Schatten-Integration
Gewalt gegen Frauen ist also wieder ein Thema. Oder doch nicht? Beschäftigen uns eher die – auch wichtigen - Themen Rassismus, Flüchtlingspolitik oder interne Diskussionen? Zählt man die Beiträge unter dem Stichwort „Gewalt gegen Frauen“ auch in diesem, sehr breit gestreutem und oft hochkarätig besetzten Forum: sie sind überschaubar.
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Die Frage, ob, welche und wenn ja, warum Nicht-Europäer eine höhere Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen haben, ist psychologisch, soziologisch und politisch bedeutsam und zu beforschen. Mehr noch ist zu überlegen, welche Maßnahmen insgesamt ergriffen werden können, um die erschreckenden Fakten zu verändern. Zur Erinnerung ein paar Zahlen aus der sehr breit angelegte Studie der EU von 2014 http://fra.europa.eu/sites/default/files/fra-2014-vaw-survey-at-a-glance-oct14_de.pdf, siehe auch f+f https://www.fischundfleisch.com/winfried-brumma/gewalt-gegen-frauen-prostitution-in-ehe-und-partnerschaft-4943):
• Acht von zehn Frauen (78 %) in der EU denken, dass Gewalt gegen Frauen in ihrem Land sehr oder ziemlich verbreitet ist.
• Jede dritte Frau hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren.
• Jede fünfte Frau hat seit dem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt von einem Partner erfahren.
• Etwa jede vierte Frau erlebte eine Form des körperlichen Missbrauchs in der Kindheit (vor dem Alter von 15 Jahren) durch einen Erwachsenen, meist einer nahen Bezugsperson.
• Etwa zwei Drittel der Gewalthandlungen und sexueller Übergriffe gegen Frauen passieren innerhalb der Partnerschaft – wobei die Dunkelziffer hoch ist, weil meist erst nach mehrfachen bedrohlichen Delikten die Tat als solche definiert wird. Das Gezerre des Partners wird häufig bagatellisiert und entschuldigt, birgt aber aufgrund der nahen Beziehung deutlich höhere Gefahren einer Traumafolgestörung .
• Von den Frauen, die seit dem Alter von 15 Jahren mindestens einmal sexuell belästigt worden sind, gab jede dritte Frau einen Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden als Täter an.
Der Aufschrei in der Bevölkerung nach den Ereignissen in Köln ist ernst zu nehmen und aufzugreifen. Es wäre auch eine Chance , dass wir uns erneut dem Thema in seiner Komplexität zuwenden, auch wenn es schwierig und schmerzhaft ist. Wie kommt es, dass auch in kultivierten Ländern eine physische Überlegenheit einen derartigen Machtmissbrauch ermöglicht? Wie geübt, sicher, reflektiert sind Männer und Frauen im Umgang mit Aggression, Alkoholkonsum (der häufig beteiligt ist), Konflikten und sexuellen Impulsen? Wie kommt es, dass nach wie vor bei Tätern, Opfern, dem Umfeld, sogar bei Behörden eine Tendenz zur Täter-Opfer-Umkehr besteht und daher viele Übergriffe verschwiegen werden?
Und: Was sind die Hintergründe einer möglicherweise erhöhten Gewaltbereitschaft von Flüchtlingen und welche Gegenmaßnahmen sind so früh wie möglich zu ergreifen? Gibt es kulturspezifische Trigger, ist es der plötzlich gewonnene Freiraum, sind es die psychologischen Folgen der Kriegswirren, oder andere Gründe? Mutmaßen und polemisieren wir weiter oder nehmen wir ernsthaft und sachlich das Thema in Angriff?
Anderes gefragt: was brauchen diese Männer und Männer insgesamt, um mit weibliche Personen den Umgang zu pflegen, den sie sich von anderen Männern im Kontakt mit ihren Frauen und Töchtern wünschen – angefangen von therapeutischen über pädagogischen bis zu gesetzlichen Interventionen. Was brauchen Frauen, um so angstfrei wie möglich, und so sorgfältig wie nötig, für ihre Sicherheit zu sorgen und den Gegebenheiten, wie sie nun einmal leider (noch) sind, Rechnung zu tragen?
Fakt ist auch: Frauen, die in ihrer Vergangenheit, speziell in ihrer Kindheit und Jugend psychischen und physischen Machtdemonstrationen und geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten ausgesetzt waren, tragen ein höheres Risiko, später Opfer zu werden. Je besser Mädchen und Frauen von ihren Vätern, Brüdern, Mitschülern, Partnern, Kollegen und Vorgesetzten auf sozialer und körperlicher Ebene behandelt werden, desto höher ist ihre Resilienz im Umgang mit Übergriffen, und ihre Fähigkeit, sich davor zu schützen. Wenn ihr den Frauen etwas Gutes tun möchtet, liebe Yoner, dann setzt euch mit eurer eigenen Männlichkeit auseinander - mit der Kraft, Sensibilität, dem Potential und der sexuellen Energie, und den Schattenanteilen, der Ohnmacht, der Bedürftigkeit, dem Machtanspruch und dem Gewaltpotential. Unterstützt eure Frauen, Töchter und Söhne in ihrer Autonomie, Würde und inneren Sicherheit. Das ist der beste Schutz, den ihr ihnen mitgeben könnt.
Das Gleiche gilt natürlich für die Mütter, Lehrerinnen und weiblichen Vorgesetzten.
Mein ganz persönliches Statement: Es gibt nur einen Mann, dessen Hand ich auf meinem Steißbein spüren mag, und auch das nur auf bestimmte Art und Weise. Alle anderen mögen bitte ihre Hände in den kulturübergreifenden männlichen Hosentaschen lassen. Falls ihnen das nicht gelingt, ein heißer Tipp: www.maenner.at.