Ja – man muss das Thema Flucht, Integration, Asyl und Menschenrechte objektiv diskutieren.

Aber mit – "Wir können nicht alle nehmen" – machen wir da keinen Anfang.

Zunächst sollten wir uns nämlich fragen, wie viele denn „alle“ im Fall Österreich sind.

Und es stellt sich heraus: das Innenministerium geht von 70.000 Asylanträgen in diesem Jahr aus.

Österreich hat rund 8 Millionen Einwohner.

Pro eine Million Einwohner müssten wir also im Ernstfall rund 9.000 Menschen auf der Flucht aufnehmen.

Das ist ein Fakt über den tatsächlich nie geredet wird.

Wenn man den aber in Betracht zieht, kann man die Behauptung, wir könnten nicht alle nehmen, ja wohl kaum mehr aufrecht erhalten.

Und ja – kann sein, dass es unter den Hunderttausenden Menschen, die um ihr Leben rennen müssen auch den einen oder anderen IS-Kämpfer gibt. Heißt dass, dass wir deshalb all die anderen traumatisierten verzweifelten Menschen im Stich lassen sollen?

Claudia Weber hat recht – es gibt keine objektive Diskussion darüber, ob man Menschen, die vor Mord, Vergewaltigung, Raub, Folter und Unterdrückung zu fliehen versuchen helfen soll.

Darüber kann es überhaupt keine Diskussion geben. Menschen in Not haben ein Recht auf Hilfe – und wir, die Reichen und Sicheren, haben die Pflicht zu helfen.

Den Beitrag von Claudia Weber findet ihr hier: "Ausländer, geht's scheißen!"