Brüssel will Fake News bekämpfen. Das ist wieder eine gute Nachricht. Nachzulesen in Beiträgen wie hier, oder auch hier und hier.

Brüssel stuft Fake News als Risiko für unsere Gesellschaft und die Politik ein. (Dieser Meinung bin ich auch.) Fake News, diese dreisten, öffentlichen Lügen sind neben der Hetze und dem Hass im Netz derzeit das Grundübel der Gesellschaft. Hetze und Hass kann man rasch entfernen, löschen, aussperren, aber gegen Fake News vorzugehen, ist schwieriger und langwieriger. Wann ist etwas eine Falschmeldung und wann nicht?

Es beginnt schon in einer simplen Unterhaltung, in der mein Gegenüber etwas behauptet, ohne einen halbwegs glaubwürdigen Beleg dafür zu haben. Man muss ja nicht gleich ein komplettes Fachwerk als Quelle angeben, aber etwas in den Raum zu stellen ohne irgendeine Quelle bei der Hand zu haben, ist unhöflich und unseriös. In einigen Foren wird das gar nicht erst geduldet. Nach einmaliger Aufforderung wird ein Thema ohne Quellenbezug gelöscht.

Das ist - oder wäre - ein erster Ansatz zur Unterbindung von Lügengeschichten. Sobald man auf eine seriöse Quelle verweisen kann, werden Behauptungen glaubwürdiger.

Social Media und die Videokanäle sind ein Nährboden für Fake News. So weit hätte es nicht kommen müssen, wenn die Betreiber dieser Plattformen mit gesundem Hausverstand und etwas mehr Unternehmensmoral operiert hätten. Vordergründig ging es nur um Quoten, da kam so mancher Sack voller Lügen wie gerufen. Wenn die Wahrheit nichts mehr hergibt, muss gelogen werden.

Neben Social Media und den Videokanälen dürften auch RT und Sputnik spezielle Sorgenkinder sein, ebenso Epoch Times und Gatestone Institute und noch viele, viele andere, die teilweise ungeniert Propaganda betreiben.

https://de.sputniknews.com/politik/20180112319043734-macron-rt-sputnik-frankreich-fake-news/

Man darf getrost schätzen, dass sich heute jedes zweite Medium zumindest dann und wann unwahrer Geschichten bedient, um 'irgendetwas' berichten zu können, um die Leser- oder Zuseherzahl wenigstens konstant zu halten. Bedient man sich nur der Wahrheit, wird man seine Artikel bald nur noch gegen Bezahlung freigeben können, denn wer liest schon die Wahrheit, wer hat ein Interesse an ihr? Wahrheit ist doch langweilig!

Von einem 'postfaktischen Zeitalter' darf nur der Beelzebub phantasieren, der seine helle Freude daran hat, wenn der Mensch nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden kann. Hierbei braucht man (sich) gar nicht erst die banale Frage "Was ist Wahrheit?" zu stellen, denn wir wissen alle, was Wahrheit ist (wollen es vielleicht nur nicht wissen). Die Verdrängung der Wahrheit und die Flucht in dieses 'postfaktische Zeitalter' ist ein Spiegel unserer Zeit. Was haben wir getan, dass wir uns selbst nicht mehr ertragen können? Ein Lügner, ein Erzähler von Fake News, weicht nicht nur der Wahrheit aus, sondern auch sich selbst!

Verwendet jemand Fake News gezielt als politisches Werkzeug, so kommt das einer vorsätzlichen Täuschung gleich und wäre ein Straftatbestand, eine kriminelle Machenschaft. Aber auch im privaten Bereich gibt es den Tatbestand der Täuschung.

https://www.jusline.at/gesetz/stgb/paragraf/108

Denken wird das durch. Jemand erzählt mir mit großer Überzeugungskraft eine Unwahrheit und ich glaube ihm. Ich glaube ihm nicht nur, ich richte auch meine Handlungen danach aus und komme dadurch zu Schaden. Ich tue oder unterlasse dann etwas, das ich andernfalls nicht getan oder unterlassen hätte, wenn ich der Täuschung nicht aufgesessen wäre.

Dann gibt es auch die sogenannte 'Arglist' bei der Täuschung, wenn ich meinen falschen Behauptungen auch noch gefälschte Urkunden beifüge. Zum Betrug erweitert sich die Täuschung dann, wenn ich mir durch sie persönliche Vorteile erschleiche oder mich bereichere.

Man sieht, das ist eine höchst ungute Entwicklung und sie muss mit aller Härte bekämpft werden. Das fängt schon im Kleinen an, bei jeder banalen Unterhaltung. Ich kann und darf nicht allen Ernstes etwas behaupten, wofür ich keine seriösen Quellen habe. Falsch liegen kann man trotzdem. Irren ist menschlich. Auch der Klügste irrt einmal. Doch habe ich seriöse Quellen zur Hand, kann mir nie das Verbreiten von Fake News unterstellt werden, die möglicherweise strafbar werden könnten.

http://www.cnc-communications.com/views-de/wie-kann-ich-mein-unternehmen-vor-schaden-durch-fake-news-bewahren/

https://www.berliner-zeitung.de/politik/luege-auf-facebook-wer-fake-news-weiterverbreitet--kann-sich-strafbar-machen-25514204

https://www.anwalt.org/fake-news/#Rechtliche_Aspekte_Fake_News_sind_strafbar

anwalt.org

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robby

robby bewertete diesen Eintrag 17.01.2018 13:04:14

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