In den USA hat die Online-Kristallnacht begonnen
Die Trump-Regierung greift zur digitalen Säuberung
Was sich derzeit in den USA abspielt, ist nichts Geringeres als eine systematische digitale Säuberung. Donald Trump und seine Regierung haben eine massive Löschaktion gestartet, die an finstere Zeiten der Geschichte erinnert. Über 26.000 Bilder und Online-Beiträge wurden aus den Archiven des US-Militärs entfernt – und das ist erst der Anfang. Ziel dieser digitalen Auslöschung sind nicht etwa irrelevante oder veraltete Inhalte, sondern gezielt solche, die Diversität, Gleichberechtigung und Minderheiten in den Streitkräften würdigen.
Eine gezielte Attacke auf Vielfalt und Inklusion
Seit Trump seine zweite Amtszeit angetreten hat, ist klar, dass er seine Agenda der gesellschaftlichen Rückabwicklung noch aggressiver durchsetzen will. Bereits in den ersten Wochen seiner Regierung wurden Maßnahmen verabschiedet, die trans* Personen aus dem Militär ausschließen, Diversity-Programme in Behörden und Bildungseinrichtungen verbieten und Fördermittel für Inklusionsprojekte streichen. Nun geht Trump noch weiter: Alles, was an die Errungenschaften von Frauen, Schwarzen, Hispanics oder der LGBTQ+-Community im Militär erinnert, soll verschwinden.
Betroffene Inhalte und historische Löschungen
Unter den gelöschten Bildern finden sich historische Meilensteine der US-Streitkräfte:
Christina Fuentes Montenegro, eine der ersten Frauen, die das Infanterietraining des Marine Corps absolvierten.
Colonel Jeannie Leavitt, die erste weibliche Kampfpilotin der US-Luftwaffe.
Die Tuskegee Airmen, die ersten schwarzen Kampfpiloten der USA, die im Zweiten Weltkrieg dienten.
Bilder von Soldaten mit dem Nachnamen "Gay", die offenbar aufgrund eines einzigen Wortes aussortiert wurden.
Artikel über Schwarze Pioniere im Ingenieurwesen – ohne ersichtlichen Grund gelöscht.
Das Bild des Enola Gay Bombers, der die erste Atombombe auf Hiroshima abwarf, wurde offenbar wegen des Wortes „Gay“ in seinem Namen zur Löschung markiert.
Bilder von Wissenschaftsprojekten zur Fischgeschlechterforschung, die fälschlicherweise als DEI-Inhalte klassifiziert wurden.
Bilder von World War II Medal of Honor Empfängern, die zu den Löschkandidaten gehören.
Was hier geschieht, ist nicht nur eine inhaltliche Bereinigung, sondern eine gezielte Auslöschung historischer Errungenschaften.
Ein Minister als Vollstrecker der digitalen Säuberung
Verantwortlich für diese „digitale Kristallnacht“ ist Trumps neuer Verteidigungsminister Pete Hegseth, der sich schon in der Vergangenheit als Hardliner hervorgetan hat. Er ordnete an, dass alle Inhalte, die sich mit Vielfalt und Inklusion befassen, bis spätestens Mittwoch entfernt werden müssen. Seine Begründung: „DEI ist tot.“ (DEI = Diversity, Equity, Inclusion).
Hegseth behauptet, dass Programme zur Förderung von Minderheiten die „Kameradschaft im Militär gefährden“ und die „Mission schwächen“. Eine absurde Argumentation – denn die Geschichte zeigt das genaue Gegenteil: Gerade die Vielfalt und die Stärke der US-Armee durch Menschen verschiedenster Hintergründe haben die USA militärisch und technologisch zur Weltmacht gemacht.
Die Dimension der digitalen Säuberung
Die Löschungen in der Datenbank des Pentagon dokumentiert, bereits 26.000 Bilder, aber die tatsächliche Anzahl könnte bis zu 100.000 gelöschte Inhalte erreichen, wenn Social-Media-Accounts und andere Webseiten mitgezählt werden. Besonders betroffen sind:
Beiträge zu Gedenkmonaten, darunter Black History Month, Hispanic Heritage Month und Women's History Month.
Historische Dokumentationen über Minderheiten im Militär.
Medieninhalte aus der Biden-Ära, die pauschal als DEI-Inhalte entfernt wurden.
Selbst innerhalb des Militärs gibt es Verwirrung darüber, was genau entfernt werden soll. Laut Berichten wurden einige Inhalte versehentlich gelöscht und später wiederhergestellt, darunter Videos über die Tuskegee Airmen.
Widerstand formiert sich – aber reicht er aus?
Während einige Organisationen und Historiker Alarm schlagen, bleibt die breite Öffentlichkeit bislang weitgehend passiv. Die Mainstream-Medien berichten nur zögerlich über das Ausmaß dieser Säuberung – wohl aus Angst vor Repressalien.
Doch es regt sich Widerstand:
Bürgerrechtsorganisationen wie die ACLU prüfen bereits rechtliche Schritte.
Ehemalige Offiziere und Historiker protestieren gegen das Entfernen von Archivmaterial.
In sozialen Medien kursieren Screenshots und gesicherte Kopien der gelöschten Beiträge – ein Versuch, sie der Öffentlichkeit nicht gänzlich zu entziehen.
Doch ob das reicht, um den totalitären Kurs Trumps zu stoppen, ist fraglich.
Die USA auf dem Weg in eine digitale Diktatur?
Die USA haben immer mit Stolz von sich behauptet, eine Demokratie zu sein, die Meinungsfreiheit schützt und Geschichte als Fundament der Zukunft begreift. Doch was hier passiert, ist genau das Gegenteil: Eine bewusste Manipulation der Vergangenheit, um eine reaktionäre Zukunft zu erzwingen.
Der nächste logische Schritt wäre die Säuberung von Universitäten, Bibliotheken und Nachrichtensendern. Was wird als Nächstes verboten? Welche Wahrheiten werden in den Archiven verschwinden? Und vor allem: Wann wacht die Welt auf und erkennt, dass in den USA gerade ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen wird, der nicht nur Amerikaner betrifft, sondern die Grundfesten der Demokratie weltweit erschüttern könnte?
Die USA stehen an einem historischen Wendepunkt. Die Frage ist: Wird sich die Gesellschaft diesen autoritären Tendenzen widersetzen, oder werden wir bald in einer Welt leben, in der die Geschichte von oben neu geschrieben wird – mit Lösch-Taste und Zensurbefehl?
Die Nachrichtenagentur Associated Press hat eine umfangreiche Datenbank des US-Verteidigungsministeriums erhalten, die Zehntausende von Bildern enthält, die entweder bereits gelöscht wurden oder zur Entfernung vorgesehen sind. Der Grund: Sie thematisieren Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion. Besonders betroffen sind Aufnahmen, die die Beiträge weiblicher Soldaten sowie die Errungenschaften von Schwarzen, Hispanics und Pazifikinsulanern im Militär dokumentieren. Laut AP umfasst die Datenbank 26.000 markierte Bilder – möglicherweise nur ein kleiner Teil der tatsächlich entfernten Inhalte.
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