Auf dem Heimweg kommt im Radio die Nachricht, daß der Polizist, der den Islamhasser Stürzenberger beschützen wollte, gestorben ist. Erstochen von einem Islamisten. Mein Bandkollege auf der Rückbank: geflohen aus Syrien vor Islamisten.

Wer sind jetzt die Gefährlichsten im ganzen Land? Nazis oder Islamisten?

Kommt für mich aufs Gleiche raus.

Es sind Brüder im Geiste.

Können sich alle zusammen verpiss*n.

Banda Communale

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