Mag sein, ich bin ein gebranntes Kind.
Mag sein, dass mich Russland dazu gemacht hat.
Dieses Russland, in dem am 8. März Blumen, Schokolade und Parfüm an die Frauen verteilt werden und die Männer sich betrinken.
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Danke!
Dieses postsowjetische Russland, das an der sowjetischen Tradition festhält, den Frauen gerne alles Schwere aufzuhalsen ohne ihnen das Recht der Selbstbestimmung und der Gleichberechtigung zuzugestehen.
Gut, das ist Russland.
Und der Rest der Welt?
Als ich eine junge Journalistin war, sagte mir mein erster Chef beim Einstellungsgespräch, er habe etwas gegen Frauen in diesem Beruf und verbat mir meine damals modernen weiten Zeltkleider, weil ich damit ja aussehe „als sei ich schwanger“.
Nun gut, das ist schon sehr viele Jahre her und heut zu Tage würde sich keiner mehr trauen, solches laut zu äussern. Zumindest nicht hier in Europa.
Und doch. Sexuelle Übergriffe von Männern gegen Frauen werden immer noch als Kavaliersdelikte betrachtet. So wie jener Vergewaltiger seiner Stieftochter, dem man eine Fussfessel zugestand – und damit die Möglichkeit, seine Verbrechen auch weiterhin zu begehen. Hier in Österreich im 21. Jahrhundert.
Und Frauen auf der Flucht, die in Österreich stranden, wird erklärt, sie bräuchten keinen Deutschkurs, sie könnten ohnehin nur als Putzfrauen arbeiten. Im konkreten Fall handelte es sich übrigens um eine diplomierte Architektin.
Und die Reihe der abstossenden Beispiele liesse sich unendlich fortsetzen.
Aber was ich eigentlich sagen will: erst wenn Frauen sich nicht mehr ständig wehren müssen gegen Diskriminierung, Übergriffe und Gewalt, erst wenn selbstverständlich Frauen die gleichen Löhne und Rechte erhalten, wie Männer, erst wenn Kinder nicht mehr nur Frauensache sind und das Zusammenleben auf allen Ebenen gleichberechtigt stattfindet – erst dann wird der 8. März überflüssig werden. Und das ist es, was ich mir wünsche – nie mehr den 8. März feiern zu müssen!