Über „Blue Eyed/Brown Eyed“ habe ich im Studium referiert. Das Referat ist jetzt schon eine Weile her, aber an dieses besondere Esperiment, denke ich heute immer wieder. 1968 hatte die Grundschullehrerin Jane Elliott eine besondere Lektion für ihre Schüler der dritten Klasse. Das Experiment zeigt das folgende Video auf englisch.
Über das Blue Eyed Training:
Das Antirassistismus-Training „Blue Eyed/Brown Eyed“ wurde 1968 von der Grundschullehrerin Jane Elliott entwickelt. Das Ziel ihres Trainings ist es Diskriminierung, Ausgrenzung und Machtmissbrauch für Angehörige der Mehrheitssegelschaft erfahrbar zu machen. Hinter dem Konzept steht die Philosophie, dass Rassismus und Diskriminierung erlernt und nicht angeboren sind. Ursprünglich entwickelte Elliott das Training für Ihre Grundschulklasse. Das Konzept wanderte aus dem Klassenzimmer in zahlreiche Unternehmen und Universitäten.
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Aufbau des Trainings
Elliott wählt die Augenfarbe, ein unveränderliches phänotypisches Merkmal, um eine Gruppe in zwei Lager zu teilen. Teilnehmer mit dunkler Hautfarbei werden grundsätzlich den Braunäugigen und Teilnehmer mit heller Hautfarbei den Blauäugigen zugeordnet.
Die Blauäugigen bekommen eine Halskrause oder ein Halstuch und werden in einen separaten Raum geordert, während die Braunäugigen über das weitere Verfahren aufgeklärt werden.
Die Pädagogin erklärt den Braunäugigen, „die natürliche Verbindung von Blauäugigkeit und Minderwertigkeit. […] Sie werden im Training als als minderwertig, schlecht, dumm und faul usw. abqualifiziert.“ (vgl. Lang/Leiprecht 2000, S. 455.)
Die Blauäugigen bekommen unerfüllbare Aufgaben und werden verunsichert. Elliott macht deutlich, dass sie die Regeln setzt. Sie nutzt die Unsicherheit der Blauäugigen, um deren „Minderwertigkeit“ zu belegen. Während des gesamten Trainings wechselt Elliott zwischen der Rolle der Leitung und einer erklärenden Meta- bzw. Gesprächsebene, was zusätzlich Spannungen erzeugt und schließlich zur Eskalation führen kann.
Verhalten der Schüler/Teilnehmer
Sowohl die Grundschulklasse 1970 als auch die Erwachsenen in späteren Trainings zeigten folgende Reaktionen auf das diskriminierende Verhalten:
- Unsicherheit, Unwohlsein
- Konzentrationsstörungen
- Motivationsverlust
- Körperhaltung gebückt, Augenkontakt wird vermieden
- Eigenes Urteilsvermögen wird in Frage gestellt
- Reizbarkeit
Gefühl der Isolation
Die Kinder der Grundschulklasse haben alle beide Situationen erlebt. Sie waren also einmal in der Gruppe der Privilegierten und einmal in der Gruppe der Diskriminierten. Als Erwachsene berichten sie, dass sie so berührt waren von dem Experiment, dass sie im Alltag immer noch gegen Diskriminierung angehen. Das zeigt, dass Elliotts Methode Veränderung herbeizuführen, indem Angehörige der Mehrheitssegelschaft Diskriminierung, Ausgrenzung emotional erfahren, Erfolg hat. Allerdings kann man das nur für die wenigen im Dokumentarfilm „Blue Eyed“ festgehaltenen Beispiele sagen. Eine Auswertung des Antirassistismus-Training „Blue Eyed/Brown Eyed“ gab es bisher noch nicht.
Bist du ein Rassist?
Kannst du auch ohne so ein Training alle Menschen gleich behandeln? Wie würdest du dich verhalten? Antirassistismus-Trainings wie eben beschrieben gibt es heute in der ganzen Welt, auch in Deutschland. Mehr Informationen zu diesen Workshops gibt es hier
Dieses Video zeigt einen kleinen Einblick.
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