Ein bis zweimal im Jahr überkommt mich das Verlangen, in meiner Wohnung umzugestalten. Einmal mehr und einmal weniger.

Nun ist es wieder so weit und diesmal ist es ein bisschen mehr. Wenn die Arbeit nun schon einige Tage (Wochen) in Anspruch nimmt, werde ich ungeduldig.

Zu Beginn – Ärger: Warum haben wir die Tapeten bei der letzten Renovierung hinter dem Schrank nicht gelöst? Dann Eifer – das machst jetzt schnell.

Die Tapeten schnell eingeweicht, die Spachtel genommen und los geht’s. Nach einigen Minuten die Erkenntnis: Der Rücken schmerzt, die Finger und Handgelenke müssen sich viel zu sehr plagen und last but not least, meint mein Kiefer, mitarbeiten zu müssen.

Also nehm ich mich selbst ins Gebet.

Stell dich ordentlich hin, du weißt ja wie es geht – versuche die Schwerkraft zu nutzen, damit die richtigen Muskeln ihre Aufgaben übernehmen können. Fußsohlen ausrichten, leicht in die Knie gehen, Wirbelsäule ausrichten, Kopf aufrichten.

Nun nutze die Finger und Hände als Führung für die Spachtel und mach die Bewegung aus dem Schultergürtel.

Ha, das funktioniert ja echt. Die Arbeit ist gleich um ein Stück weniger anstrengend – aber wie lockere ich mein Kiefer? Ich beginne mit mir selbst zu sprechen. Das hat nicht die ausreichende Wirkung. So beginne ich zu singen – Mist, jetzt geht mir der Text aus – la la la tut´s auch und viel erfolgreicher.

Ja, liebe Leserinnen und Leser – ich weiß, das geht nicht immer, denn viel zu oft ist es der Zeit- und Leistungsdruck, der unser Tun managt.

Es ist allerdings einen Versuch wert, Arbeit in Freude zu verwandeln. Freude am Tun, Freude am Bewegungsablauf unseres Körpers und die Erkenntnis, dass bei meditativem Tun, Gedanken und Energien zu fließen beginnen.

…oder Training des Körperbewusstseins

Viel Freude am Tun, egal, womit ihr euch beschäftigt.

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