Nach längerer Abstinenz, eingehendem „Studium“ diverser Artikel, etlichem „Kopfbatsch“ und „sich wundern“ komme ich letztendlich zu dem Schluss, dass mein weibliches Selbstbewusstsein diesen angeblichen „Sexismus“ überhaupt nicht zulässt. Da setzen ja eher in meinem Alter noch Monatsblutungen ein. Solche undifferenzierte Diagnosen, die das scheinbar ewig währende Mann-Frau-Schema beschwört, treibt meiner Meinung nach die Geschlechter weiter auseinander und ist eigentlich nur kontraproduktiv.
Jene, die eine Debatte und eine Veränderung für einen ihnen wichtigen Bereich wünschen – und das dürfte im Fall von Sexismus die große Mehrheit von Frauen und Männern sein – sollten deshalb genau überlegen, wie sie ihre Anklagen und Forderungen formulieren und an wen sie sie eigentlich richten. Will man wirklich ernsthaft eine Veränderung bewirken, sollte man seinen Ton überdenken und nicht mit akademischer Monstranz ausgerechnet jene verschrecken, die eigentlich ganz klar auf ihrer Seite sind. Wer sich im Vokabular um Cis-Männer, Gender Mainstreaming und ähnlichen Begrifflichkeiten nicht auskennt, sollte nicht zuerst mal grundlegend als alter, weißer Mann diffamiert werden. Sehr viele Männer verhalten sich nämlich in keiner Weise sexistisch. Nein, sie bemühen sich vielmehr darum, alles richtig zu machen. Alles kann übrigens ohnehin keiner richtig machen. Ein Satz, eine Geste mag vielleicht in einer Vorstandssitzung unangebracht sein. Ein Satz, eine Geste aber mag zum Beispiel im Privaten von jedem anders wahrgenommen werden. Am Ende ist das auch eine Charakterfrage. Im Ton der Sexismus-Debatte werden aber gerade solche Männer immer wieder auf schuljungenhafte Art verprellt. Männer, die es ebenso schlimm finden, was Frauen widerfährt oder was ihnen vielleicht sogar selbst, vielleicht sogar von einer Frau widerfahren ist. Quelle: https://www.cicero.de/metoo-sexismus-maenner-feminismus
Hier werden künstlich Gräben aufgerissen, wo es gar keine mehr gibt. Sprache wird so lange "vergewaltigt" bis sich keiner mehr was zu sagen traut. Eines dürfte jedoch jedem bewusst sein, und so definiert es auch der Gesetzgeber ganz klar: Sexuelle Belästigung ist unter anderem, was als solche empfunden wird und für den Belästigten unerwünscht ist. Eigentlich ziemlich eindeutig, aber wie immer Auslegungssache. Sexuelle Belästigung ist ein Anschlag auf die Menschenwürde. Sie ist häufig ein Ausdruck der Machtverhältnisse und betrifft vorwiegend uns Frauen. Gesetzliche Sanktionen sind wichtig, aber sie greifen meistens erst, wenn es eigentlich bereits zu spät ist.
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Dennoch, man sollte solche "Tatbestände" klar differenzieren. Für mich macht es einen wesentlichen Unterschied aus, ob ich von einem Kollegen einen freundschaftlich gemeinten Klaps auf die Schulter bekomme oder einen frauenfeindlichen oder eindeutig-zweideutigen Witz erzählt bekomme, wobei von vielen Moralaposteln schon "sexuelle Belästigung" gebrüllt wird, oder ob ich von 4 Männern in die Ecke gedrängt, begrapscht und abgeschleckt werde. Und dabei ist es für mich unerheblich ob dies durch südländische Typen, Asylanten, Deutschen oder Österreichern geschieht, weil es eben für mich keinen Unterschied machen würde. Sexueller Übergriff bleibt was es ist und nicht von wem er begangen wurde. Und in dieser Hinsicht dürften wir uns Frauen wohl alle einig sein. Es gibt kein traumatischeres Erlebnis als von einem Mann sexuell genötigt und vergewaltigt zu werden, egal ob schwarz, weiß, Asylant, Bankdirektor oder Psychopath.
Abschließend kann ich nur hoffen, dass in dieser Debatte endlich wieder der gesunde Menschenverstand einkehrt, ohne dass uns Frauen verrückt gewordene Ideologen und Pseudo Moralisten vorschreiben wie es abzulaufen hat, und finde es eigentlich nur noch pervers, dass heute Vergewaltigungsopfer und Frauen – welche ein Kompliment als Belästigung auffassen – in EINEM Atemzug genannt werden. Mit dieser unmöglichen und zum Teil lächerlichen Diskussion wird den wirklichen Opfern eines sexuellen Übergriffes mehr geschadet als geholfen.
PS:
Sollte ich ich in den nächsten Jahren zu einer abgehalfterten, frustrierten, pseudomoralischen Emanze verkümmern, als Hausfrau am Herd enden, oder Gott bewahre, mich zum Gendermainstream-Feminismus bekennen, werde ich vermutlich auch ganz laut #metoo brüllen. *Ironie off