Heute jährt er sich zum fünften Mal, der Tag, an dem unser treuester Freund von uns gegangen ist. Ich habe soeben eine Kerze angezündet, sie neben seine Urne gestellt und es kommen soviele Erinnerungen hoch an ein Tier, das uns soviel Freude bereitet hat.
Michlmayr
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Ich habe von klein auf Tiere geliebt, bin aber ohne aufgewachsen. Als ich meinen Mann kennenlernte, welcher mit zwei Hunden aufgewachsen ist, war es anfangs eigentlich für ihn noch kein Thema, sich ein Tier, respektive einen Hund, anzuschaffen. Außerdem wusste er, dass ich vor großen Hunden panische Angst hatte, da mich als 10-jährige ein Schäfer gebissen hatte.
Da wir beide berufstätig und aufgrund unserer beruflichen Tätigkeiten selten zu Hause waren und noch in einer kleinen Gemeindewohnung wohnten, wurde dieses Thema auch jahrelang ad acta gelegt. Der Wunsch nach einem Hund flammte bei meinem Mann erst wieder nach Fertigstellung unseres Hauses auf. Daraufhin folgten hitzige Diskussionen wobei er mich dann nach einiger Zeit dann doch soweit hatte, dass ich einwilligte. Jedoch unter der Prämisse, dass ich das Tier auf keinen Fall angreifen werde.
Im Jahr 2001 war es dann soweit. Er entschied sich für einen Golden Retriever, da diese als besonders familien- und kinderfreundlich galten. Als ich ihn zum ersten Mal vor mir sah, war es um mich geschehen. Ein schneeweißes Etwas von einem Welpen, 8 Wochen alt, keine 5 kg schwer, tollpatschig und ängstlich, so stand er vor mir. Er bekam den Namen TIMO.
Michlmayr
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Der Ausspruch, ich werde den Hund nicht angreifen, war Geschichte. Da mein Mann schon mehrere Geschichten über Timo geschrieben hat welche sicher einige kennen werden, werde ich mich nicht näher über die Erlebnisse mit diesem Hund beschäftigen.
Auf jeden Fall wuchs Timo zu einem stattlichen Hund von 83 cm Schulterhöhe und muskulösen 43 kg heran und war ein Bild von einem Retriever. Er wurde von allen als gleichwertiges Familienmitglied gesehen und war eigentlich überall mit dabei.
Michlmayr
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Und auch wenn es bei vielen auf Kritik stößt, er schlief ua auch im Bett meiner Tochter und in weiterer Folge auch bei mir, wenn mein Mann länger von zu Hause weg war. Richtig oder Falsch ? Egal , wir wollten es so. Aber trotz allem, wir ließen den Hund Hund sein.
Michlmayr
Es war für uns einfach eine wunderschöne Zeit diesen Hund mit den Kindern aufwachsen zu sehen und sie liebten ihn abgöttisch. Er war für sie Freund, Zuhörer, Tröster und Spielkamerad.
Michlmayr
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Aber wie das Leben so spielt, irgendwann kommt der Tag des Abschiedes. Bei Timo wurde im Alter von 11 Jahren Kehlkopfkrebs diagnostiziert, zwar operabel mit anschließender Chemo , aber keine Garantie auf vollständige Genesung. Diese Entscheidung war für uns einer der schwersten die wir jemals treffen mussten, aber eine Chemo kam nicht in Frage und wir ersparten ihm laut unserer Tierärztin einen Weg, welcher für ihn nur ein schmerzvoller gewesen wäre. Bei einem geliebten Tier zusehen zu müssen wie sich der Tumor in kürzester Zeit um ein vielfaches vergrößert, er nur mehr röcheln konnte da er zuwenig Luft bekam und von meinem Mann mit seinen Händen die 20 Stufen nach oben ins Haus getragen wurde, ist einfach furchtbar und ich kann fast nicht mehr weiterschreiben weil ich schon wieder Rotz und Wasser heule.
Aber das furchtbarste für mich sollte erst kommen. Der Tag des Einschläferungstermines. Es ist für mich schwer, dies in Worte zu fassen, aber sein letzter treuherziger Blick der mir sagen sollte „ich gehe jetzt“, der letzte „Kuss“ und der Gang zum Auto, werde ich vermutlich mein ganzes Leben nicht vergessen.
Es ist mittlerweile fünf Jahre her und ich denke sehr oft an unseren Freund. Auch wenn ich vor Timo Hundebesitzer und ihre „Gschichtln“ oft belächelt habe, MEIN Hund hat mich eines Besseren belehrt.
michlmayr
„Du denkst, Hunde kommen nicht in den Himmel. Ich sage dir, sie sind lange vor uns dort.“
(Robert Louis Stevenson)