Jetzt ist es wissenschaftlich belegt: Advent ist Misepeterzeit. Eine Studie der Universität Göttingen stellt in einer Umfrage fest: TeilnehmerInnen, die in der Weihnachtszeit befragt wurden, waren deutlich schlechter gestimmt und weniger zufrieden mit ihrem Leben als solche, die zu anderen Zeiten im Jahr interviewt worden waren. Mit Ausnahme der Christen. Sie sind in der Vorweihnachtsphase positiver eingestellt und zufriedener.
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Studienleiter Michael Mutz meint dazu: „Viele fühlen sich gestresst durch den Druck, rechtzeitig Geschenke kaufen und die mit den Feiertagen verbundenen gesellschaftlichen Verpflichtungen erfüllen zu müssen. Finanzielle Sorgen werden oft als zusätzliche Belastung empfunden.“ Er vermutet, dass christliche Menschen in der Weihnachtszeit weniger materialistisch und konsumorientiert handeln, und dadurch weniger Stress erleben.
Wer hätte das gedacht. Es dürfte sich herumgesprochen haben, dass der Druck, den Kirche und Tradition ausgeübt haben, für die Stille, die Regeneration und den inneren Rückzug , die Körper und Psyche in der Zeit der langen Nächte brauchen, nicht förderlich sind. Sagen Sie mal einem Gärtner, dass Sie ihre Sträucher im Dezember düngen. Das genau tun wir, wenn sich Inventur, Firmenfeiern und Schularbeiten in der Vorweihnachtszeit verdichten, während die Magazine entspannt bastelnde Familien in perfekt gestylten Wohnungen präsentieren.
Inzwischen dürfte die Bedürftigkeit nach Nähe, sowie die Angst davor, wieder enttäuscht zu werden oder selbst zu enttäuschen, dem Konsumzwang und Feiertagsstress Tür und Tor öffnen. „Gott nicht, Priester nicht, Klasse nicht, Nachbar nicht, dann wenigstens du.“ schreibt Beck im „ganz normale Chaos der Liebe“ (1990). Wenn ich nicht mit der Absicherung durch Staat, Gesellschaftsschicht, Kirche, ja nicht einmal mit der Geburt des Erlösers rechnen kann, wird die Überfrachtung, welche auf Partnerschaften und Familien bürdet, umso spürbarer.
Schön für die (entspannten) Christen, Pech für den Rest. Oder aber: wir besinnen uns auf das Beste, das Traditionen, Religionen und Weltanschauungen bieten können: Das Wissen von dem, was Menschen gut tut. Das Licht in der Dunkelheit, das Königliche im Einfachen sind uralte Symbole. Für gläubige Menschen sind es Hinweise auf den höchsten Wert, Gott, Christus, oder wie immer er/sie benennen und in Bilder fassen mag. Suchende, Agnostiker, Atheisten, Freigeister werden andere Wege entwickeln, um Zentrierung, Achtsamkeit, Gelassenheit und Verbundenheit nach innen und außen wieder ins Blickfeld zu rücken. Da kann vielleicht ein wenig Neid auf die, die noch ans Christkind glauben, nicht schaden.
Quelle: https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=5366