Begabte, kreative Kinder zu haben ist ein Geschenk. Der Sonntagmorgen an dem wir unseren Sohn vor dem offenen Kühlschrank fanden, hingebungsvoll sein Eierkunstwerk auf dem Boden betrachtend, bleibt unvergessen. Wenn auch die schulischen Erfolge nicht immer direkt mit dem Einfallsreichtum korrelieren, so sind wir als Eltern doch stolz auf unsere aufgeweckten Sprösslinge, so wir sie nicht gerade vom Dach geholt haben, oder die Frisur der Achtjährigen an die Anforderungen der Zivilisation adaptiert.

Soviel Potential will gefördert werden. Die Angebote sind vielfältig – und aufwendig. Die logistische Herausforderung, alle Terminpläne aufeinander abzustimmen, ist gewaltig. Tierarztbesuch in Klammer, die kleinen Hausgenossen sind ja sehr entgegenkommend. Sobald nach den ersten Schulwochen der Zeitplan steht, tauchen aber schon die ersten Zweifel auf: Schule, Freunde, filmen, singen, Sport. Fehlt etwas? Wird es zuviel?

Langeweile kommt keine auf. Und dabei braucht es gerade die Muße ungeplanter Stunden, um aus sich heraus Neues schöpfen zu können. Die Psyche muss auch mal wieder ausatmen, das Gehirn braucht Konsolidierungsphasen, damit die Lernerfahrungen sich setzen können; Zeiten zum Spielen (nicht am PC), in der Natur, mit Musik, Büchern, Tagträumen. What’s App mit der Seele – so der dauerhaft etablierte High-Activity-Mode es noch zulässt.  Plötzlich ergibt sich auch ein gutes Gespräch, ungeplant - weil grad nix Wichtiges zu tun war.

Der Schreibtisch wird heute leergeräumt. Genug Förderung für diesen Herbst. Es braucht ja auch Pufferzeiten - für die Nebenwirkungen der jugendlichen künstlerischen Freiheit.

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fischundfleisch

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Daniela Noitz

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